Epoxy + Aceton

  • Moin miteinander
    Ich hab ja nun wahrlich nicht das erste Mal mit Epoxy gearbeitet, aber jetzt stehe ich gerade auf dem Schlauch....
    Nach einem Wassereinbruch in meine ABEILLE (überwiegend GFK-Rumpf, nur noch ein paar Holzbauteile), mußte die in die Werft: Am Hecksteven das abgeplatzte GFK entfernen, trocknen lassen. Dann heute morgen mit einer Injektionsnadel das verbliebene Holz "imprägniert" und Spalten aufgefüllt. Da sich das Harz (R+G, L-Harz und -Härter) nicht so in die Spritze ziehen ließ wurde ein Schuß Acaton zugefügt. Mit dieser Kombi habe ich dann auch 2 dünne Lagen Glas laminiert. Der Rest des Harzes wanderte dann als Vergussmasse IN den Achtersteven zwischen die QRs.
    So, nun ist aussen alles ok, Laminat hat abgebunden (bei DEN Temperaturen...).
    Nur: die gegossene Masse im Steven ist noch ziemlich flüssig :(
    Eigentlich ist's ja eher andersrum: Die größeren Mengen werden wg. thermischenr Reaktion schneller hart als das Laminat...


    Liegt das nun am Aceton?
    Peter

  • Hi Peter

    Ich denke mal das du da einen kleinen fehler gemacht hast!

    Denn Acton wird bei Polyesterharz verwendet aber nicht bei Epoxydharzen.

    Soviel ich weiß sind Epoxydharze Styrolfrei als Polyesterharze.

    Das es bei dir noch etwas flüssig ist, liegt wohl darin das du zu wenig Härter beigemischt hast bzw zu dick aufgetragen hast.

    Hättest du sie in geringen mengen eingefüllt wäre es wohl nicht mehr flüssig sonder hart.

  • Hallo Peter,


    keine Sorge. Auch ich nutze Epoxi mit Aceton. Mein Schubi der ja komplett aus Sperrholz ist wurde damit Wasserdicht gemacht. Wenn du es als Gußmasse verwendet hast kann es schon etwas länger dauern bis die gewünschte Härte erreicht ist. Als Pinselaufstrich beim Schubi hats auch etwas über einen Tag gedauert bis es Klebefrei war.

  • Hallo,


    das Verdünnen von Epoxidharz mit Aceton scheint mir als nicht empfehlenswert.
    Bringt man Aceton-verdünntes Epoxidharz in dünnen Schichten auf, dann hat das Aceton genügend Oberfläche um abzudampfen.


    Anders sieht es da schon aus, wenn dickere Schichten oder gar größere Harzmengen vergossen werden. Hier kann das Aceton nur schwer abdampfen, da ja für eine große Harzmenge nur eine kleine Oberfläche zur Verfügung steht, an der das Aceton nur langsam abdampft. Ausserdem muss das Aceton auch aus den tieferen Bereichen der Gußmasse an die Oberfläche wandern um abzudampfen.


    Schließlich ist das Aceton nur als verdünnendes Lösemittel zugesetzt und nicht an der Aushärtung (Polyaddition) beteiligt.


    Zum Verdünnen von Epoxidharzen verwendet man üblicher weise Polyglycidylether. Frag mich aber jetzt nich nach einen Produktnamen, den müsste ich auch erst googeln...


    Vielleicht verflüchtigt sich das Aceton mit der Zeit, aber die Festigkeit der Gußmasse ist auf jedem Fall beeinträchtigt.


    Gruß kKaus

  • Die Erklärung von Klaus ist richtig. Du kannst Epoxi sehr wohl mit etwas Aceton verdünnen, aber das muss aus dem Epoxi auch raus können. Wenn der Verguss nicht hart wird, raus kratzen. Das Mischungsverhältnis Harz-Härter scheint ja zu stimmen, da die dünnen Schichten ausgehärtet sind.
    An die Anderen. Der Härteprozess hat nichts mit der Schichtdicke zu tun, sondern mit der Harz-Härterkombination. Das Mischungsverhältnis ist genau ein zu halten, damit sich Molekülketten bilden können und weder frei Komponenten von Harz oder Härter übrig bleiben.
    Wie schnell das geht, hängt vom Härter und der Verarbeitungstemp. ab. 5 min Epoxi wird nach 5 min hart, wie es der Name schon sagt. Standard Härter bleiben etwa 45 min flüssig. Endhärte erreichen beide erst nach mindestens 24h bei Raumtemp.


    Heiko

  • Ich habe mich mit R&G vor längerer Zeit direkt in Verbindung gesetzt, gerade weil ich aus den Foren dann extrem unterschiedliche Aussage bekommen.
    Aceton-Spiritus-Alkohol etc.pp es wurde im Grunde alles genannt und auch alles verbannt.


    Die Aussage von R&G nach einem passenden Verdünner war eigentlich eindeutig:
    Jede Art leicht flüchtigen Verdünners ist vollkommen OK.
    Aceton-Spiritus und Consorten sind also vollkommen in Ordnung.
    Ich habe dabei festgestellt, daß natürlich die Raktionszeit länger ist.
    Eine Testanmischung von absichtlich zuviel, damit ich von der Suppe etwas im Blechgefäß aushärten lassen kann, wo dann die flüchtigen Stoffe nur nach oben entweichen können hat dann aber auch bei mir mit Spiritus ergeben, daß es oberflächlich bereits fest sein kann und sich unten am Boden der Dose aber noch flüssiges Material befand.


    Da ich den Test lediglich einmal machte und das nach 24 Stunden testete, kann ich nun nichts darüber aussagen, ob es dann mit der Zeit dennoch verflüchtigt wäre.


    Wenn ich jetzt einige Sachen in Rumpfen GFK & CFK ausgiesse, dann verdünne ich mit Spiritus und plane von vornherein mindestens 3 Tage ein, die ich das gute Stück einfach nur liegen lasse.


    Danach ist die Oberfläche Hart & Klebfrei und die Masse in sich augenscheinlich durchgehärtet.
    Wobei ich bisher auch nicht mehr Schichtstärke, als rund 5-6mm hatte.


    Aber meine Versuche mit Harz & Spiritus waren ansonsten äusserst positiv.
    Das tränkt das rohe Holz unglaublich tief.
    Sperrholz natürlich naturgemäß nur bis zur ersten Leimschicht - ansonsten bei Kiefer und gar Mahagoni bei Schichtstärken Kiefer 5mm und Mahagonifurnier < 1mm voll durchtränkt und nach ausgiebiger Aushärtungszeit absolut hart.


    Selbst Pappe habe ich getestet.
    Schnöde Rückenpappe von Schreibblocks bis zum Fotokarton und alles wurde hinterher wesentlich stabiler und vorallem wasserfest.


    Für mich ist Epoxy momentan die beste Wahl für den Schiffsmodellbau.
    Günstig - lange lagerfähig und von der Konsistenz her mit Spiritus selbst einstellbar.
    Holzverklebungen-Laminieren-Vergiessen & Konservieren alles mit einem Produkt.
    Besser gehts nicht und ich habe mir "Zeit angewöhnt".


    Stabilit & Co härten in 5-15 Minuten komplett aus und sind schleifbar.
    Aber rechnet mal um, was das pro kg kostet.
    Deshalb plane ich keine Bauten jetzt anders.
    Viele Teile vorbereiten und zum Abschluß einmal mit Epoxy verkleben und am nächsten Tag, oder 3 Tage später (je nach Schichtstärke) ist alles wunderbar verklebt und das zum Bruchteil der Kosten, als wenn ich Stabilit, oder UHU nehmen würde.....

  • Ob das irgendwie miteinander reagiert, hab ich mir noch nie Gedanken gemacht.
    Ich lasse aber sämtliches Holz mit Epoxi und Acetonverdünnung ein.
    Bei 1:1 Verdünnung geht das durch Balsa mehr oder weniger komplett durch, also ein paar mm rein.
    Probleme mit der Härtung gab es dabei noch nie.
    Laminiert habe ich damit auch schon, wenn ihc mal wieder zu viel auf einmal angemischt hatte und das Harz anfängt zu reagieren und die Glasfaser nicht mehr so einfach tränkt, gebe ich einfach ein bißchen Aceton zu. Dann wird es wieder komplett dünnflüssig und leichter verarbeitbar.


    Gießen hab ich allerdings noch nie versucht, ich würde aber wie Klaus auch drauf tippen, dass einfach das Aceton nicht abdampfen kann.
    In dünnen Schichten wird das auf jeden Fall komplett hart.
    Festigkeitsunterschiede sind schwer auszumachen, ich denke aber nicht, dass das eine große Wirkung hat.

  • Hallo Schlesier,


    genau das von Dir angebrachte Beispiel mit der Blechdose ist das Problem bei der Verdünnung von Epoxidharzansetzungen mit Lösemitteln wie Aceton oder Spiritus u.ä.


    Das Lösemittel kann dann nur noch schwer abdampfen und was unter der gehärteten Oberflächenschich ist kann man nicht mehr einschätzen, ohne das man das Material zerstört.


    Geht es nur darum einen Raum mit derart verdünntem Epoxidharz zu füllen ist das auch egal. Aber beim voluminösen Eingießen von Teilen (z.B. Stevenrohr) ist die mechanische Belastungsgrenze im "Untergrund" nicht erkennbar.


    Deshalb stehe ich nach wie vor dazu: Verdünnen von Epoxidharz mit leichtflüchtigen Lösemitteln (Aceton etc.), wenn überhaupt, dann nur bei dünnen Schichtaufträgen (Anstrichen).


    Ich persönlich nutze für Arbeiten bei denen es auf eine geringe Viskosität ankommt gerne Epoxidharze die z.B. zur Versiegelung von Beton vorgesehen sind. Da saugt sich auch Holz oberflächlich mit dem Harz voll, es ist in einer Spritze mit Kanülle verarbeitbar und ausserdem noch kostengünstig. Je nach Typ muss man jedoch aufpassen, da diese Harzgebinde nicht dazu geeignet sind voluminöse Abgüsse herzustellen, die fangen dann an "überzureagieren".
    Dafür gibt es ja genug andere Epoxidharze.


    Gruß Klaus


    P.S. Habe überhaupt festgestellt, dass es eben nicht DAS Epoxidharz gibt und je nach Anwendung verschiedene Sorten von den verschiedensten Anbietern auf dem Markt sind.
    Solche Enpfehlungen wie "von R&G" finde ich somit nicht zielführend, denn dann muss dazu noch eine genauere Angabe folgen. Wenn mich jemand fragt womit ich Papier klebe, antworte ich ja auch nicht "UHU", "Pattex" oder "Ruderer" u.v.m.

  • Hui !!
    Besten Dank für die zahlreichen feedbacks!


    Das mit dem Ausdampfen des Lösemittels kann ich nachvollziehen. Auch hier hat sich jetzt als erstes eine "Milchhaut" gebildet, während die Masse selbst noch Kaugummi-Qualität hat. Für die Stabilität ist mir das egal, es sollte ja auch nur sinnvolle Resteverwertung des Harzes sein. Dann warte ich wohl noch ein paar Tage, und schaue ob das noch fester wird. Jedenfalls werde ich keinen Verguss mehr mit verdünntem Harz unternehmen...


    Von Spiritus habe ich bisher noch nicht gehört, das wäre wohl die einfachste Variante. Isoprop kenne ich noch, aber das sollte wohl die hochreine Variante aus der Apotheke sein (sonst sei zuviel Wasser drin).


    Peter

  • Hallo Bastelfreund.


    Ich habe es auch nur einmal getestet und für richtiges Vergiessen gibt es auch das passende Epoxy - die entsprechende Gießmasse.


    Ich hatte bei mir z.B. das Problem, daß ich ein altes Boot günstig geschossen habe und der Vorbesitzer das Stevenrohr versuchte mit ein zu laminieren.
    Das ging dann wohl schief und es war dann undicht.
    Also pampte der Vorbesitzer immer mehr und mehr Epoxy & Kleber (Vermutlich Stabilit) oben drauf, bis das ein richtiger Buckel drauf war :lol:


    Als ich das dann wegfräste und schon ganz kurz davor war das Stevenrohr komplett auszufräsen, sah ich dann, daß er nicht nur Hohlräume laminierte, sondern diese waren immer noch mit Wasser gefüllt :lol:


    Also fräste ich den Buckel weg - legte das Stevenrohr frei, sogut es ging, aber ließ es im Rumpf mit der ersten Laminatschicht.


    Dann habe ich diesen Bereich mit verdünntem Epoxy vergossen und es klappte wunderbar.


    Es kroch in die kleinsten Ritzen - Verschloß den Pfusch und nun ist alles komplett dicht.


    Aber die Schichtstärke lag auch da nur im Millimeterbereich.


    Ganze Pfützen, oder gar komplett einen Kiel ausgiessen würde ich damit auch niemals machen.


    Wenn überhaupt in vielen einzelnen Arbeitsgängen von 2-3mm bis alles komplett gefüllt ist.



    Aber nochmals zurück zum Threadersteller:
    Wenn dein Kiel eh dicht war - das Stevenrohr fest verklebt und das Epoxy nur noch sinnvoll einsetzen wolltest, statt wegwerfen, dann würde ich mir jetzt keinen großen Kopf drum machen.
    Einfach ein paar Flocken drüber, oder notfalls auch Backpulver und abwarten, bis die Oberfläche dann ausgetrocknet ist.


    Wenn es vorher schon ordentlich gemacht war, kann ja hinterher im Grunde nix passieren denk ich.


    Aufweichen wird dir das verdünnte Eopxy das abgebundene eher nicht mehr.

  • Nee..
    Stevenrohr ist kein Problem. Das ist ein 2-Schrauber und die Durchgänge der Wellen liegen 30 cm von der betroffenen Stelle weg.
    Ich hatte eher die Befürchtung, dass beim Aushärten von einem halben Joghurtbecher auf so kompaktem Raum viel Wärme entsteht. Und nun ist gerade das Gegenteil eingetreten: Im Augenblick habe ich immer noch Kaugummi.
    Im Prinzip ists ja wirklich wurscht ob das völlig aushärtet. Alternativ hatte ich sowieso vor, den Steven mit einer Vergussmasse aus unserer Firma zu füllen. Die wäre dann auch nur Kaugummi geworden.
    Wasser IM Rumpf schließe ich damit jetzt aus. Allerdings habe ich mir die Möglichkeit verbaut, ein Eindringen überhaupt festzustellen. Jetzt habe ich zwar aussen drüber-laminiert und soeben gespachtelt, aber ob nicht doch noch irgendwo Wasser ins Holz ziehen kann? Dann finge alles wieder von vorn an....
    Naja, das muß jetzt mal funktionieren. Bis zum Schleppertreffen Ende des Monats muß noch geschliffen, grundiert und lackiert werden. Sonst ist die BIENE nich vorzeigefähig...


    Peter

  • Hallo,


    jada wird schon gut gehen.


    Meine etwas Lehrmeisterhaften Beiträge sollten auch nur eine Erklärung liefern.


    Ich schließe mich da der Meinung von "Schlesier" an.


    Trotzdem ist es gut wenn man weiß was man macht und die Hintergründe kennt.


    Gruß Klaus

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