Verpaßter Stapellauf
Ich hatte heute vor, das Schiff im Wasser zu testen. Das hat nicht funktioniert, und zwar aus dem einfachen Grunde, daß die Verkabelung mittlerweile zu kompliziert geworden ist, als daß man sie einfach lose in das Schiff hineinlegen oder -stopfen könnte. Bei einem ganz normalen Motorboot haben wir den Motor und das Ruder. Das sind 2 Kanäle, 2 Servokabel. Sowie zwei Motor-Anschlu8kabel und Empfängeranschluß.Mit der Sirius sieht es derweil etwas anders aus. Obwohl sie noch lange nicht fertig ist, es kommt ja noch das Rigg dazu mit weiteren Servos bzw. Getriebemotoren.
Bisher sind verbaut:
Stromversorgung:
1 Fahrakku auf Verteiler für-
2 Schiffsmotor-
3 Riemenantrieb Backbord-
4 Riemenantrieb Steuerbord-
5 Waterswitch-
6 Pumpe
7 Empfängerakku auf Verteiler für-
8 Empfänger-
9 Sensoren -
10 Mikrokontroller
---insgesamt 10x Doppellitze für Stromversorgung mit 10 Steckern/Buchsen = 20 Adern Versorgung
Steuerleitungen, Servos und Fahrtregler:
1 Heckruder
2 Schiffsmotor
3 Riemenantrieb Backbord
4 Riemenantrieb Steuerbord
5 Relais Waterswitch/Pumpe---
insgesamt 5x Doppellitze für Steuerung mit 5 Steckverbindern = 10 Adern Steuerung
Weitere Verbinder
Mikrokontroller:
2 x Signaleingang Sender
2 x Signaleingang Sensoren----
2x Signalausgang Fahrtregler
------- weitere 6 Steckerbinder mit weiteren 6 Adern
Macht in der Summe bisher ca. 36 Kabel mit ca. 20 Steckverbindungen für die Elektronk-Bausteine Empfänger, Mikrocontroller, Fahrtregler, Waterswitch, Pumpe..
Die einfach so lose in dem Boot herumbaumeln und auf engstem Raum zusammengedrückt werden müssen, weil die Riemenantriebe fast die gesamte Bootsmitte beanspruchen.Klar, daß dann vom Extension-Board des Nano sofort das erste verlötete Kabel abgerissen war.Klar, daß in dem Gewühl das Massekabel vom Schiffsmotor sich vom Regler gelöst hatte.Klar auch, daß der Ventilator von dem Regler ständig an irgendwelche Kabel anstieß und Jammergeräusche machte. Und daß die Riemenantriebe mit der Stoßstange irgendwann an ein überhängendes hineingequetsches Kabel stießen und der Motor seinen Betrieb einstellte.
Klar vor allem, daß es so nicht geht. Das soll ja, wenn es auf dem Wasser ist, auch sicher funktionieren.
Was jetzt her muß, ist ein elektrischer Verteilerkasten, wie man ihn von der Hauselektrik kennt. Nur daß nicht alle Komponenten fest eingebaut sind, sondern einige davon auch wieder gelöst werden müssen.
Auf dem Breadboard haben wir es mit Kabeln zu tun, die am Ende einen 0,6 mm Draht führen. Ensprechend ausgelegt sind die female-Buchsen. Wenn diese als Litze geführt werden, reicht der kleinste Ruck, und die Litze reißt. Deshalb nützt es nichts, das auf der Platine zu verlöten. Die Lötstelle hält, die Litze reißt direkt dahinter ab. Litze kann man in diesem Zusammenhang vergessen. Ich schätze den Querschnitt auf 0.25 mm².
Womöglich ist es auch nicht der Weisheit letzter Schluß, einseitige Lochrasterplatinen zu verwenden, die doppelseitigen haben für die Lötung natürlich mehr Fläche, weil sie Durchgang haben. Daher werd ich das Extensionboard passend für den Nano aussortieren und statt dessen auf eine stabile Lochrasterplatine, doppelseitig, umrüsten. Die muß man sich dann eben passend zurechtsägen.
Zur Verkabelung habe ich mir einadrige Kupferkabel starr, keine Litze, mit einem Durchmesser von 0,8 mm in verschiedenen Farben bestellt. Diese sind also deutlich stabiler als die Breadboardkabel und haben eine Querschnitt von 0,5 mm², was für kleine Ströme mit wenigen Ampere ausreicht. Mit 0.8 passen sie auch durch die Löcher der handelsüblichen Lochrasterplatinen.
Dazu gibt es vernünftige Klemmverteiler-Leisten, die bitte schön nicht geschraubt werden. Geschraubte Klmmen funktionieren, sofern da keine Bewegung ist und kein Zug auf die Kabel kommt. Genau das ist auf dem Schiff aber niemals der Fall. Für den Modellbau eignen sich da nach einigem Nachforschen die WAGO Klemmen, Leiterquerschnitt 0,2 bis 1,5 mm.
Mit diesen Komponenten wird jetzt erstmal eine Veteilerschaltung aufgebaut, an die beim Auslaufen des Schiffes nur noch die Akkus angeschlossen werden müssen. Alles wird starr verschraubt, verdrahtet und verlötet, was abnehmbar sein muß, bekommt die passenden Stecker, aber hinter der Klemmleiste, nicht direkt von der Lötstelle.
Ich hätte heute Fotos machen können, aber das war so ein Kabelsalat, ich hab´s mir gespart. Jedenfalls, solange das so ein Salat ist, kommt das Schiff nicht aufs Wasser.