Baubericht Bulker MS Gröditz

  • so hab gerade mal die Ankertaschen entworfen. Ist schwierig da ich hier keine genaueren Abbildungen finden konnte. Aber ich hab mich glaube ich ganz gut heran getastet.

  • Hallo Adi,


    ist Dir wirklich toll gelungen die Formgebung des Bugs.
    So isr ein ganz wesentliches Charakteristikum im Modell eingefangen, das diese Bulker so einmalig macht und ihnen ihr, für diesen Schiffstyp eher ungewöhnliches, elegantes Erscheinungsbild verleiht.


    Schade, dass man so wenige Fotos von diesen Bulkern im Netz findet.
    Hast Du es mal bei den Seeleuten Rostock, der DSR Musterrolle o.ä. Websites versucht?
    Vielleicht haben ja noch einige ehemalige Fahrensleute Fotos in ihren Privatarchiven?


    Ankertaschen kann man diese Kegelstümpfe eigentlich gar nicht nennen. Wenn schon, dann eher so was wie "invertierte Ankertaschen".
    Diese Ankerpodeste (keine Ahnung, wie die im Schiffbau heissen) scheint man häufiger an Bulkern zu finden,
    also an Vorschiffen mit sehr völliger U-Spantform, oftmals sogar noch mit S-Schlag.
    Ich nehme an, man benötigt sowas bei so ausladender Spantcharakteristik unterhalb des "Wasserpass", um die Anker auf Abstand zu halten, damit man die beim Ankerwerfen/-fieren nicht gegen das eigene Vorschiff knallen lässt.


    Gruß
    Ralph

  • Hallo da Draußen,


    nach einer fast dreiwöchigen Werfpause, weil meine Arbeiter ja unbedingt alle gleichzig in den Urlaub mussten, ging es die letzten Tage endlich weiter.


    Ich hoffe Ihr habt die letzten Tage gut überstanden. Auf Grund des heftigen Niederschlages wurde hier in Berlin ja der Ausnahmezustand ausgerufen. Leider hat sich meine Hoffnung nach der Bildung eines eigenen Teiches auf dem Hof nicht erfüllt. Aber mein Mitgefühl an alle hier die es ganz schön erwischt hat.


    ich wollte erstmal das Deck zu haben. Die Überlegung war, so wenig wie möglich aufmachen zu können, aber trotzdem viel Platz für Service und sonstiges zu haben. Ich entschloss mich den gesamten mittleren Bereich, wo die Luken sind, heraus nehmbar zu gestalten. Was dann noch an festem Deck rechts und links ist, sollte eigentlich aus 1,5mm Poly sein. Nachdem ich aber den ersten Teil drauf geklebt habe, haben sich mächtig die darunter befindlichen Spanten zu erkennen gegeben. Somit hab ich das dann doch wieder runter und eine Lage 2mm Balsa genommen (Leichte Dellen sind da zwar auch aber dann seh ich kein Problem). Diese wurde passent zum Mittelteil geschliffen. Sie werden dann noch mit Eposal 300 getränkt und nochmal glatt geschlifen. Dann ist es geschützt gegen Wasser.
    Dan habe ich am Bug weitergemacht und das seitliche Schanzkleid angebracht. Hier konnte ich mir die Form gut vom Plan abnehemen und auf 0,7mm Poly. übertragen. Beim anbringen kam mir dann die Verwendung von Balsa als Deck entgegen denn ich konnte die Teile nun gut ins weiche Holz drücken und fixieren. Morgen werden sie dann gespachtelt und sauber bündig verschliffen.
    Das Achterdech ist erstmal nur zur anprobe drauf. Hier folgen die Ausschnitte für den Aufbau und die Möglichkeit ans Ruder zukommen. Dafür wurde auch schonmal der Motor und das Ruderservo an sienen Platz montiert.


    Also dann wünsche ich Euch ein schönes Wochenende.

  • Hallo Adi,


    der Urlaub scheint Deinen Werftarbeitern gut getan und deren Motivation wiederbelebt zu haben.


    Deine GRÖDITZ nimmt jedenfalls schon richtig Form an.


    Was sind das eigentlich für vier gestopfte Löcher da im Schiffsboden?
    Sind das Aufnahmelöcher für die Verankerungsstifte der Motorhalterung?
    Oder waren die ursprünglich als Ansaug- und Austrittslöcher für Ballastwassertanks gedacht, und Du hast es Dir dann anders überlegt, z.B. Festballast zu fahren?


    Gruß
    Ralph

  • Moin, Moin


    Ja du hast recht Ralph. In den Löchern habe ich vier Schrauben mit Sechskantkopf für die Motorhalterung versenkt und mit Patex Express 2K ausgegossen.
    Wegen der Balasterei habe ich noch keine konkreten Vorstellungen. Klar ein Balasttank mit Flut- und Lenzfunktion wäre schon cool. Deshalb habe ich auch schon eine Kunststiffwanne mit eingestzt. Ob und wie ich das mache, wird sich wohl noch ergeben.

    Gruß
    Adi


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    BP23 Bad Düben M1:50

    MS Gröditz 1:150

    Pegasus 3 1:32


    Im Bau :

    BP83 Bad Düben M1:72

  • Hallo,


    nachdem es die letzten Tage recht schleppend voran ging, möchte ich Euch meinen heutigen Fortschritt zeigen.
    Nachdem ich nun auch das Schanzkleid am Übergang vom Hauptdeck zum ... (Wie sagt man eigentlich zu dem erhöten Deck wo die Aufbauten drauf kommen ? Na jedenfalls ist das nun auch dran ) , habe ich mich entschlossen erst mal mit den Aufbauten weiter zumachen. Dafür kam zuerst der Ausschnitt und dann aus 1,5mm Poly... die "Umrandung" (Was ist heut blos los ? Mir fällt ja nichts mehr ein) . Dann wurde aus 4x4 Kieferleisten ein Rahmen gebaut. An diesen kamen dann die Seitenteile der unteren Etage. Bei der Herstellung der Seiten wurde mir mal wieder bewust, wie gross der Kahn im Original doch war. Denn im Maßstab 1:150 sind die Fenster gerade mal 3x 3,5mm gross. An dieser Stelle kam mir aber mein geliebter kleiner Schneidplotter (ja eigenlich für Folien und Papier) zur Hilfe. Für die Wände der Aufbeuten verwende ich 0,3mm Poly.. . Das ist von der Sache her nicht stärker als Fotokarton und den schneidet er auch problemlos. Ganz wie ich gehofft hatte ging es dann aber doch nicht. Die Fenster ganz auszuschneiden hat nicht geklappt aber er hat den Kunststoff soweit eingeritzt, dass ich mit einer zarten klinge nu noch einmal kurz nachziehen musste um das Werk zu vollenden. Hätte der Plotter voll durchgezogen, wären an den Ecken der Fenster sogar klitze kleine Rundungen gewesen. Aber OK ber der Größe habe ich das auch erst beim dritten hinsehen bemerkt.


    Ich freu mich schon auf morgen wenn es mit der zweiten Etage weiter geht.

  • Hallo Adi,


    sei froh, dass Du einen Frachter baust. Die vielen Fenster sind möglicherweise der Grund, warum Schiffsmodellbauer so selten Kreuzfahrer oder Fahrgastschiffe im allgemeinen bauen.


    Bist Du eigentlich schon bei dem Fenster angekommen, das zu Deiner Kammer gehörte?
    Jedenfalls weisst Du vermutlich auch ohne Plan genau, welche Fenster zu welchem Raum gehörten.


    Ich muss mal blöde Fragen, wozu dient ein Schneidplotter? Ist sowas gedacht, um z.B. Schriftzüge oder Logos aus Selbstklebefolien auszuschneiden?


    Gruß
    Ralph

  • Hallo Ralph,


    ja genau. Das Gerät hatte ich mir mal vor zwei Jahren in Leipzig bei der Mess Hobby und Spiel gekauft. Eigentlich ist er von der Größe gedacht um irgendwelche bildchen aus Papier oder dünnen Karton und auch Folie zu schneiden. Ich hatte ihn wärend des Baus meiner Küstenwache gekauft da mehrere Läden hier in Berlin es nicht geschaft haben die Schriftzüge in 4 mm Höhe zu schneiden. Bei einem Laden, der es nach mehreren Versuchen nicht hinbekommen hat durfte ich auch nicht wieder kommen weil dadurch angeblich Klingen dr Geräte und die Motoren darin zu sehr belastet würden. So ein I.... hab ich gedacht. Aber der kleine Kerl hat es wunderbar gemacht.


    Meine "Kammer" hatte leider nur ein Bullauge und befand sich im unteren Deck. Hab ich mal rot eingerahmt. Die Löscher für die Bullaugen wollte ich nach dem Grundieren bohren und später wird es von innen heraus auf jeden Fall irgendwie kenntlich werden.

  • "Lagerverwalter", wie es der Plan hergibt, warst Du aber nicht?
    Und dann noch auf der "billigeren" Backbordseite.


    Hätte ich mir denken können, dass die einfachen Mannschaftsgrade unter Deck untergebracht waren und allenfalls Funker, der Alte, Chief, Chiefmate und evtl. 2.Offizier sowie 2.Ingenieur ihre Kammern im Deckshaus hatten.

  • Ne das ist nur im Plan so vorgesehen gewesen. Ich war schon Maschienist Unser Storekeeper wohnte wohnte glaube ich auf der Stb. Seite. Unsere Offiziere wohnten alle oben im "2.Stock". Im ersten waren nur die Messen und sonstige Büro´s.

    Gruß
    Adi


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    BP23 Bad Düben M1:50

    MS Gröditz 1:150

    Pegasus 3 1:32


    Im Bau :

    BP83 Bad Düben M1:72

  • Also ich sag mal so, wenn du meinst das die Dinger bei starken Seegang wenig Roll- und Stampfbewegungen machte, ... ich war glaub ich bald 10 Tage Seekrank mit allem was dazu gehört. Ansonsten hat man unten in der Maschiene wenig davon mitbekommen. Und ob sich der Kahn "gebogen" oder "verdreht hat " weiß ich nicht. Ich glaub mich erinnern zu können, dass bei ruhiger See er wie ein Brett ruhig durch Wasser glitt.

    Gruß
    Adi


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    BP23 Bad Düben M1:50

    MS Gröditz 1:150

    Pegasus 3 1:32


    Im Bau :

    BP83 Bad Düben M1:72

  • Nein, ganz im Gegenteil, "steif" bedeutet, dass das Schiff so kurze Rollperioden hat, dass es für Ladung (allerdings weniger für Bulk) und Besatzung sehr belastend werden kann, und natürlich auch für die Schiffsverbände (Torsion aber auch Sagging und Hogging (Durchbiegen und Aufbiegen in Längsrichtung).
    Es sind schon einige Bulker durchgebrochen, wovon man auch auf youTube vereinzelt Filmchen findet.
    Manchmal passiert das auch direkt am Kai beim Löschen oder Laden, wenn der Ladeoffizier nicht aufpasst.

  • Es heisst, dass Bulker in der Erzfahrt wegen des tiefen Gewichtsschwerpunkts sehr steife Schiffe seien.
    War das auch bei diesem zu spüren?

    Ich war Mitte der 1980er Jahre für ein gutes halbes Jahr auf der MS Fuerte Ventura als 3. techn. Offizier eingesetzt. Die Reise ging von Palermo nach Sepetiba (BRAS), weiter über Saldanha (SA) durch den Indischen Ozean nach Kakogawa (JP). Die rauhe See war für das mit 139840 tdw vermessene Schiff kein Hindernis. Die Rollzeiten sind bei wenigen Grad sehr kurz, die Beschleunigung in der Längsachse entsprechend hoch. Ich hatte ein nicht gerade leichtes Bild an die Wand meiner Kammer gelehnt, ist bei < 3° heftig umgekippt.
    Zum Beladen gab es eine Elektronik, welche über Leuchten dem Belader anzeigte, ob sich das Schiff zu sehr gegenüber der Längsachse "verdreht".

  • Hallo liebe Gemeinde,


    nicht das Ihr denkt ich hätte alle Arbeiten eingstellt. Heute mal ein wieder ein paar Bilder. Es geht derzeit wiedermal recht schleppend voran (zeitbedingt). Daher heute mal was ich die letzten Wochen am Brückenhaus geschaft habe. Farbe ist leider noch nicht ins Spiel gekommen aber sicherlich kommt das auch bald. Als nächstes aber erstmal die fehlenden Wände und den Schornstein. Dann will ich erstmal Grundieren und das Brückenhaus von aussen Weiss haben. Dann kommen von innen noch die Verglasung. Wenn das alles geschehen eird es endgültig geschlossen. Nur den Schornstein will ich abnehmbar machen.

  • Hallo Adi,


    woraus sind die Wände und Decks des Deckshauses? Sperrholz, Polystyrol, Blech, Karton?


    Ich hab's nicht mehr in Erinnerung. Waren die Bridge Wings (Nocks) bereits geschlossen (sieht zumindest bei Deinem Rohbau so aus)?


    Ich hätte gern nochmal der DRESDEN in Rostock-Schmarl und ihren Exponaten (u.a. auch ein Modell Deines Bulkertyps) einen Besuch abgestattet,
    zumal ich derzeit in Prerow im Urlaub weile und das Wetter bisher so durchwachsen war und bis zu unserer Abreise weiter bleiben soll, dass es dieses Jahr eh kein rechtes Strandwetter ist.
    Aber wie immer, spielt meine Frau da nicht mit, und allein ziehen lässt sie mich schon gar nicht.
    Es war ihr sogar schon zuviel, als ich gestern beim Bummel durch Zingst mal für drei Minuten in das Alte Bootshaus der dortigen DGzRS rein bin, um die darin ausgestellten Modelle (u.a. vom SRK VORMANN JANTZEN) zu knipsen.
    Und am heutigen Tag der Seenotretter hätte man sich sogar auf der grossen VORMANN JANTZEN umsehen können, die im Hafen von Zingst Open Ship machte, wenn man ohne die blöde Familie unterwegs wäre.

  • Hallo,


    an Material habe ich für die einzellnen Ramen 2mm Pappelsperrholz, für die Stützpfeiler 3x3mm Kieferleistenstücke und für die Wände und dann die Reeling 0,3mm Polysterol. Geht ganz gut, ist stabiel und hält auch sehr gut untereinander.


    Nein die Nocken sind offen. Die entsprechende Reeling fehlt ncoh. Soll dann schon so aussehen.


    Bilder vom Modell der MS Gröditz im Schifffahrtsmuseum Rostock/Schmarl

  • Hallo Adi,


    ich bin natürlich nicht mehr nach Rostock auf die DRESDEN gekommen, und morgen ist bereits unser letzter Urlaubstag.
    Da für morgen mal ausnahmsweise weder Regen noch Gewitter angekündigt sind, wird es uns morgen wohl zum letzten Mal an den Strand ziehen.
    Ich hatte vor ein paar Jahren nur zwei eher verwackelte Fotos mit dem Handy vom Modell auf der DRESDEN machen können, nicht zuletzt deswegen, weil ich eine höchst genervte Frau sowie unsere Rabaukenzwillinge im Schlepptau hatte, die drohten, sich an den Modellen und Exponaten der Ausstellung zu vergreifen und wie immer eine Spur der Verwüstung hinter sich zu lassen.
    Hast Du evtl. noch weitere Aufnahmen von dem Bulkermodell oder generell aus dem Schiffahrtsmuseum?


    Gruß
    Ralph

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