Bugsier 3 und mehr als 33 "Schwesterschiffe", der Versuch einer Übersicht

  • Daten :
    Länge: 26,7 m
    Breite: 6,60 m
    Sh : 2,97 m
    Tg max: 2,90 m
    Maschine: Deutz SBV 8M 545 mit 850 PSe
    Geschw. : 12 kn
    Pfahlzug : 8,0 t
    Stapellauf: 24.11.1954
    Ablieferung: 20.12.1954


    Besonderheit:
    - keine Bergungsausrüstung (Spill und Küse an Backbord)


    Umbauten:
    - nicht nachgewiesen aber wahrscheinlich wie bei den Schwesterschiffen an Schornstein, Schleppgeschirr , Beistopperwinde und Pollern


    Lebenslauf:


    19.3.1956 verkauft nach Belgien
    Einsatz als GENEVIEVE LETZER in Antwerpen


    1974 übertragen an URS


    1976 verkauft nach Italien
    Einsatz als FRATELLI NERI in Livorno


    letzter Nachweis:
    soll 1991 noch aktiv gewesen sein


    Bild:
    - ohne große Nr aus b1, offenbar war Verkauf / Vercharterung bereits geplant
    - mit Nr. aus a2

  • Daten :
    Länge: 26,7 m
    Breite: 6,60 m
    Sh : 2,97 m
    Tg max: 2,90 m
    Maschine: Deutz SBV 8M 545 mit 850 PSe
    Geschw. : 12 kn
    Pfahlzug : 8,0 t
    Stapellauf: 15.12.1954
    Ablieferung: 20.1.1955


    Besonderheit:
    - keine Bergungsausrüstung (Spill und Küse an Backbord)
    später:
    - Schornstein durch gerade Bauform ersetzt
    - Poller oberhalb Schanzkleid vor dem Aufbau nachgerüstet
    - Schleppgeschirr tiefer gelegt (noch vor 1974)
    - Beistopperwinde entfernt




    Lebenslauf:


    15.7.1955 verchartert an Lütgens & Reimers
    Einsatz als STADE in Hamburg


    5.7.1956 Rückgabe


    6.7.1955 verkauft nach Belgien
    Einsatz als DOMINIQUE GERLING in Antwerpen


    1974 übertragen an URS


    1986 umbenannt in DOMINIQUE und verkauft nach Holland zum Abbruch


    Datenbankeintrag


    Bilder:
    - BUGSIER 15 aus a2
    - STADE aus a3
    - DOMINIQUE GERLING aus c3

  • Daten (wahrscheinlich):
    Länge: 26,7 m
    Breite: 6,60 m
    Sh : 2,97 m
    Tg max: 2,90 m
    Maschine: Deutz SBV 8M 545 mit 850 PSe
    Geschw. : 12 kn
    Pfahlzug : 8,0 t


    Ablieferung: 1955


    Besonderheit:
    - keine Bergungsausstattung (Spillkopf und Klüse an Backbord


    später:
    - achterer Mast verkürzt


    Lebenslauf:
    Einsatz für Johs. Fritzen in Emden


    1983 übertragen an Wessels, gleicher Name


    1984 oder 1985 verkauft nach Holland


    weiterer Verbleib, neuer Name nicht bekannt


    Bilder:
    - Ursprungszustand aus b2
    - Umbauzustand aus b1

  • Wer mitgezählt hat kann jetzt "Bergfest" feiern.


    Bevor es an die ...WERDER - Schlepper geht ein paar Worte zum Schleppbetrieb (nur Seeschiffsassistenz) im Hamburger Hafen der 50'er Jahren:


    Die bereits lange etablierten Reedereien:
    - Petersen & Alpers
    - Fairplay
    - Lütgens & Reimers (bis 1994 Tochterfirma der HAPAG bzw. von Hapag LLoyd)
    - Schleppdampfreederei Lous Meyer
    arbeiten einträchtig gemeinsam in der Seeschiffsassistenz (ein Vertrag zur Arbeitsgemeinschaft regelt die Anteile an den Aufträgen).


    Schuchmann stößt (zunächst über Stauerei Berndt) 1952 dazu ohne in die ARGE einzusteigen.
    Er macht mit den neuen Motorschleppern den etablierten Reedereien mit ihren Dampfern Konkurrenz und drängt in den Markt.


    L&R zieht nach und bestellt insgesamt 6 ...WERDER Schlepper zur Lieferung für 1956 / 57. Zum Training der Besatzungen mit der neuen Technik chartert L&R 1955 zwei Schlepper von der Bugsier für ein Jahr (STADE und SCHULAU).
    Natürlich entwickelt Schichau die Schlepper weiter:
    - Die Bedienung von Maschine und Wendegetriebe erfolgt jetzt direkt vom Steuermann und nicht mehr durch den Maschinisten unten im "Keller"
    - Ab Baunummer 1671 gibt es die zusätzlichen Steuerhausfenster über Eck und das breite Mittelfenster mit Klarsichscheibe


    Parallel kauft Schuchmann einen beträchtlichen Teil der HAPAG - Aktien auf und kann damit 1958 die Firma L&R (im Hafen auch Links & Rechts genannt) dazu zwingen, sich für 10 Jahre aus dem Schleppgeschäft zurückzuziehen.
    Gleichzeitig übernimmt die Bugsier im Oktober 1958 nicht nur die 6 fast neuen Schlepper von L&R sondern auch einen großen Anteil des Schleppgeschäfts in Hamburg (die Anteile von L&R an der Arbeitsgemeinschaft zuzüglich zu den eigenen Aufträgen)
    Damit ist Schuchmann und seine Bugsier die Nummer 1 in Hamburg.


    Alle Klarheiten beseitigt :???::kratz: :???:
    (Falls nein, einfach PN schreiben)


    Bild:
    Die L&R Schlepperflotte Ende September 1958 (aus a4, in Teilen wiedergegeben):
    - 3 Dampfer
    - 6 Motorschlepper von Schichau

  • Daten :
    Länge: 26,7 m
    Breite: 6,24 m
    Sh : 2,97 m
    Tg max: 2,90 m
    Maschine: Deutz SBV 8M 545 mit 850 PSe
    Geschw. : 12,3 kn
    Pfahlzug : 9,0 t
    Stapellauf: März 1956
    Ablieferung: 17.5.1956


    Besonderheit:
    - keine Bergungsausstattung (Spillkopf und Klüse an Backbord
    - großer schlanker Schornstein
    - Beiboot aus Alu (genietet) statt bisher Holzboot (geklinkert)
    - Steuerhaus ursprünglich braun, im September 1958 weiß, danach wieder braun
    - nach 1964 Schornsteinkappe nachgerüstet


    Lebenslauf:


    Ablieferung an Lütgens & Reimers


    1.10.1958 übertragen an Bugsier
    danach wurde am Schiff die Nummer 18 zum Namen hinzugesetzt, im Register jedoch nicht geändert


    1977 verkauft in den Iran
    Einsatz als FARNAZ KAROON in Khorramshar
    Verbleib unbekannt


    Bilder:
    - KUHWERDER bei Ablieferung aus a2
    - nach Übernahme durch die Bugsier aus a2
    - ca. 1964 am Liegeplatz aus c1
    - mit Kappe aus a3

  • Daten :
    Länge: 26,7 m
    Breite: 6,24 m
    Sh : 2,97 m
    Tg max: 2,90 m
    Maschine: Deutz SBV 8M 545 mit 850 PSe
    Geschw. : 12,3 kn
    Pfahlzug : 9,0 t
    Stapellauf: August 1956
    Ablieferung: 8.9.1956


    Besonderheit:
    - keine Bergungsausstattung (Spillkopf und Klüse an Backbord
    - großer schlanker Schornstein
    - Beiboot aus Alu (genietet)
    - Steuerhaus hat mehr und größere Fenster (auch über Eck)
    - Steuerhaus bis September 1958 weiß, danach braun
    später:
    - nach 1964 Schornsteinkappe nachgerüstet


    Lebenslauf:
    in Dienst für Lütgens & Reimers


    1.10. 1958 übertragen an Bugsier, am Schiff zusätzlich die Nummer 20 angebracht, im Register nicht geändert


    22.8.1977 verkauft in den Iran
    Einsatz als SHIRZAD KAROON


    Bilder:
    - Ablieferungszustand aus a4
    - nach Übernahme mit weissem Steuerhaus und Zahl aus b1
    - zu Bugsier Zeiten noch ohne Kappe aus c3
    - Farbbild zusammen mit aunderen Schleppern aus c3
    - Verladung auf MS TRAUTENFELS am 10.9.1977 aus c1

  • Daten :
    Länge: 26,7 m
    Breite: 6,24 m
    Sh : 2,97 m
    Tg max: 2,90 m
    Maschine: Deutz SBV 8M 545 mit 850 PSe
    Geschw. : 12,3 kn
    Pfahlzug : 9,0 t
    Stapellauf: Juli 1956
    Ablieferung: 4.9.1956


    Besonderheit:
    - keine Bergungsausstattung (Spillkopf und Klüse an Backbord
    - großer schlanker Schornstein
    - Beiboot aus Alu (genietet)
    - Steuerhaus hat mehr und größere Fenster (auch über Eck)
    - Steuerhaus bis Ende September 1958 weiß, danach braun
    später:
    - nach 1964 Schornsteinkappe nachgerüstet
    - ca. 1977 / 78 Steuerhaus wieder weiß


    Lebenslauf:
    in Dienst für Lütgens & Reimers


    1.10. 1958 übertragen an Bugsier, am Schiff zusätzlich die Nummer 19 angebracht, im Register nicht geändert


    1981 verkauft nach Chile
    Einsatz als ANDALIEN in Talcahuano


    später verkauft nach Equador
    Einastz als LLACOLEN in Guayaquil


    letzte Sichtung 1996 klick


    Bilder:
    - Ursprungszustand aus a2
    - mit 19 und ohne Kappe aus a3
    - mit Kappe aus a2
    - Farbbild um 1977 aus b3
    - Verladung am 6.6.1981 aus a1
    - LLACOLEN aus c3

  • Daten :
    Länge: 26,7 m
    Breite: 6,24 m
    Sh : 2,97 m
    Tg max: 2,90 m
    Maschine: Deutz SBV 8M 545 mit 850 PSe
    Geschw. : 12,3 kn
    Pfahlzug : 9,0 t
    Stapellauf: Oktober 1956
    Ablieferung: 16.11.1956


    Besonderheit:
    - keine Bergungsausstattung (Spillkopf und Klüse an Backbord
    - großer schlanker Schornstein
    - Beiboot aus Alu (genietet)
    - Steuerhaus hat mehr und größere Fenster (auch über Eck)
    - Steuerhaus bis September 1958 weiß, danach braun
    später:
    - um 1964 Schornsteinkappe nachgerüstet


    Lebenslauf:
    in Dienst für Lütgens & Reimers


    1.10. 1958 übertragen an Bugsier, am Schiff zusätzlich die Nummer 21 angebracht, im Register nicht geändert


    22.8.1977 verkauft in den Iran
    Einsatz als KHODADAD KAROON


    Verbleib unbekannt


    Bilder:
    - Ursprungszustand aus a2
    - mit Nr aus c1
    - dito aus a3
    - mit Kappe aus a4

  • Hallo Gerrit,


    grosses Kompliment zu Deiner fundierten und reich bebilderten Chronik! :resp:


    Wo hast Du nur die vielen historischen Aufnahmen her?


    Mein Favorit unter den gezeigten Bildern bisher ist die Verladung eines Schleppers auf einen (DDG Hansa?) Schwergutfrachter mit eigenem Stülcken-Schwergutbaum.


    Übrigens findet man in der digipeer Sammlung diesen wunderschönen Schlepper-Lininenriss von Schichau, Bremerhaven,
    der, wie ich finde, den Rumpflinien der Bugsier Hafenschlepper sehr nahe kommt.



    Gruß
    Ralph

  • Danke für's Lob Ralph, die Quellen sind im Vorwort angegeben und ich hatte das Glück, ein Fotoalbum eines Schlepperkapitäns der Bugsier digitalisieren (und teils hier verwenden) zu dürfen.


    wg. Schiffsname Schwergutschiff: lesen bildet (steht oberhalb der Bilder in jedem Post) :pf:


    Der Linienriss passt genau zu "unseren" Bugsier - Schleppern, wenn auch die Datierung etwas zu früh erscheint, denn erst die letzten Baunummern in der Liste (1699 / 1700) für die Bugsier wurden mit Kortdüse ausgestattet, (scheinbar waren andere da schon wesentlich weiter)


    Gruß Gerrit

  • Daten (aus Linienriss schlecht abzulesen daher mit ?):
    Länge: 26,5 m
    Breite : 6,45
    Seitenhöhe: 3,05 m
    Maschine: wahrscheinlich 850 PS Deutz
    geliefert: 29.7.1956


    Besonderheiten:
    - drehbare Kortdüse
    - möglicherweise Verstellpropeller


    Lebenslauf:


    bisher keine Daten, wer Infos hat, gerne melden (bitte per PN)


    Bilder:


    bisher keine greifbar, hat jemand Material??



    Danke für die Tips an Ralph und Jürgen, eventuell liefert die Liste noch mehr Nachträge




    Gruß Gerrit

  • Daten :
    Länge: 26,7 m
    Breite: 6,60 m
    Sh : 2,97 m
    Tg max: 2,90 m
    Maschine: Deutz SBV 8M 545 mit 850 PSe
    Geschw. : 12 kn
    Pfahlzug : 8,0 t
    Stapellauf: 22.11.1956
    Ablieferung: 25.1.1957


    Besonderheit:
    - ursprünglich keine Bergungsausrüstung (Spill und Klüse an Backbord)
    - verlängertes Steuerhaus mit Kapitänskajüte ab Werft


    später (um 1960)
    - Schornsteinkappe nachgerüstet
    später
    - Spillkopf und Trossenklüse an Backbord nachgerüstet
    - Beiboot durch Schlauchboot und Rettungsinsel ersetzt


    Lebenslauf:


    13.3.1960: gesunken auf der Elbe bei Tonne B
    gehoben
    2.4.1960 wieder in Dienst


    Einsatz hauptsächlich im Leichterdienst nach Bremen mit CHRONIK und NATION


    7.7.1977 verkauft in den Iran


    28.7.1977 während der Überführung auf eigenem Kiel als FARSHID KAROON vor der Tunesischen Küste bei Cap Bon gesunken. Der geschleppte Schlepper FAHRAHNAZ KAROON (ex BUGSIER 12 (1) sank nach Wassereinbruch und riss FARSHID KAROON um. Dabei kamen 5 Seeleute ums Leben.


    Bilder:
    - Ursprungszustand aus b1
    - Farbbild ohne Kappe neben Fahrgastschiff BUNTE KUH aus c3
    - mit Kappe und Beiboot vor den alten Kaispeicher A aus c1
    - letzter Bauzustand aus a3

  • Daten :
    Länge: 26,7 m
    Breite: 6,60 m
    Sh : 2,97 m
    Tg max: 2,90 m
    Maschine: Deutz SBV 8M 545 mit 850 PSe
    Geschw. : 12 kn
    Pfahlzug : 8,0 t
    Stapellauf: 25.1.1957
    Ablieferung: 9.3.1957


    Besonderheit:
    - ursprünglich keine Bergungsausrüstung (Spill und Klüse an Backbord)
    - verlängertes Steuerhaus mit Kapitänskajüte ab Werft


    später (um 1960)
    - Schornsteinkappe nachgerüstet
    später
    - Spillkopf und Trossenklüse an Backbord nachgerüstet
    - Beiboot durch Schlauchboot und Rettungsinsel ersetzt


    Lebenslauf:


    9.2.1961 vor Brunsbüttel gekentert und gesunken
    gehoben und
    30.3.1961 wieder in Fahrt


    12.1.1982 verkauft nach Italien
    Einsatz als MELORIA in Livorno


    soll 1992 noch in Fahrt gewesen sein


    Das Bildmaterial zu diesem Schlepper ist sehr dürftig, so das bis auf den Tausch Beiboot / Schlauchboot die Umbauten lediglich anhand der Schwester (BN 1675) vermutet werden können.


    Bilder:
    - mit Kappe und Beiboot aus c1 (lsorry für die miese Qualität)
    - Farbbild mit Schlauchboot aus c1
    - sw Fahrbild letzter Bauzustand aus a3

  • Hallo Gerrit,


    ich habe eine blöde Frage.
    Waren die Deckshäuser auf den alten Bugsier-Schleppern aus Stahlblech,
    und war deren bräunliche Pönung als eine Art Reminiszenz an traditionelle hölzerne Deckshäuser gedacht?


    Auf Fotos alter 50er-Jahre-Frachter kann man oft noch sehen, dass zumindest die Brückenfront als hölzerner Verschlag ausgeführt gewesen ist.
    War das quasi als eine Art "passives Degaussing" qua nicht-ferromagnetische Materialwahl gedacht,
    um eventueller Deviation von Kompassen o.ä. vorzubeugen?


    Noch eine blöde Frage, die man mir als Nicht-Hamburger nachsehen möge.
    Auf dem dritten Foto oben ist ein ziemlich einsam stehender Kirchenbau neben einem Gasometer zu sehen.
    Ist das jene Stelle, an der heute die Elbphilharmonie steht?



    Gruß
    Ralph

  • OTMODUSEIN


    Moin Ralph,


    blöde Fragen gibt es nicht, also:


    Die Aufbauten der Schlepper waren sicher aus Stahlblech (Alu kam erst ab den 60'ern vermehrt zum Einsatz).
    Das Braun taucht schon sehr früh (erkennbar seit den ersten Farbfilmen von 1938 ) bei den Dampfschleppern auf (und ist sicher an den Holzton der frühen Steuerhäuser angelehnt).


    Der Kompass steht meist oben auf dem Peildeck und hat klassischerweise zwei Eisenmassen rechts und links (Abstand einstellbar und das ist heute noch mühsam zu justieren) angeordnet um ihm sozusagen ein "rundes" Stahlgebilde vorzugaukeln damit die Mißweisung im Rahmen bleibt (auf dem anliegenden Bild schön zu sehen)


    Der "Kirchturm" auf dem Bild ist in der Tat der Rest des ersten Kaispeicher A , der genau am 26.2.1963 (Sprengung) dem heutigen Unterbau für ElPhi weichen musste.
    An der Stelle des Gasometers landen heute die Kreuzfahrtschiffe (Terminal Hafencity).


    Gruß Gerrit


    Bild:
    - Peildeck des Dieselelektroschleppers MICHEL (Bj 1956) mit dem Kompass aus Chronik 200 Jahre P&A, 1993 erschienen


    OTMODUSAUS

  • Hallo Gerrit,


    vielen Dank für Deine profunde Erklärung und das schöne Foto vom Peildeck eines BUGSIER Schleppers.


    Zum Thema Deviation und ihrer Kompensation (auch mit Kugeln) bin ich bei Eingabe dieser Suchbegriffe u.a. auf diese theoretische Abhandlung dieses speziellen Themas gestossen.
    Ich nehme an, dass darin auch die den Kugeln am Kompass zugrunde liegende Theorie ausgebreitet wird.


    Zur Elphi
    (den Namen kannte ich noch gar nicht; hört sich so schön diminutiv an, dass es glatt den Hirnen der Marketingstrategen entsprungen sein könnte, um diesen Hamburger Bauskandal etwas unscheinbarer werden zu lassen;
    Hier in Berlin sollten sich die BER Verplaner einen ähnlichen Kosenamen für ihr Planungs- und Baufiasko einfallen lassen)


    Offenbar war man in den Aufbau- und Wirtschaftswunderjahren in Hamburg ähnlich sprengversessen wie die SED Nomenklatura mit dem Berliner Stadtschloss oder dem gesamten Potsdamer Hohenzollernerbe.
    Aber auch der West-Berliner Senat hat mit der Sprengung des fast vollständig erhalten gebliebenen Anhalter Bahnhofs unter Beweis gestellt,
    das er in dieser Liga der ideologisch verblendeten Plattmacher durchaus mitzuspielen wusste.

  • Ein super Thread,
    was mir auffällt, das die Schlepper sehr oft gekentert sind.


    Aber auch das sie nach sehr kurzer Zeit wieder einsatzfähig waren.


    Mfg Ralf

    Fahrbereit: Rembertiturm, Wotan, Vitoria von Krick, Comtess, Commodore, Düsseldorf, Kutter Eigenbau 1:15, Princess mit Außenborder, Princess mit Jet, SeaJet, Kirchwerder 1:25 (verkauft), W3, Pegasus III, Scimitar Speed, Elke, Smit Rotterdam, Graupner W7
    In der Werft:Schütze, Jan, Paloma, Commodore, 2xBugsier, Wotan, Carina, Nautic, Berlin, Adolf Bermpohl, Smit Nederland, Graupner Esso Berlin, Najade, Broom 44, Grimmershörn, J.T. Essberger

  • Moin Ralf,


    Danke für's Lob und


    die vielen Kenterungen sind der schlanken Konstruktion der Schlepper geschuldet, man wollte ja auch etwas Geschwindigkeit in der Freifahrt haben.
    Auf der anderen Seite hatten die bis dahin üblichen Dampfer deutlich weniger Leistung am Propeller und wenn man dann natürlich die Dieselpferde laufen ließ, dann kippte die Fuhre halt manchmal (einer sogar nach der Verbreiterung) um.
    Die Bugsier war dann mit eigenen Hebeschiffen schnell zur Stelle und da es auf den Schleppern kaum Elektrik gab, war man schnell wieder einsatzbereit.


    Gruß Gerrit

  • Daten :
    Länge: 26,7 m
    Breite: 6,24 m , ab 1978 : 7,70 m
    Sh : 2,97 m
    Tg max: 2,90 m
    Maschine: Deutz SBV 8M 545 mit 850 PSe
    Geschw. : 12,3 kn
    Pfahlzug : 9,0 t
    Stapellauf: Mai 1957
    Ablieferung: 16.8.1957


    Besonderheit:
    - keine Bergungsausstattung (Spillkopf und Klüse an Backbord
    - großer schlanker Schornstein
    - Beiboot aus Alu (genietet)
    - Steuerhaus hat mehr und größere Fenster (auch über Eck)
    - Steuerhaus bis September 1958 weiß, danach braun


    Umbauten:
    - um 1965 Schornsteinkappe nachgerüstet
    - Radargerät nachgerüstet (Datum unklar)
    - April 1978 verbreitert bei der Sieghold Werft Bremerhaven
    - 15.7.1978 wieder in Fahrt



    Lebenslauf:
    abgeliefert an Lütgens & Reimers
    1.10.1958 an Bugsier
    am Schiff zusätzlich Nr. 22 angeschrieben, im Register nicht geändert


    12.9.1985 verkauft nach Norwegen
    Einsatz als KRUTT in Tönsberg


    2002 verschrottet


    Bilder:
    - Ursprungszustand aus a2
    - Farbbild ca Anfang der 60'er Jahre aus c1
    - mit Kappe aus a3
    - verbreitert und mit Radargerät aus a4

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