Dampfmaschinen und Dampfkessel

  • Information für "Neulinge" bzw. Interessenten des Dampf-Hobbys:


    Der Dampfantrieb eines Schiffsmodells ist zweifellos eines der reizvollsten Kapitel im Schiffsmodellbau. Nachteilig sind allerdings hohe Kosten, die für Brenner, Kessel und Dampfmaschine aufgebracht werden müssen.
    Schiffsmodellbauer, die sich mit der Thematik „Dampfmaschine“ befassen wollen, werden
    bemerken, dass der Einstieg in diese Technik oft mit dem Erwerb einer Komplett-Maschinenanlage endet. Um in soll einem Falle die richtige Auswahl, Montage, Betrieb und evtl. Ergänzungen zu realisieren, werden viele Informationen benötigt. Da für den Kauf der benötigten Teile die Kosten einen nicht unerheblichen Betrag erreichen, sollte sich der Interessent in Fachkreisen, Fachmessen, Büchern und Herstellerkatalogen über kostengünstige Anlagen kundig machen.
    Für den Betreiber einer Dampfanlage sind wichtige Sicherheitsaspekte zu beachten: Gastank, Gasabschaltventil, Gasdruckminderungsventil ein Manometer und Überdruckventil am Dampfkessel sind wichtige Teile auf die nicht verzichtet werden sollte.
    Flüssiggas ist ein preislich günstiger Energieträger, man bekommt es in Einwegflaschen in Bau- und Heimwerkermärkten. Das Gas verbrennt sauber und rückstandfrei und hat einen hohen Heizwert. Brenner und Gastyp sind aufeinander abgestimmt. Gastank zum Wiederbefüllen
    gibt es bei div. Herstellern in verschiedenen Größen.
    Kessel gibt es in vielen Varianten, mit unterschiedlichsten Fassungsvolumen und sind für den jeweiligen Schiffstyp erhältlich und werden auch nach Maß und Ausstattung angefertigt.
    Der Kessel ist ein sehr wichtiger Baustein für die Dampferzeugung. Sparen an der falschen Stelle ist hier nicht angebracht.


    Empfehlenswert ist ein Kessel mit einer Dampfnacherhitzung, damit wird erreicht, dass sich der Nassdampf in Trockendampf wandelt.
    Von der Verwendung weichgelöteter Dampfkessel wird wegen der hohe Temperaturen dringend abgeraten.Ausstattung eines liegenden Dampfkessels: ausgerüstet ist der Dampfkessel z.B. mit 6 Quersiederohren, 2 Rauchkammern im Wasserraum,
    4 Rauchrohren, Dampfdom, einem Wasserstandsrohr zum Beobachten der Füllstandsmenge, je einem Regelventil für Dampf und Entlüftung, einem Manometer mit Siphon zur Anzeige des Dampfdrucks. Am Dampfdom ist ein Extraausgang für den Anschluss der automatischen Gasbrenner-Regelung vorgesehen. Anschlussmöglichkeit für eine Speisepumpe, Wasser-Ablassschraube, Blindstopfen für sonstige Anschlüsse und zwei Sicherheitsventile vervollständigen die Ausstattung.


    Wer Wert auf eine qualitative und preiswerte Maschine legt, ist mit einer oszillierenden Zweizylinder-Maschine sehr gut beraten. Wenig mechanisch reibende Teile sind eine Garantie für lange Lebensdauer und nahezu wartungsfreien Betrieb. Wenn die Maschine kugelgelagert und umsteuerbar ist, sind eigentlich alle Anforderungen erfüllt.
    Dampföler und Abdampfbehälter vervollständigen die Dampfanlage und sind eher die kostengünstigen Zubehörteile.
    Aus Wärmeisolierungsgründen wird der Dampfkessel meist holzbeplankt. Dadurch wird erreicht, dass weniger Gas verbraucht wird.
    Das in den Baumärkten erhältliche „Destilliertes Wasser“ ist lt. Aufkleber ein „Entmineralisiertes Wasser“, das zwar kalkfrei ist, es hat jedoch bei der Entmineralisierung auch Mineralien verloren.
    Diese holt sich das Entmineralisierte Wasser wieder aus seiner Umgebung d.h. es entzieht in unserem Fall dem Kesselmaterial (Messing und Kupfer) die fehlenden Mineralien.
    Unter Umständen kann es zum gefürchteten Lochfraß kommen. Deshalb wird empfohlen ca. 5% Leitungswasser beizumischen.


    Zur Füllung des Ölers wird Heissdampföl nach ZA nach DIN 51510 empfohlen: Es ist hochviskos, bis 300° C temperaturfest, harzt nicht und hat keine teerhaltigen Rückstände, außerdem vermischt es sich nicht mit Wasser bzw. Dampf, sondern emulgiert.
    Der Behälter besteht aus Glas oder Messing. Durch das Oberteil führt das Dampfrohr in die Ölkammer. Im Dampfrohr ist eine kleine Querbohrung. Der Dampfdruck setzt dadurch die Ölkammer unter den gleichen Betriebsdruck der auch im Zuleitungsrohr herrscht.
    Im Öler kondensiert eine geringe Wassermenge aus dem Dampfstrahl durch die Querbohrung. Das Wasserkondensat sinkt durch die Ölfüllung nach unten. Das Wasser verdrängt das Öl nach oben, wo es sich mit dem vorbeiströmenden Dampfstrahl nach dem Venturieffekt feinmolekular vermischt und gelangt so über die Kanäle in der Dampfmaschine auch an die beweglichen Kolben. Dieser Schmierungsvorgang erzielt auch ein Abdichten der Kolben gegen die Zylinderwände.


    Checkliste zur Inbetriebnahme der Dampfmaschinenanlage:


    In den Dampfkessel wird entionisiertes Wasser, dem 5-10% Leitungswasser zugemischt ist, bis max. Oberkante des sichtbaren Teils des Wasserstandrohres gefüllt.
    Verdrängungsöler mit Heißdampföl auffüllen.
    RC -Anlage und Empfänger einschalten und alle Servos auf Funktion prüfen.
    Gastank auffüllen.
    Dampf- und Entlüftungsventile am Kessel schließen.
    Das Gasschaltventil mit RC-Servosteuerung öffnen.
    Beim Anzünden des Brenners ist äußerste Vorsicht geboten!!!
    Zuerst ist die Zündflamme des Langhalsanzünders an den Brenner zu halten und erst dann öffnet man langsam das Regelventil am Gastank.
    Funktion des Brenners beobachten und bei erfolgter Zündung den Gasanzünder entfernen.
    Manometeranzeige beobachten.
    Zwischenzeitlich können die Seitenruderfunktionen geprüft werden.
    Zeigt das Manometer einen Druck von 2 bar, wird das Schiff zum Fahrgewässer gebracht.
    Dampfauslassventil am Kessel aufdrehen.
    Der Dampf steht nun an der Maschine an. Sollte die Maschine bereits anlaufen, wird die Stellung des Steuerknüppels korrigiert.
    Damit die Maschine still steht, wird mit dem Steuerknüppel die Neutralstellung gesucht.


    Achtung! Das heiße, unsichtbare Abgas entweicht jetzt durch den Schornstein / Kamin.




    Wenn jemand noch Fragen dazu hat, bitte eine PN senden.
    Diverse Fotos sind auch in meiner Foto-Galerie zu finden.

  • Dampferzeugung:


    Als Brennstoff wird Mischgas verwendet, das aus einer handelsüblichen Gaskartusche in einen Gastank gefüllt wird. Dieses Gas wird einem Brenner zugeführt und gezündet. Durch eine Düse wird das Gas mit Luft gemischt und in den Kessel geblasen. Mit einem Langhalsanzünder wird das Gasgemisch gezündet. Das im Kessel befindliche Wasser wird erhitzt, wobei Rauch- bzw. Quersiederohre diesen Vorgang beschleunigen. Bei der Gasentnahme aus dem Gastank entsteht Kälte. Die Ventilöffnung kann sich durch Vereisung stark verengen. Die Tankoberfläche sowie die Gasleitung beginnen zu kondensieren. Das Flüssiggas kann schlechter vergasen und verändert wegen der Druckverringerung das Flammenbild am Brenner. Oftmals ist auch das Verlöschen der Flamme die Ursache von zu geringem Gasdruck. Um eine Vereisung schon im Vorfeld zu verhindern, kann man den Tank in ein Warmwasserbad stellen oder ein Abdampfröhrchen als Dampfheizung mit wenigen Windungen um den Tank legen bzw. an einer Stirnfläche auflöten und das sich in der Ableitung gebildete Wasser über Bord ausleiten.


    Es gibt viele Varianten die man anwenden kann, um für Abhilfe zu sorgen. Weil gerade bei einer Gasentnahme mit hoher Flussgeschwindigkeit der Vereisungseffekt gefördert wird, empfehle ich – so meine persönliche Erfahrung - den Gasdruck mittels Druckminderungsventil auf ca. 0,5 bar zu reduzieren, so dass der Brenner dauerhaft mit gleich bleibendem Gasdruck versorgt wird, egal ob der Brenner zu 90% voll oder zu 90% leer ist.


    Gasfilter:
    Nachdem ab und zu Probleme beim Anzünden des Brenners auftraten stellte ich fest, dass sich eine ölige Substanz an der Gasdüsenöffnung des Brenners gebildet hatte. Diese leicht honigartige Masse verhinderte den Gasaustritt. Erst wenn die Düse gesäubert war, funktionierte das Anzünden wieder. Woher die Substanz stammte, erfuhr ich erst nach Rücksprache mit Dampfkollegen. Zuerst hatten wir ein bestimmtes Kartuschenfabrikat in Verdacht das verunreinigtes Flüssiggas enthielt. Nachdem diese Düsenprobleme aber auch bei der Verwendung mit anderen Fabrikaten auftraten, unterhielt ich mich darüber mit einem Dampfmaschinen-Fachmann, der mich auf die Innenlackierung der Kartuschen aufmerksam machte. Ich erinnerte mich an ein Produkt, das ein versierter Dampfspezialist in seinem Katalog anpries. Es war ein Gasfilter, dessen Verwendungszweck mir damals nicht logisch erschien, seitdem ich den Filter verwende habe ich keine Düsenprobleme mehr.


    Dampfkessel-Dampfüberhjtzung:
    Der erzeugte Dampf sammelt sich im Dampfraum des Kessels und wird über eine ausgeführte Rohrleitung zur Dampfüberhitzung z. B. bei Stehkesseln extra noch über einige Rauchrohre geführt. Auf der Scala des Manometers ist der momentane Kesseldruck ablesbar.


    Ein eingebautes Sicherheitsventil überwacht den Kesseldruck und öffnet sich bei zu hohem Druck automatisch.
    Bei manchen Kesseln wird die Dampfleitung nochmals durch den Brennerraum geleitet oder auch in der Abgaskammer nacherhitzt, dann über ein Regelventil weiter zum Verdrängungsöler bzw. Dampfstrahlöler geführt. Dort wird der Dampf geölt und zu einem RC-gesteuertem Umsteuerungsventil geleitet, das ermöglicht, dass die Drehrichtung und die Geschwindigkeit der Umdrehungszahlen der Maschine geändert werden kann. Der Dampfdruck setzt den zugeordneten Kolben in seinem Zylinder in Bewegung.


    Kondensatbehälter oder auch Abdampfbehälter genannt:
    Der von der Maschine austretende Dampf ist noch mit Öl vermischt und kondensiert im diesem Behälter d.h. das Öl wird vom Dampf getrennt. Dampf strömt aus dem Kamin, Wasser/Öl-Emulsion bleibt im Behälter zurück. Je nach Dampfkesselinhalt ist die Größe des Kondensatbehälters zu wählen. Ist dieser zu klein, so tritt ein Rückstau des Abdampfs auf, der die Maschinendrehzahl drosselt. Für jede Anwendung gibt es die unterschiedlichsten Bauformen, –größen und Ausstattungen mit mehreren Auslässen. Wenn eine Wassernachspeisung z.B von Fa. Regner für den Dampfkessel vorhanden ist, sollte ein größerer Kondensatbehälter verwendet werden, denn bei dem Kondensat handelt es sich um eine Emulsion aus kondensiertem Wasser und Öl. Je heißer der Abdampf ist, umso mehr verflüchtigt er sich durch den Abdampfkamin und sammelt sich nicht im Kondensatbehälter.
    Normalerweise soll der Kondensatbehälter nach jedem Fahren entleert werden.


    Mit der nötigen Vorsicht macht das Dampfhobby garantiert viel Spaß.

  • Schaut euch auch die Bauberichte meiner dampfbetriebenen Pinasse Libelle, Mississippi-Seiitenraddampfer SCARLETT und - Heckraddampfer an. Sie enthalten jede Menge Fotos und teilweise auch Videos.

  • Hallo Hartmut,


    meine bisherigen Berichte habe ich nur fuer die Zeitschrift SchiffsModell geschrieben.


    Im Januarheft 2011 war es ueber die Elektroversion meines Mississippi-Seitenraddampfers SCARLETT und in einem der naechten Hefte (?) wird eine umfangreiche Fortsetzung mit der Dampfversion der SCARLETT erscheinen.
    Im Moment arbeite ich an zwei Mississippi-Heckraddampfer (1x Elektro-, 1x mit Echdampfantrieb) und nach deren Inbetriebnahme koennte davon ein weiterer Bericht in der SchiffsModell stehen.


    Dieter

  • Hallo Dieter,


    heute habe ich Deinen sehr interessanten Beitrag "Informationen für Neulinge" gelesen und ihn als sehr hilfreich empfunden.


    Ich selbst baue gerade einen Dampfschlepper, die Thames IV, und zwar mit einer Dampfmaschine von Regner (Neptun).
    Die Maschine ist fertig zusammengebaut, jetzt gehts an den Kessel, den Kondensatbehälter und den Gastank.
    Ich möchte alle Komponenten auf den Boden des Rumpfes hintereinander anordnen, und zwar auf einem heraushebbarem Edelstahlblech von 25 mm Dicke; das bringt mir viel vom nötigen Ballastgewicht.
    Nun bin ich unsicher bei folgenden Punkten:
    vom Heck an steht die Neptun mit Zu- und Abdampfleitungen parat;
    Ist es sinnvoll, dann den Kondensatbehälter, danach den Kessel (ein neuer von Regner, ist noch nicht im Prospekt) und zuletzt in Bugnähe den Gastank zu montieren?
    Sollte der Dampföler zwischen Kessel und Kondensatbehälter stehen? Geht dann erst der Dampf über den Kondensator in die Maschine?


    Herzliche Grüße, Uwe

  • Hallo Uwe,


    endlich kommt auch mal eine Rückfrage. Davon profitieren alle, die sich von dem Dampfvirus anstecken haben lassen.


    Zuerst einmal die Grundplatte, ich würde sie nicht aus einem Stück fertigen, sondern den Ballast einfach unter die Grundplatte platzieren.
    Die Ballastfläche kann auch seitlich überstehen und aus mehreren Teilen bestehen, dann können die Einzelteile besser durch die Decköffnung eingesetzt und auch wieder gut entfernt werden. Bei meinem Binnenschlepper Fantasia habe ich diese Anordnung nicht bereut. So läßt sich auch die Balance über die Schifflänge gut erzielen (die Neptune hat ca. 4Kg). Der Kessel sollte wärmeisloliert auf der Grundplatte befestigt werden, damit diese nicht als Kühlfläche dient. Dann kannst du die Maschine mit der Kupplung, Wellenlagerung und Welle samt Schraube fluchtend einpassen.
    Den Gastank habe ich zugängig zum Auffüllen unter einem Deckel im Bug untergebracht. Damit das Abgas aus dem Kessel gleich in den Schornstein entweichen kann, muß du den Kessel richtig positionieren, sicherlich hast du einen abnehmbaren Aufbau und benötigst eine Art Rauchfangglocke (siehe Fotos). Zwischen Dampfventil und Maschine wird der Dampföler verbaut. Der Abdampf aus der Maschine wird in den Kondensator geleitet und von dort in eine Zuleitung, die in den Schornstein führt.
    Damit das Sicherheitsventil des Dampfkessels nicht anzusprechen braucht, empfehle ich die Verwendung einer Autom. Gasregelung, die in Abhängigkeit des anstehenden Dampfdrucks reagiert und deshalb auch nicht die Flamme ausbläst (weil der Aufbau den Dampfüberdruckdieses Ventils in den Rumpf leitet), sondern vorher den Gasdurchfluß reduziert und damit den Anstieg des Dampfdrucks verhindert.
    Schau einmal im Forum unter:
    Dampfschlepper Fantasia / Baubericht


    Frage einfach mal nach, wenn noch etwas unklar ist.


    Gruß
    Dieter

  • Ergänzung zur Information für "Neulinge" bzw. Interessenten des Dampf-Hobbys:


    Als Teil einer Dampfanlage ist der Brenner für die Erhitzung des Kessels zuständig und bedarf einer näheren Betrachtung bzw. Erklärung.


    Nachdem ich mehrere Dampfschiffe betreibe, die mit unterschiedlichen Kesseltypen ausgerüstet sind, werden zur Dampferzeugung verschiedene Brennerarten verwendet.


    Bei den beiden Stehkesseln, die verschiedene Durchmesser haben, verwende ich bei dem mit 100mm DM einem sog. Pilzbrenner und bei dem mit 120mm DM einem runden 90er Keramikbrenner. Bei beiden Kesseln ist eine so genannte Feuerungstüre vorhanden. Bei geöffneter Tür eignet sich ein Langhals-Gasanzünder mit beweglichem „Rüssel“ besonders gut zum Anzünden des Gasgemisches.


    Von den drei liegenden Kesseln hat einer aufgrund der Bauweise einen sog. Rohrbrenner, die beiden anderen Kessel sind mit Quersiederohren und Rauchrohren ausgestattet und werden deshalb mit einem Flammrohr-Gasbrenner befeuert.


    Der Anzündvorgang erfolgt bei beiden Stehkesseln problemlos, indem erst der Langhals-Gasanzünder in Betrieb gesetzt, dann in die Öffnung der Feuerungstüre gesteckt wird und erst dann das Gasventil am Gastank langsam geöffnet wird. So wird vermieden, dass eine Gasverpuffung stattfindet.


    Die Anzündweise bei den liegendem Kessel mit Flammrohr-Gasbrenner wird ebenfalls mit dem oben erwähnten Anzündertyp vorgenommen, der zwischen Gasbrenner und Flammrohr gehalten, angezündet wird und dann erst das Gasventil am Gastank langsam geöffnet wird.


    Anders verhält es sich bei Kesseln (liegend und stehend) mit einem Rohrbrenner und bei manchen Keramikbrennern, die direkt in das Flammrohr gesteckt sind: das Zünden erfolgt deshalb über den Schornstein. Diese Anzündversion ist gewöhnungsbedürftig und erfordert Übung. Falls das Anzünden nicht gleich beim ersten Mal gelingt, muss das Gasventil am Gastank sofort geschlossen werden, damit kein weiteres Gas in den Brennraum/Rauchkammer strömt.
    So wird verhindert, dass eine Verpuffung stattfindet. Meistens sind mehrere Anzündversuche erforderlich bis der Rohrbrenner faucht d.h. das Gasgemisch brennt.
    Wenn sich zuviel unverbranntes Gas im Brennraum/Rauchkammer befindet kommt es zur Verpuffung, was ein mehr oder weniger lautes Knallgeräusch hervorruft.


    Damit über die gesamte Betriebsdauer der Brenner mit einem konstanten Gasdruck versorgt wird, verwende ich ein einstellbares Gasdruckminderungsventil, so dass ich die jeweiligen Brennertypen mit einem gleich bleibenden und effektivsten Gasdruck versorgen kann.


    Ich habe versucht die verschiedenen Anzündmethoden allgemein verständlich zu erklären, sollte jedoch noch weiterer Erklärungsbedarf nötig sein, lasst es mich bitte wissen.


    Bilder mit verschiedenen Brennertypen sollen zur Erklärung beitragen.

  • Hallo Dieter,


    ein wirklich sehr interessantes Thema, ich bin sehr nahe daran auch ein Boot mit Dampmaschine zu bauen.
    Welches Holz nimmst du denn zur Wärmeisolierung des Dampfkessels? Mit was wird dieses Holz vorbehandelt?


    Gruß, Peter

  • Hallo Peter,


    es wurden von mir immer diese Walnussleisten 1x8mm (10Stk)
    Bestell-Nr.: 82014 von Krick verwendet. Die Leisten wurden aufgeklebt mit:
    UHU ALLESKLEBER SUPER Strong & Safe, Feuchtigkeits- und hitzebeständig von - 50°C bis 100°C.


    Klebeflächen gut reinigen (trocken, staub- und fettfrei). Einseitig dünn auftragen, andrücken - fertig. Die Klebeverbindung bleibt innerhalb von 20 Sekunden nachkorrigierbar. Materialien müssen flächenmäßig deckungsgleich sein. Je dünner der Klebefilm, desto schneller und beständiger die Klebung.


    Anschließend habe ich die Leisten mit Leinölfirnis gestrichen.


    Gruß
    Dieter

  • Hallo Dieter,


    vielen Dank für deine schnelle Antwort!
    Müssen die Leisten nach dem Einbau gestrichen werden, von Leinölfirnis habe ich noch nie etwas gehört.
    Woher kann man das bekommen?


    Gruß, Peter.

  • Hallo Dieter,


    ich habe die Midi von Regner ins Auge gefaßt, bei diesem Modell ist der Kessel außen lackiert.
    Kann und soll ich den Kessel isolieren?
    Ich muß einfach zugeben, dass mir der Kessel mit Holzplanken wesentlich besser gefällt!
    Sollte man auch die Dampleitungen isolieren?
    Welches Boot (Bausatz) würdest du mir für die Midi empfehlen?
    Im Moment scheint nur die Victoria lieferbar zu sein.


    Gruß, Peter.

  • Hallo Peter, anhand des Katalogfotos kann ich nicht beurteilen, ob das Kesselbeplanken problemlos zu machen ist. Optisch sind zwar Spann- bänder dran, aber ob darunter noch Platz für 1mm Holzleisten passen kann dir H. Regner bestimmt telef. mitteilen. Die paar Windungen zur Dampfleitungsisolierung kannst du mit dünner Paketschnur machen und mit ein paar Tropfen Sekundenkleber auf der Dampfzuleitung zwischen Dampfventil und Maschine befestigen.


    Statt der Kurbel am Dampfventil solltest du dir den RC-fähigen Dampfregller anbauen lassen. Wenn du dir das Speiseventil und die Wasserspeiseflasche zur Kesselnachspeisung noch gönnst, bist gut ausgerüstet und brauchst mit der Auffüllung nicht zu warten bis der Kessel drucklos ist, sondern kannst nach der Nachspeisung wieder losfahren. Vorausgesetzt du hast noch Gas im Tank, der Kondensatbehälter ist mitelst einer großvolumigen Spritze mit einem aufgesteckten Silikonschlauch ruck-zuck entleert.


    Anscheinend hast du dich für eine Dampfpinasse entschieden und da würde ich dir vorschlagen, dich nach einem GFK-Rumpf umsehen. Einen Rumpf aus ABS-Material empfehle ich nicht, das ist nicht genug wärmefest und verformt sich evtl. Es gibt verschiedene Rumpfhersteller, du mußt nur darauf achten, daß es kein großvolumiger Rumpf ist, weil dieser zuviel Balastgewicht erfordert. Schaue dir diesen bei Ebay an.
    Marinetic Yacht GFK-Rumpf einer Grand Azur Art: 897102


    Du kannst dich auch bei mir mal sehen lassen, bzw. meinen Baubericht von der Libelle ansehen.


    Gruß
    Dieter

  • Hallo Dieter,


    du bist ja wirklich ein Dampfmaschinen Spezialist! :-))


    Die Spannbänder der Holzbeplankung müßte man doch erweitern, oder neu anbringen können. Ist diese Isolierung notwendig oder hat sie mehr optischen Sinn?


    Müßte ich nur die Dampfleitung Kessel/Maschine isolieren oder alle, die Dampf leiten?


    Ist der Regler an der Maschine nicht ausreichend, sollte man besser mit dem Ventil am Kessel steuern? Oder warum sollte ich dort einen Regler anbauen? Ich habe bei Regner gesucht und keinen gefunden, hab ich den übersehen?


    An der Midi ist doch ein Speiseventil dran (oder täusche ich mich), man kann dann doch mit einer Druckflasche dann das Wasser wieder auffüllen?
    Das einzige Problem sehe ich nur dass immer genug Wasser im Kessel ist.
    Schadet das "harte" Wasser den Kessel nicht, es wird sich doch langsam eine Kalkschicht aufbauen.
    Wir haben hier in München sehr hartes Wasser, mit einem Durchschnittswert von 15,8° dH. Es schmeckt sehr gut, aber ob es dem Kessel auch so gut schmeckt?


    Ich muß zugeben dass ich nicht genau weiß was eine "Dampfpinasse" ist.
    Ich wollte mir eigentlich den Dampf-Inselversorger Borkum von Krick kaufen, das Boot erscheint mir groß genug. Ich wollte auch das der Abstand zwischen Boot und Kessel groß ist. Aber mir kann keiner sagen wann dieses Boot wieder lieferbar ist.
    Auf Bildern habe ich aber auch schon eine African Queen mit Dampferzeuger gesehen, da ist doch gar kein Zwischenraum vorhanden!


    Ich bin einfach skeptisch ob ich mit meiner Erfahrung ein Boot ohne Bausatz hinbekomme. Die Teile sebst herzustellen dürfte nicht das Problem sein aber ganz ohne Bauanleitung, oder gibt es eine für die Marinetic Yacht mit GFK-Rumpf?


    Deine Libelle sieht wirklich sehr gut aus, würde die Midi als Dampferzeuger auch ausreichen?


    Schöne Grüß, Peter.

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