Calypso in 1:32

  • Hallo,
    nachdem ich schon begonnen hatte, den Traum einer Jugend (naja, zumindest einen Traum meiner Jugend...), die Calypso von Jaques Cousteau aus dem Baukasten von Billing Boats zu bauen, fand ich sie jetzt ein bisschen klein.


    Statt 1:45 habe ich mich jetzt für 1:32 entschieden - aus 94 cm werden dann immerhin gut 1,3 m. Da sieht nicht nur auf dem Wasser besser aus, sondern gibt auch mehr Raum für Sonderfunktionen.


    Im ersten Schritt habe ich einen vorhandenen Plan von 1:50 auf 1:32 umkopiert. Als kleinen Vergleich hier im Vergleich den Plan aus dem Billing Boats Baukasten und meinen neuen in 1:32 - das ist schon ein gewisser Unterschied (aufgrund der strikten Keine-Pläne-Policy hier im Forum anonymisiert - ein klareres Bild seht ihr hier).


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    Die Idee ist, neben dem Tauchboot auch den Hubschrauber funktionsfähig - also flugfähig - umzusetzen. Das geht in diesem Maßstab schon...


    Den Rumpf lasse ich bei Modellmast herstellen, da mir Rumpf-bauen nicht so liegt. Bis er fertig ist, fange ich dann schon einmal mit ein paar Details bzw. den Aufbauten an.


    Demnächst mehr.


    Gruß, Kai

  • Während ich auf meinen Rumpf warte habe ich mich ein wenig mit dem Arbeitskran beschäftigt. Auf dem Backdeck der Calypso befindet sich ein hydraulisch betriebener Kran, der auch das Tauchboot zu Wasser lässt. das muss natürlich auch im Modell funktionieren.


    Die Teile des Krans habe ich aus PS und Messing gefräst. Ziemlich kleinteilig ist der Antrieb. Der Kran wird durch zwei Hydraulikzylinder (im Modell 5mm Durchmesser) zum Heben, eine Seilwinde und einen Motor zum Drehen bewegt.


    Die Zylinder werden durch zwei ineinander laufende Messingrohre realisiert. Auf das innere Rohr (3) habe ich eine M2-Mutter gelötet - im äußeren Rohr (4) sitzt ein Getriebemotor, der über ein 1:125-Planetengetriebe eine Gewindestande antreibt, die dann in innern des kleineren Rohrs läuft.


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    (5) Abschluss des äußeren Rohrs
    (6) oberer Kranausleger
    (7) Distanzhülse für Motorwelle
    (8 ) unterer Kranausleger
    (9) Moosgummi für Feder


    Die kleinsten Getriebemotoren, die ich finden konnte, haben einen Durchmesser von 4mm (+ Schrumpfschlauchüberzug). Um ihn im 5mm-Zylinder unterzubringen, musste ich diesen vorsichtig auf 4,5mm aufbohren. Endschalter sind in der Größe nicht mehr machbar. Trotzdem muss die Konstruktion geschützt werden. Ich habe daher die Gewindestange an den Ende etwas abgedreht (1), so dass die Mutter frei läuft. Am oberen Ende wird sie bei Umkehr der Drehrichtung durch die Schwerkraft (meistens) wieder auf das Gewinde gedrückt. Unten habe ich ein Stück Moosgummi als "Feder" verwendet (2).


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    Ich werde für den Kran eine kleine Microcontrollersteuerung bauen, die zusätzlich eine Zeitbegrenzung hat, so dass ich die Endlage hoffentlich ohnehin nicht erreiche.


    Im ersten Video sieht man den ersten Prototypen (unterer Hubzylinder), danach den zweiten (oberer Hubzylinder). Beim zweiten Prototyp habe ich einige der Teile (Lager) statt aus PS aus Messing gefräst (dabei hat sich meine Eigenbaufräse erstaunlich gut geschlagen).

  • Nachdem ich mit dem Kran schon ziemlich weit war, habe ich neulich einmal einen echten Lasttest gemacht. Die Denise wird am Ende vermutlich zwischen 200g und 250g wiegen.


    Leider streikte mein Krankonstrukt bereits bei weniger als 80g völlig :k:


    Ich habe dann einmal probiert, die nötige Leistung abzuschätzen, die ich überhaupt brauche, um die Denise zu heben: je nach Annahmen (und es sind ziemlich Dinge, die ich abschätzen muss) haben die Micromotoren um den Faktor 4 bis zum Faktor 20 zu wenig Leistung...


    Damit ist klar, dass mein Ansatz nicht realisierbar ist - ich werde die Kraft irgendwie übertragen müssen und kräftigere Motoren oder Servos unter Deck einsetzen. Zunächst dachte ich an Bowdenzüge, aber damit bekome ich die erforderlichen engen Kurvenradien nicht hin. Ein Griff in meine alte Fotokiste förderte aber etwas Vielversprechendes zu Tage: einen Drahtauslöser für analoge Kameras! Sehr eng zu biegen und ausreichend Kraftübertragungskapazität! Damit werde ich den nächsten Versuch starten.


    In der Zwischenzeit habe ich etwas am Rumpf gearbeitet und die Ruder- und Wellenanlage in Angriff genommen (dazu später mehr).

  • Heute war ich mit meiner Calypso zum ersten Mal zum Testen auf dem Wasser. Eingebaut waren die Ruder- und Wellenanlagen, Motoren und ein Bugstrahlruder.




    Ich wollte Gewichtsverteilung, Geschwindigkeit, Stromverbrauch und Steuereigenschaften testen - und natürlich die Dichtigkeit.


    Die Ergebnisse waren hilfreich, wenn auch gemischt. Die beiden 12V-Motoren sind mehr als ausreichend, um auf eine maßstabsgerechte Geschwindigkeit zu kommen (GPS-Messung: 7,2 km/h, was doppelt so schnell wäre, wie nötig).


    Allerdings habe ich beim Einbau der Wellen ziemlich gepfuscht, was sich in Geräuschentwicklung, Stromverbrauch und mangelndem Geradeauslauf bemerkbar machte. Im Verbindung mit den ohnehin etwas kleinen und ungünstig liegenden Rudern war die Manövrierfähigkeit extrem ungenügend. :(
    Ich werde wohl die Wellen noch einmal herausreissen und neu einbauen müssen.


    Hat jemand Tipps, wie das am schonensten zu bewerkstelligen ist?


    Sehr positiv macht sich das kleine Bugstrahlruder (von Rabosch), dass an 12V einen ziemlich ordentlichen Effekt hat.


    Gruß, Kai

  • Das könnte ich natürlich noch versuchen. Allerdings laufen die Schrauben im Moment nach außen drehend und das möchte ich eigentlich nicht ändern.


    Ich könnte auch noch den Ruderwinkel vergrößern und bei Kurvenfahrt den inneren Motor abschalten oder herunterregeln (dann müsste ich allerdings zwei Fahrtregler verwenden).


    Aber die Unsauberkeit bei der Antriebsmontage stört mich ohnehin - insofern werde ich wohl erst einmal diesen Mangel beseitigen...

  • Nach langem mal wieder ein Update zu meiner Calypso.


    Mit Hilfe meines 3D-Druckers habe ich eine Form für die tauchende Untertasse der Calypso, Denise genannt, erstellt.



    Zunächst habe ich ein 3D-Modell mit der besonders für 3D-Einsteiger sehr zu empfehlenden Software 123Design (kostenlos) erstellt, indem ich die Form im Schnitt aus meinem Plan genomen und kreisförmig extrudiert und das entstehende Objekt in der Mitte geteilt habe. Die kleinen Teile oben sind extra gedruckt und werden später auf die Hülle aufgeklebt.



    Nach dem Ausdrucken der beiden Hälften (jeweils ca. 10 h) und leichtem Nachschleifen, habe ich die Formen auf ein Eigenbau-Tiefziehwerkzeug geklebt und mit 0,8mm PP zwei Hüllen erstellt.



    Dafür, das es mein erster ernsthafter Versuch mit dem Tiefziehen war, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden! Trotzdem werden ich den Vorgang noch einmal mit 0,5mm starkem Material wiederholen, da an den Ecken das Material noch etwas zu locker abgeformt ist. Ich hoffe, durch dünneres Material und Nachheizen mit dem Heatgun bekomme ich noch etwas exaktere Kanten hin.


  • Hallo Kai,
    wie hast Du die Gewindestange an dem Micromotor befestigt?
    Ich versuche gerade einen Kran der Smit Rotterdam in 1:72 beweglich zu bauen.
    Gruß Thomas

    Fahrbereit:
    Graupner Adolph Bermpohl
    Graupner Pollux
    Graupner Parat
    Graupner Bugsier 3
    Hafenschlepper Otter
    Smith London
    Riva Aquarama
    SOLO Greenpeace
    Ente


    In der Werft:
    Versorger

  • Trotz der Bedenken des freundlichen Forumsteilnehmers mit viel freier Zeit kommt hier schon eine Antwort ;)


    1. Antriebskupplung: Ich habe Schrumpfschlauch verwendet - das hat ganz gut geklappt. Im Notfall mit etwas Klebstoff
    Allerdings habe ich das System mit den Miccromotoren inzwischen verworfen, da die Motoren trotz Gewindestange nicht genug Kraft entwickelt haben, um die Denise anzuheben. Der neue Plan ist jetzt, mit (alten) Drahtauslösern aus dem Fotobereich zu arbeiten und die Motoren (größere) unter Deck zu lagern.


    2. Antrieb der Denise: Kleine selbstgebaute Kreiselpumpen:

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    Die Steuerung soll dann als Differenzsteuerung über die Drehzahl der Motoren laufen. Rückwärtsfahrt gibt es dabei allerdings nicht.

  • Leider komme ich nur sporadisch zum Arbeiten an meiner Calypso.


    Hier noch einmal ein paar Bilder vom Rumpf und den vorhandenen (Bühler-)Motoren. Die hatte ich noch und bei einer Originalgeschwindigkeit von um die 10 Knoten brauche ich keine Brushless - und kann auch noch meine vorhandenen Regler verwenden.


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    Eine große offene Frage ist noch, wie ich das Deck gestalte. Einerseits mechanisch, da ich es gern auch später wieder abnehmen können möchte und andererseits überlege ich, wie ich die Beplankung realisiere, um einen originalgetreuen Eindruck eines Arbeitsdecks zu erreichen. Dazu experimentiere ich im Moment mit Lasergravierung der Planken, bin aber noch nicht so recht glücklich.


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    Nachdem ich inzwischen einen SLA-3D-Drucke besitze, habe ich angefangen, mich parallel mit dem Aufbau und Details zu befassen
    Den Aufbau habe ich aus Plexiglas gelasert und mit 3D-gedruckten Nieten für die Fenster versehen. Der gesamte vordere Teil ist komplett gedruckt. Um die ziemlich komplizierte Konstruktion der Brückenfenster hinzubekommen, habe ich zunächst mehrere Prototypen aus Pappe gebaut und versucht, sie aus Einzelteilen zusammen zu setzen. Am Ende habe ich das Teil dann aber in 3D konstruiert und komplett gedruckt.
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    So, das für heute. Ich hoffe, ich komme in Zukunft etwas öfter dazu, Updates zu posten ...

  • Die Calypso verfügte über eine beeindruckendes Arsenal an Winden aller Art.
    Leider sind im Plan des VHT Verlags nicht alle enthalten und teilweise auch etwas ungenau oder falsch gezeichnet.


    Diese Winde - platziert unter der Heliplattform - habe ich nach Fotos und Filmausschnitten gezeichnet, in Fusion 360 konstruiert, in Einzelteilen auf einem Anycubic Photon ausgedruckt und mit Messingachsen zusammengebaut. Die Leitungen sind aus Lötzinn - der ist schön biegbar. Mit der 3D-Software gerate ich hin und wieder in einen Detailrausch, der dann zu Details führt, die fertig dann 0,2 mm (wie hier die Schraubenköpfe) abmessen ...
    Die Windentrommen ist beweglich aber nicht als funktionsfähig geplant.


    Lackiert wurde sie mit Airbrush und Pinsel und danach habe ich für die Akzentuierung der Details und für ein gebrauchtes Aussehen mit verdünntem Schwarz die Kanten bemalt und schnell wieder gesäubert ("Wash"). Das Stahlseil ist ein Bindfaden, der erst silbern lackiert wurde und dann mit Schwarz und Rostfarbe gealtert.


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