Bismarck 1:100 mit Dampfturbine

  • Nachdem die Fahreinrichtung ganz gut zu funktionieren schien, bin ich zur Voreinstellung der Druckminderer
    übergegangen. Dazu wurde der Dampferzeuger (DE) mit der Fahreinrichtung verbunden, über einen Druckminderer
    mit 3 Bar Druckluft beaufschlagt. Die 3 Bar sind später auch der max. Betriebsdruck für den Dampferzeuger. Ist vorgegebenen von der Speisepumpe, die schafft nur 3 Bar. An der Fahreinrichtung wurde zuerst dem Abgang für die Fahrstufe 5, Vollast die Testdüse angeflanscht. Ein Manometer habe ich noch zwischen Testdüse und Fahreinrichtung geschaltet.
    Jetzt kam das Problem, dass mich wieder einige Wochen Zeit gekostet hat: ich erreichte max. 0,5 Bar vor der Testdüse!! Also Fehlersuche, alle Druckminderer einzeln überprüft. Zuerst die beiden Druckminderer am Dampfabgang die den Betriebsdruck auf 2 Bar herabsetzen, nix, immer das Gleiche. Bin da fast verzweifelt. Aber irgendwie kam mir die Geschichte spanisch vor, denn der Kompressor hat immer wieder mal eingeschaltet, und Druckluft nachgepumpt. auch vom Gefühl her kam genügend Druckluft mit einen ordentlichen Druck aus der Testdüse, ein Zuhalten mit dem Finger war nicht so einfach. Als letzten Versuch habe ich ein Stück MS- Rohr mit 40 mm Durchmesser genommen zwei Bleche rechts und links angelötet, mit Testdüse und Fahreinrichtung verbunden. Und es funktioniert!!! Ich kann endlich den Druck messen der jeweils an der Düse anliegt. Warum das mit dem 6 mm T-Stück nicht funktioniert hat, kann ich mir nicht erklären, geht in den Bereich der Strömungslehre. Hatte mir auch Hilfe im Dampfforum versucht zu holen. Der Kollege war wie ich der Meinung: Druck ist überall gleich, was auch richtig ist. Nur die Messanordnung war nicht richtig. Ich vermute, dass die Dampfgeschwindigkeit, die vom Druck, Dampfmenge und Durchmesser der Dampfleitung abhängt zu groß war, und das Messergebnis verfälscht hat.


    Dazu die beiden Bilder, Bild 1 das ausgelötete 6mm T-Stück, Bild 2 die optimierte Messeinrichtungk-IMG_20210123_195541.jpgk-IMG_20210123_194310.jpg

  • ....bei meinen Überprüfungen musste ich leider einige Sachen zur Kenntnis nehmen,
    die mir gar nicht gefallen haben.


    Der Kondensattank war stark angelaufen, Grünspahn. Auch das Gestell für die Turbine sah bescheiden aus. Auch die Turbine selbst
    und der Kondensator. Am schlimmsten hat es den Kondensattank erwischt. Im Inneren, durch das stehen gebliebene Restwasser nach dem missglückten Testlauf hat den Boden so einiges zugesetzt. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn die Ablagerungen von der Speisepumpe angesaugt werden, in den Dampfkessel gelangen könnten, dann noch zur Turbine und die Düsen zusetzten. Das wäre dann der Supergau. Ist eigentlich ein gutes Beispiel für die Besitzer eines Modelldampfkessels aus Messing. Was stehendes Wasser mit Messing anrichtet. Verwendung eines CU-Dampfkessels oder den MS-Kessel nach Gebrauch gut entleeren und trocknen, schafft da Abhilfe!
    Muss mir da ein paar Maßnahmen einfallen lassen:


    Den Kondensattank wollte ich erst noch einmal neu bauen, geht aber nicht, da es den Durchmesser den ich benötige nicht in Cu-rohr gibt. Also muss ich ihn auf der Stirnseite öffnen und innen säubern so gut es geht. Dann wird die Stirnseite wieder eingesetzt, etwas
    zur Tankmitte versetzt und 2 Reinigungsstopfen eingelötet. bin gespannt, ob mir das so einfach gelingt. Anschließend wird der Tank
    lackiert.


    Das Traggestell für die Turbine werde ich nach der Reinigung ebenfalls lackieren, zur Verhinderung von Korrosion. Es ist eine mords Arbeit das Messinggestell wieder einigermaßen blank zu bekommen. Ein Glaspinsel leistet da gute Arbeit.


    Auch die Turbine und der Kondensator sollen im neuen Glanz erstrahlen. Den Kondensator habe ich ebenfalls wasserseitig geöffnet.
    Keine Korrosionen!


    1. Bild das Traggestell der Turbine beim Reinigen
    2. Bild der vorgereinigte Kondensattank, die Verunreinigungen, Korrosion ist durch die Öffnung Tankmitte
    sichtbar.
    3. Bild ein paar Verunreinigungen sind aus dem Tank gefallen, sind also nicht mechanisch fest, Gefahr durch
    Mitreißen durch die Speisepumpe.
    4. Bild Reinigung der Turbine und Kondensator.Bild01.jpgBild02.jpgBild03.jpgBild04.jpg

  • Schön das es weiter geht.
    Das sieht ja schon sehr gut aus.
    das Problem mit dem Teflon hatte ich bei meinem Dampfregler auch,durch die Ausdehnung ging der gar nicht mehr, ich habe dann Pom für die Lager genommen seit dem geht das.
    Es gibt die Möglichkeit die Messingteile galvanisch zu verchromen dann hast du das Problem nicht mehr.
    Das kann man sogar selber machen ohne großen Aufwand.
    Für deinen Kondensator kannst du auch Edelstahl nehmen.

  • Hallo Peter,


    Peek kann ich nur empfehlen lässt sich sehr gut bearbeiten, sprich es schmiert nicht, "fusselt" nicht. Beim Bearbeiten hat man das Gefühl, es wird Metall bearbeitet.
    Negativ ist der Preis, habe bei ebay lange gebraucht welches in den richtigen Abmessungen und preislich akzeptabel zu bekommen. Pom kenne ich nicht, aber wenn Du
    damit zufrieden bist ist das auch ok.
    Das mit dem Verchromen macht mich neugierig, könnte ich dazu Infos bekommen?


    Grüße Reiner

  • Als nächstes ist das Problemkind Fliehkraftkupplung an der Reihe,


    Die Ursache, warum letzten Test Kondensat in die Kupplung eingedrungen ist, steht noch nicht fest. Zuerst müssen die Auswirkungen
    beseitigt werden. Die Demontage war nicht ganz einfach, habe sie deshalb immer wieder auf die lange Bank geschoben. Verhältnismäßig einfach war das Abziehen des vorderen kleinen Kugellager. Mit einen selbst gebauten Abzieher. Etwas hinderlich war
    die Tatsache, dass ich das Kugellager aus Mangel an einer Sicherungsscheibe. Da ich nicht warten wollte, habe ich das Kugellager mit
    Schraubensicherung eingeklebt. War nicht von Vorteil, aber nach mehren Versuchen mit Warm machen hatte ich Erfolg. Die Kupplungsscheiben waren das eigentliche Problem. Beim Bau der Kupplung wurde eine Demontage nicht vorgesehen. Ein geeigneter Abzieher musste her. Nach 2 Fehlkäufen, die Dinger waren zu groß, bin ich beim Fohrmann fündig geworden: ein Abzieher für die Räder der Modelleisenbahn. Musste den Abzieher noch etwas umarbeiten, es hat funktioniert.


    1. Bild zeigt die geöffnete Kupplung mit den korrodierten Kupplungsscheiben
    2. Bild zeigt die gereinigten Einzelteile der Kuplung
    3. Bild der kleine Abzieher für das vordere kleine Kugellager
    4. + 5. Bild der umgearbeitete Abzieher vom FohrmannBild01.JPGBild02.jpgBild03.jpgBild04.jpgBild05.jpg

  • Hallo Reiner


    Schön das es bei dir weiter geht :h:
    Kenne den Turbo Georg der ja leider wegen seiner Krankheit nicht mehr kann...sehr schade.
    Auch aus dem Sauerland hört man nichts mehr... :(
    Alle Hoffnungen liegen jetzt bei dir. Drücke alle Daumen :thumbup::thumbup::thumbup:
    Beste Grüsse
    Bab

  • @ Hallo Bab,
    Das mit Georg tut mir auch leid, sehr schade.


    Werde mir große Mühe geben, hoffe dass es gut wird


    @hallo Verpfuschnix


    habe große Schuldgefühle, wegen Tatort und Sportschau :pf::bd:


    @hallo KNO3


    habe ich bei Amazon gefunden, funktioniert tadellos, und ist noch preiswert.
    An der Schaltung brauch nichts verändert werden, zur Nachspeisung von Dampferzeugern
    bestens geeignet: Bei Niedrigwasserstand Einschalten der Pumpe bei Sollwasserstand Pumpe aus.
    Ich schau mal ob ich das verlinken kann.


    Grüße Reiner

  • Hallo Matrosen,

    nach langer Zeit ist es von Nöten wieder ein Lebenszeichen von mir zu senden.

    Es ist traurig aber war, die 3 P's haben wieder mal zu geschlagen. Wenn es besser gelaufen

    wäre, könnte ich viel weiter sein.

    Der Übersicht halber werde ich Alles in getrennten Beiträgen beschreiben:

    -Dampferzeuger; Fahreinrichtung; Wassertank/Kondensattank; Turbine

    Grüße Reiner

    Nach oben

  • Weiter im Text mit der Fahreinrichtung,

    nach dem Test mit Druckluft, schien Alles bis auf ein paar zu vernachlässigen Undichtheiten an den jeweiligen Dampfabgängen in Ordnung zu sein. Nur einer wollte einfach keine Druckluft passieren lassen. Ein maximaler Druck von 0,3 Bar konnte ich vor der Testdüse messen. Abhilfe hat ein aufwändiger Austausch gebracht. Bei dem"heißen" Test, also mit Dampf zeigte zeigte sich wieder ein Mango: Der Druckminderer für den Ventilationsbetrieb(Leerlauf)der Rückwärtsturbine ließ vollen Druck von 1,8 Bar(2,8 ata)durch. Trotz voll heraus gedrehter Einstellschraube. Der Austausch würde sich wieder sehr aufwändig gestalten. Haber ihn unten geöffnet und festgestellt, dass Kolben festgeklemmt war und etwas schwer
    gängig ist. Vielleicht habe ich Glück und kann den Druckminderer so betreiben, in dem ich die Einstellschraube unter Dampfbelastung langsam bis zum Erreichen des benötigten Dampfdruckes. Die Voraussetzung ist ja gegeben, da die beiden Druckminderer am Kesselausgang konstant 1,8 Bar liefern.

    Dazu Bild 8 : der untere geöffnete Druckminderer ist der Übeltäter, der 3. ebenfalls geöffnete Druckminderer ist der für den Leerlauf der Vorwärtsturbine, zum Vergleichen


    Grüße Reiner

  • nun zum Wassertank/Kondensatbehälter,

    die Generalüberholung verlief problemlos. Die Rückseite konnte ich gut auslöten. Dann wurden die beiden Wartungsstopfen eingesetzt. Nach der Grundreinigung der Tankoberfläche mittels Glaspinsel und Sandpapier erfolgte die Farbgebung in 2 Schichten. Grunddierung dann Lackfarbe, matt schwarz.
    Nach der Dichtigkeitsprobe erfolgte der Test mit der elektr. Nachspeisepumpe. Es zeigte sich, dass sie nicht in der Lage war, bei einen Kesseldruck von 3 Bar Wasser nachzuspeisen. Bei Test´s zeigte sich, dass bei 2 Bar Kesseldruck Schluss war. Laut Datenblatt sollten es aber 3 Bar sein. Zu meinem Glück habe ich damals beim Erwerb dieser Zahnradpumpe 2 Stück, eine als Ersatz, gekauft. Die 2. Pumpe schaffte problemlos die erforderlichen 3 Bar.

    Dazu die beiden Bilder 9 und 10 Die Lackschäden sind durch das Aufschieben der Turbine entstanden später nicht mehr sichtbar



    Grüße Reiner

  • Die Turbine,
    ist komplett gereinigt und wieder zusammengesetzt. Einzige Neuerung ist der Entwässerungsstutzen im Gehäuse der Fliehkraftkupplung. Verwendung fand der Stutzen einer
    Minischnellkuplung, brauchte da nicht löten nur Gewinde schneiden ,fertig. Auch das Traggestell der Turbine komplett gereinigt und lackiert.
    Die Komplettierung der Isolierung muss noch warten. Erfolgt dann wenn die Fahreinrichtung mit der Turbine wieder vereint sind.


    Dazu die Bilder 11 bis 15

    Bild 16 zeigt den Entwässerungsstutzen Bildmittte

  • Hallo Reiner,

    mal die Frage an Dich (Turbo-Georg ist wohl nicht mehr so aktiv)

    weißt Du, was aus dem Thema wurde?

    Gruß Hans

  • Hallo Hans,

    entschuldige, dass ich jetzt erst antworte.

    Das Thema Durchlaufkessel mit Gleitdruckreglung ist von meinen Gefühl her gestorben. So weit wie mir bekannt ist, hat Georg gesundheitliche Probleme. Vom Konrad hört man auch nichts mehr.


    Wenn Du etwas mehr von Durchlaufkesseln erfahren willst, so kann ich Dir das Heft

    Dampf 11 empfehlen. Da werden zumindest die Grundlagen, Aufbau, Konstruktion und Betriebsempfehlungen angesprochen.


    Grüße Reiner

  • Hallo Reiner,

    schade, mich hätte der Ausgang der Sache interessiert, da ich die durchaus begründeten Fragen/Bedenken vom Gerd nachvollziehen konnte, leider hat Georg den Disput (beleidigt?) abgebrochen.

    Was macht eigentlich Dieter Schiller, ist der in Rente?

    oder baut er noch an seinem Dampfbus?

    Gruß Hans

  • Hallo Hans,

    das Projekt ist mit Sicherheit gestorben. Letzter Beitrag von Gerd war ja am

    3. Oktober 2014. Hatte mich auch mit dem Gedanken beschäftigt einen Durchlaufkessel

    zu bauen, war aber schon weit vor dem Vorhaben von Georg und Konni. Mit den Gedankengängen

    von Gerd konnte und kann ich mich auch identifizieren.


    Habe mal im Dampfforum nachgeschaut, der Letzte Beitrag von Dieter Schiller

    war am 1.Februar 2010. Aktuelleres ist mir nicht bekannt.


    Grüße Reiner

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