Convertible-M - Eine Luxusyacht aus Österreich

  • Hallo Herbert ,
    Kannst Du bestätigen das die Bilder deiner Yacht , die Du ab dem 4.10.2015 eingestellt hast , dein Eigentum sind und / oder Du die Erlaubnis hast , diese hier einzustellen und zu veröffentlichen ?

  • Hallo Michael,


    ich kann dich beruhigen.


    Ich habe auch auf unserer Klub-Hompage einen Baubericht ins Netz gestellt. Bevor ich das tat, habe ich die Firma List angeschrieben, ob die Veröffentlichung der Bilder (vom Original) in Ordnung geht. Ich habe das schriftliche OK der Firma List, dass ich die Bilder im Netz veröffentlich darf.


    Übrigens verlinke ich auf die Bilder unserer Klub-Homepage und lade sie nicht hoch.

  • Die Rumpfschale ohne Deck war jetzt mit der Sperrholz-Grundbeplankung versehen.
    Das Unterwasserschiff sogar mit einer doppelten Lage Sperrholz, da dieses schwarz gestrichen wird und dort keine Mahagoni Edelholz-Beplankung vorgesehen ist.


    Eigentlich käme jetzt das Deck, die Aufbau, usw. an die Reihe.
    Statt dessen entschied ich mich, die Rumpfschale mit Mahagoni zu beplanken und soweit zu versiegeln, dass Testfahrten gemacht werden konnten.
    Ich wollte möglichst bald die Fahreigenschaften testen und den Rumpf eventuell noch korrigieren.
    Schlechte Erfahrungen Beim Fahrverhaltenbei mit meinem vorigen Projekt "Golden Thunder" bewogen mich dazu.


    Außerdem kam jetzt der außergewöhnliche Teil der Convertible-M an die Reihe.
    Für mich ist die Mahagoni-Beplankung mit den Ahorn-Einlegearbeiten an den Rumpfseiten und am Heck ein Highlight der Convertible-M.


    Ich besorgte mir 2mm Mahagoni- und Ahornfurnier und schnitt auf der Mini-Kreissäge Leisten zurecht.Bei der Mahagoni-Beplankung verwendete ich grundsätzlich 12x2 mm Leisten, außer es waren andere Breiten wegen der Aufteilung/Krümmung notwendig. Für die Einlegestreifen schnitt ich aus dem Ahorn-Furnier 1,2x2 mm Leisten. Das Überschleifen der Schnittränder löste ich, indem ich einen gerade Holz-Block (4x6cm) auf ca. 40cm mit Schleifpapier beklebte und diese Schleiflatte auf dem Werktisch mit einer kleinen Schraubzwinge fixierte. Jetzt konnten die Furnierleisten vorsichtig, hochkant über diese Schleifbahn gezogen und gerade geschliffen werden. Diese Schleiflatte bewährte sich auch bei der Anpassung der Beplankungsstreifen bei Krümmungen und überhaupt beim Schleifen kleiner Teile, die nur schwer zu halten sind.


    Mit der Edelholzbeplankung begann ich am Heck.
    07-convertible-m-rumpfbeplankung-01.JPG


    Die kurzen Planken waren leichter zu bearbeiten.
    Also ein gute Einlernphase für die langen schwierigen Planken an den Rumpfseitenwänden.
    Die Planken wurden mit wasserfesten Holzleim bestrichen und mit Stossnadel während der Trocknung fixiert.


    07-convertible-m-rumpfbeplankung-02.JPG


    Das Heck wird schaut mit der Beplankung schon viel besser aus.

  • Nach der Heckbeplankung machte ich mit an die Rumpfseitenwände. Die extakte Position der Ahorn-Zierstreifen berechnete und zeichnete ich direkt auf der Unterplankung auf. Die Übertragung aus dem Plan mittels Blaupapier passte wegen der Wölbungen und Schrägen nicht exakt.
    So wurde Planke für Planke, Zierleiste für Zierleiste auf den Rumpf geklebt.


    07-convertible-m-rumpfbeplankung-03.JPG


    Nach der Durchtrocknung des Holzleimes schliff ich grob den Rumpf mit einem Tellerschleifer. Dann folgten die händischen Schleif-Sessions, wobei die Körnung von 80 bis auf 180 erhöht wurde. Wichtig beim Schleifen ist, dass immer ein ein Schleifklotz verwendet wird um keine Dellen hineinzubekommen.


    07-convertible-m-rumpfbeplankung-04.JPG


    Ich konnte es nicht mehr erwarten. Ich wollte die Rumpfschale mal so richtig in den Händen halten.
    Darum schraubte ich dei Rumpfschale kurzer Hand vom Hellingbrett und machte noch ein Foto. Die Abstützungen der Spanten zum Hellingbrett entfernte ich, mit Ausnahme von Spant 1 und im Heckbereich beim Motorspant.
    So konnte ich auf einfachste Weise den Rumpf auf den Kopf stellen und für Arbeiten am Rumpfboden stabilisieren.


    07-convertible-m-rumpfbeplankung-06.JPG07-convertible-m-rumpfbeplankung-05.JPG

  • Rumpfunterboden


    Neben der Stufe hat die Convertible-M am Rumpfboden einige Wasserleitleisten angebracht. Damit wird das Gleiten des Rumpfes erleichtert, ein stabileres Fahrverhalten und höhere Geschwindigkeit erzielt. Aus 5x10 mm Kieferleisten schnitt ich Dreikantleisten. Zum Bug hin werden diese Dreikantleisten immer kleiner und laufen in den Rumpf aus. Um an die Dreikantleisten diese Verjüngung anzubringen, sah ich nur die Möglichkeit - Schleifen. Einige meiner Finger mussten Teile ihrer Hornhaut lassen, bis ich endlich bei allen Dreikantleisten ein fließender Übergang in den Rumpf erreicht war. Eine mühevolle Arbeit. Aber geschafft.


    07-convertible-m-rumpfbeplankung-07.JPG07-convertible-m-rumpfbeplankung-08.JPG07-convertible-m-rumpfbeplankung-09.JPG

  • Hallo Jungs,


    :d: danke für eure Anerkennung. Es war viel Arbeit, aber ich bin sehr zufrieden damit.


    So, nun weiter im Projekt:


    Auf Grund schlechter Erfahrungen beim Fahrverhalten bei meinem vorigen Eigenbauprojekt, wollte ich so schnell wie möglich eine Probefahrt mit der Rumpfschale machen.
    Es fehlte noch die (Grund-)Versiegelung und der Pulse Drive. Von diesem erwartete ich mir doch einen Einfluss auf das Fahrverhalten.


    Die (Grund-)Versiegelung der Rumpfschale:


    Zur Versiegelung verwende ich das Einkomponenten Polyurethan-Harz G8 der Firma Vosschemie. Es stinkt zwar, hat aber den Vorteil, dass man nichts Zusammenmischen muss und es mit Feuchtigkeit - auch im Holzinneren - aushärtet. Die ersten Anstriche mache ich mit sehr hohem Verdünnungsanteil (ca. 70% normale Acryl-Verdünnung). Der extrem dünnflüssige Anstrich saugt sich in das Holz und härtet dort mit der Restfeuchtigkeit des Holzes aus.


    Ab dem dritten Anstrich fahre ich den Verdünnungsanteil zurück und beginne mit dem Überschleifen nach jedem Harzauftrag. Bei den Zwischenschliffen passe ich wie ein "Haftlmacher" auf, dass ich die Harzschicht nicht durchschleife. Falls es passiert, muss ich wieder mit dem verdünnten Harz beginnen und die Harzschicht neu aufbauen.


    Kleine Löcher in der Beplankung z.B. Einstichlöcher der Stossnadel sollten eigentlich durch die Harzschichten geschlossen werden.
    Einige dieser Löcher wehren sich aber dagegen. Beim Harzanstrich scheint das Loch geschlossen. Im Laufe der Aushärtezeit verrinnt das Harz derart, dass das Loch wieder fast gleich groß übrigbleibt.
    Diese hartnäckigen Löcher bessere ich dann mit dünnflüssigen Superkleber aus (ohne Aktivator). Der härtete schnell aus, und falls das Loch noch nicht verschlossen ist, wird nochmals Superkleber mit einem angespitztem Zahnstocher aufgetragen. Vor dem nächsten Harzauftrag wird der Superkleber-Kit verschliffen.


    Bei gröberen Löchern wird der Superkleber mit Holz-Schleifstaub vermischt und so eine Art Holzkitt aufgetragen. Allerdings sieht man an diesen Stellen dann keine Holzstruktur mehr. Also vorher sauber beplanken!


    Der Pulse Drive


    Nachdem die Versiegelung eine langwierige Prozedur mit viele Wartepausen ist, habe ich parallel mit dem Bau des Pulse Drive begonnen.
    Der Pulse Drive ist beim Modell nur eine Pulse Drive-Attrappe, die über die Antriebs- und Steuerkomponenten drüberkommt.


    Ein Foto vom Original-Pulse Drive (das schwarz-weisse Ding über den Schrauben) seht ihr hier.


    convertible-m_antrieb_beim_original_4.jpg


    Der Pulse Drive Körper ist ein überall abgerundeter, geschwungener Hohl-Körper, der über den Ruderträger und zwischen die Antriebswellen und Ruderblätter kommt. Ich überlegte lange, wie ich ihn konstruieren sollte, denn er musste leicht abnehmbar sein, damit ich zu Justierarbeiten zur Ruderanlenkung und den Propellerwellen gelangen konnte. Es war unvermeidlich, dass er teilbar sein musste. Am Modell hat er zum Glück keine tragende Funktion.


    Mehrere Sperrholzspanten verband ich mit Alurohren zu einem ersten Grundgerüst.
    Wahrscheinlich wären statt des Sperrholzes Kunsstoff- oder Metallplatten besser, da der Pulse Drive vom Wasser durchflutet wird.
    09-convertible-m-pulse-drive-03.JPG09-convertible-m-pulse-drive-01.JPG


    An das Gundgerüst kamen Alu-Halbrundrohre als Abschluss nach hinten und seitlich. Diese Halbrundrohre sägte ich aus einer alten Leuchtpatronenkartusche.


    Das Grundgerüst wurde nun mit Polystyrol-Platten verkleidet. Die seitlichen, geschwungenen Rundungen wurden aus aufgeklebtem Acrylglas gesägt, gefeilt und geschliffen. Der Pulse Drive (eigentlich nur eine Pulse Drive-Verkleidung) wurde geteilt und dann über Führungsrohre und Laschen wieder (lösbar) verbunden.


    09-convertible-m-pulse-drive-05.JPG


    09-convertible-m-pulse-drive-06.JPG


    Die längeren Alu-Rohre dienen zum sicheren Einfädeln beim Zusammenbau der beiden Teile. Sie waren vor allem beim Bau eine wichtige Hilfe.
    Die Alu-Blechlaschen kamen erst später dazu. Hier werden nach dem Zusammenschieben der beiden Pulse Drive-Teile, diese von der Seite miteinander verschraubt.

  • So: Das Grundgerüst des Pulse Drive ist mit Polystyrol-Platten verkleidet. Die seitlichen, geschwungenen Rundungen sind aus der Leuchtpatronenkartusche gefertigt bzw. aus aufgeklebtem Acrylglas gesägt, gefeilt und geschliffen.
    Jetzt kam die Lieblingsbeschäftigung jedes Modellbauers: Spachteln, Schleifen, Spachteln, Schleifen, ....


    09-convertible-m-pulse-drive-08.JPG09-convertible-m-pulse-drive-09.JPG



    Endlich war die Oberfläche soweit, dass ich mit Farbe ran konnte.
    Die schwarz/weiß Lackierung kam aus der Sprühdose.


    09-convertible-m-pulse-drive-10.JPG 09-convertible-m-pulse-drive-11.JPG 09-convertible-m-pulse-drive-12.JPG



    Und so sieht der Pulse Drive am Modellrumpf mit den Antriebskomponenten aus:


    09-convertible-m-pulse-drive-14.jpg 09-convertible-m-pulse-drive-16.jpg



    Jetzt fehlen eigentlich nur mehr ein paar kleine Arbeiten und der Rumpf ist für eine erste Probefahrt bereit!
    Endlich!!! :juhu:

  • Servus Herbert,


    schaut echt guat aus dei Yacht, aber sag mal, bist schon in der Rente ... als Berufstätiger bring ich so ein Tempo nicht hin ;)

    Gruß
    Günter



    __________________________________________________________


    was ich alles vorhabe ........ Verlängerung bis 2463 beantragt ......

  • Hallo Günter!


    die bisherigen Bauberichte sind im Zeitraffer. :chat:
    Den Bau habe ich im Herbst begonnen.
    Mit den nächsten beiden Berichten (Testfahrt und Deck bauen) habe ich meinen aktuellen Bauzustand erreicht.
    Dann werde ich LIVE berichten. Und dann wird es laaaangsaaaaam dahingehen.


    Allerdings bin ich momentan motiviert und ich nutze die Zeit die mir mein Beruf und meine Chefin zu Hause lässt. Aber das kennst du ja. :pf:


    Liebe Grüße an Brigitte und an den Rest der Mannschaft in Niederösterreich!


    Wann gibt's von dir wieder was Neues aus der Werft?

  • Servus Herbert,


    also ein Baubericht aus der "Konserve" ...
    Na is ja egal - Hauptsache man sieht was schönes.


    Wann es bei mir was neues gibt ... kann ich nicht sagen aber ich nehme mir brav vor fleissiger zu werden.


    Danke für die Grüße - werd sie weitergeben.


    In diesem Sinne - happy modelling und die Grüße sende ich natürlich retour.

    Gruß
    Günter



    __________________________________________________________


    was ich alles vorhabe ........ Verlängerung bis 2463 beantragt ......

  • Jetzt habe ich mit meinem Bericht schon fast den aktuellen Bauzustand erreicht. Hier noch ein paar Bilder von der ersten Probefahrt mit der Rumpfschale.



    Die erste grobe Versiegelung der Rumpfschale ist ausgehärtet, der Antrieb, die Steuerung und der Pulse Drive sind eingebaut, die Elektronik verkabelt und die Halterungen für die LiPo-Akkus festgeleimt.


    Die bestellten Akkus sind auch geliefert worden.


    Zur Sicherheit stopfte ich den Rumpf im Kajütenbereich mit Syroporplatten voll. Man weiss ja nie, was bei einer Probefahrt alles passiert.


    Alles bereit für eine erste Probefahrt.
    Und jetzt regnet es den ganzen Tag.


    In einer kurzen Regenpause rasch die Convertible-M ins Auto gepackt und ab zu einem kleinen Teich.
    Vorsichtig ins Wasser gesetz und langsam etwas Gas gegeben. Ja, das Modell läuft ganz gut.
    Schön langsam steigerte ich die Geschwindigkeit und ich war verblüfft. Das Modell geht ja richtig ab.
    Eigentlich viel zu schnell für eine vorbildgetreue Geschwindikeit. Das Modell liegt stabil im Wasser und hat ein super Fahrbild.


    Ein paar Fotos und ein Video geben einen kleinen Eindruck.


    10-convertible-m-probefahrt-01.JPG 10-convertible-m-probefahrt-02.JPG


    10-convertible-m-probefahrt-03.JPG 10-convertible-m-probefahrt-04.JPG


    Ein sichtlich zufriedener Erbauer mit seinem Modell:


    10-convertible-m-probefahrt-07.JPG


    10-convertible-m-probefahrt-06.JPG


    Aber einen Wermutstropen gibt es. Das Rückwärtsfahren kann man vergessen.
    Ersten produzieren die Oberflächenpropeller im Rückwärtsgang kaum Schub und dann prallt der Wasserstrahl auf den Abschlussspant am Heck bzw. auf den Pulse Drive und treibt den Rumpf wieder vorwärts.
    Das Ergebnis ist ein Stillstand mit Motorunterstützung. :gr:


    Wie sind eure Erfahrungen mit Oberflächenantrieben im Rückwärtsgang?



    Aber viel wichtiger. Das Modell hat ein fantastischen Fahrbild in der Hauptbewegungsrichtung ..... Vorwärts!
    Das entschädigt allemal. :juhu:

  • Jetzt habe ich doch auf das Video vergessen.


    Eine kurze Aufnahme von der Probefahrt. Mit dem handy aufgenommen.
    Also keine spitzen Qualität. Aber man gewinnt einen Eindruck vom Fahrbild.


    https://youtu.be/dIZWfS6rMR0



    Ich bin heilfroh, dass der Rumpf geht und in's Gleiten kommt. :yes3:
    Mit dem selbst konstruierten Rumpf, zum ersten Male Flexwellen mit Oberflächenantrieben und den kleinen Brushless-Motoren hatte ich einige Bauhweh vor der Fahrerprobung.
    Ich werde den Rumpf und Antrieb so belassen und kann am Modell weiterbauen.

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