U203 Typ VII/C von Engel by Grundgänger

  • 10. Kapitel, Verbinden Heckteil/Getriebeblock


    Bei Betrachtung der Passgenauigkeit von Hauptrumpf und Heckteil zueinander fällt auf: Da passt gar nichts! Weder der Querschnitt ist deckungsgleich noch ist die Linienführung gerade. Das Heckteil hängt deutlich nach unten, was sich natürlich besonders beim Deck und dem Verlauf der seitlichen Nietbändern und Flutschlitze negativ bemerkbar macht. Auf Grund dieser Tatsachen ist mir ist nicht klar, wie der Rumpf eigentlich gefertigt wurde. Ich bin bislang davon ausgegangen, dass der Rumpf im Ganzen laminiert, anschließend das Heckteil abgetrennt und beides mit einem Bausatz verkauft wird. Dem ist offensichtlich nicht so!
    Den Versuch den Winkel des Hecks durch Schleifen zu verändern habe ich bald aufgegeben. Ich hätte rund 5mm abschleifen müssen!


    Bleibt nur der umgekehrte Weg: Auflaminieren der Gegenseite
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    Ich habe den Abschluss anschließend rechtwinklig zum Tiefenruderträger geschliffen und in der bewährten Methode mit Epoxyd und einer aufgeklebten Folie einen winkligen Kantenrand erzeugt (siehe auch 8. Kapitel)
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    Umlaufend auf 1,5mm eingeschliffene Kante. Im Hintergrund sind die modifizierten, leichtgängigen Ruder-Anlenkungen zu erkennen. Dazu später mehr ...
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    Um die Bordwände (Flanken des Hecks) auf die Form des Hauptrumpfs zu bekommen, habe ich einen Außenspant gebaut. Über definierte Anlagepunkte außen am Spant wie innen am Getriebeblock kann der Übergang zwischen beiden Rumpfteilen sehr genau eingestellt werden.
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    Getriebeblock-Kante. Um die Fuge zum Heckteil klein zu halten und eine bessere Passgenauigkeit zu bekommen habe ich die PVC-Spant mit Epoxyd erhöht.
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    Per Kugel- und Stirnfräser freigestellte Flutschlitze am Getriebeblock
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    Haltevorrichtung. Vor dem Verkleben wurde der Druckkörper eingebaut, das Technikgerüst am Getriebeblock angeschraubt und alles mit dem Hauptrumpf, inklusive O-Ring, verriegelt. Durch das Gewicht des Technikgerüsts wird der Getriebeblock satt auf den Hauptspant R2 gezogen.
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    Außenspant, beschwert mit Rumpf-Blei
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    Holzspatel/Zahnstocher fixieren das Deck auf dem Getriebeblock
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    Blick auf die Rückseite des Getriebeblocks unmittelbar nach dem Verbinden von Heck und Getriebeblock. Die Kleberaupen wurden anschließend noch verstärkt
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    Gruß
    Henning

  • Hallo Henning,


    der Versatz ist schon ziemlich viel bei deinem Boot, 5mm kommt mir doch sehr viel vor, das war bei meinem Rumpf nicht. Hast du das Deck jetzt durchgehend gerade? Im Original ist dort schon ein relativ großer Knick nach unten und auch die Flutschlitze laufen dort nicht waagerecht.


    Gruß


    Sascha

  • Hi,


    ok das würde merkwürdig aussehen wenn das Deck gerade wäre. Hier ein Bild der Flutschlitze von U203, falls du Vom Original zum Modell VIIc zur Hand hast, dort sind auch ein paar Bilder drin wo man es erkennen kann. Sehr gut zu den Nietbändern ist Die deutschen UBoote und ihre Werften von Rössler.


    Zu den Flutschlitzen habe ich mal was skizziert. Die Nietbänder am Heck laufen paralell zum Deck, das sollte also passen.


    Bildquelle: Ebay


    Gruß


    Sascha

  • Hallo Sascha,


    tatsächlich scheinen die hinteren Flutschlitze laut dem Bild abzufallen ;(
    Mein Hauptaugenmerk lag aber auf der rechtwinkligen Position des Tiefenruderträgers zum Spant R2 bzw. auf dem parallelen Verlauf zum Kiel (siehe 2. Foto). Der Tieferruderträger ist leider von Haus aus montiert gewesen. Auch in Längsrichtung ist dieser nicht ideal verbaut, wie ich noch in einem späteren Kapitel zeigen werde. Jetzt im Nachhinein hätte ich besser den Tiefenruderträger abtrennen und selbst ausrichten sollen.
    Momentan kann ich leider keine Bilder vom Rumpfverbund zeigen, da ich aktuell das komplette Getriebe zerlegt habe (Motor-Wechsel). Ich denke aber, dass ich einen ganz guten Kompromiss gefunden habe.

  • Hi,


    mach dir keinen Stress, das ist doch immer irgendwie ein Kompromiss. Von 1000 Leuten die das Boot anschauen sehen vielleicht 2 die Fehler außer dir selbst. Irgendwo ist auch mal gut, sonst bleibt nur ein Eigenbau übrig um alles auszumerzen. Ich finde die Linie stimmt und optisch wirkt alles stimmig.


    Gruß


    Sascha

  • 11. Kapitel, Finish der Rumpfverbindung


    Obwohl ich beim Verkleben des Heckteils mit dem Getriebeblock Dank des Außenspants schon den optimalen Übergang der Rumpfseiten erhalten habe, sind weitere Anpassungen nötig. Speziell der Übergang im Bereich des Decks (Differenz in der Breite und Höhe) und der Rumpfunterseite (Differenz in der Höhe) bedarf einer Überarbeitung. Das Finish der Übergänge habe ich mit angeschraubtem Technikgerüst und natürlich eingesetztem hinteren O-Ring vorgenommen. Der Rumpf stand dafür im Bootsständer, im Sinne der normalen Schwimmlage.


    Damit nicht die volle Belastung von Technikgerüst, Getriebeblock und Heck auf dem O-Ring liegt, habe ich den unteren Rand der Bajonett-Nute mit Epoxyd erhöht und als Auflage für die Verschlusspilze R20 angepasst. Gut zu erkennen sind die dunklen Stellen in der Auflage, wo die Verschlusspilze zum Anliegen kommen
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    Deck-Übergang, hier noch vor dem Verkleben mit dem Getriebeblock. Beachte, dass das Heck (oben) deutlich höher und auch breiter als der Hauptrumpf ist. Das trifft sowohl für die Backbord- als auch Steuerbord-Seite zu.
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    Anpassung des seitlichen Deck-Übergangs mit Epoxyd, angedickt mit Microballons. Hauptrumpf und Heckteil wurden separat aufgespachtelt. Die Begrenzung der Trennstelle erfolgte mit Tesafilm. Das Gewebeband schützt die Details des Rumpfs beim Verschleifen
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    Schleifklötze, Größenvergleich mit einem Zahnstocher
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    Finish des seitlichen Deck-Übergangs
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    Finish des vertikalen Deck-Übergangs. Gut zu erkennen das durch das Runterschleifen die Gelcoat-Schicht an vielen Stellen verschwunden und das nackte GFK hervorgekommen ist. Da gerade in diesem Bereich das Glasfasergewebe leider nicht richtig durchlaminiert wurde, sind beim Schleifen Lunker hervorgekommen, die ich mit Epoxyd/Microballons wieder verschlossen habe (siehe helle Stellen im GFK-Bereich links). Die feinen Nute im Deck sind beim Verschleifen leider verloren gegangen, so dass ich mit einem dünnen Aufsatz-Kreissägenblatt von Proxxon die Linien nachgefräst habe. Beachte den freigestellten Getriebeblock-Spant im Bereich der eckigen Deckaussparung (vergleiche mit Bild oben und siehe auch 10. Kapitel).
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    Anpassung der Rumpf Unterseite vom Hauptrumpf. Auch hier begrenzt Tesafilm den Abschluss zum Spant R2
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    Finish der Rumpf Unterseite. Zum Teil ist auch hier die Gelcoat-Schicht durch das Überschleifen verschwunden. Beachte den dunklen Epoxyd-Streifen der Kantenerhöhung vom Heckteil
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    Verriegelte Rumpfverbindung. Gut zu erkennen, das trotz der deutlichen Erhöhung der Unterkante des Hecks das Deck nach wie vor den typischen Typ VII Knick hat
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    Gruß
    Henning

  • Hallo Wolfgang,


    vielen Dank für das Lob!
    Wie so oft ließe sich immer noch einiges besser machen. Ich bin aber mit dem jetzigen Stand sehr zufrieden, zumal sich der Rumpf problemlos entriegeln/verriegeln lässt.
    Der Rumpf ist nach gut 2 Jahren Arbeit beinahe fertig. Ich werde von den noch notwendigen Arbeitsschritten in den nächsten Wochen berichten ...


    Gruß
    Henning

  • Guten Abend,
    wirklich klasse wie sauber du beim Bau vorgehst, die "Helling/Löthilfe" für die Wellenhose+Schutzbügel ist echt klasse.
    Die Ausarbeitung der Flutschlitze sieht wirklich gut aus, ich habe leider immer das Problem das ich beim Handfeilen irgendwann krumm werde :(

  • Hallo Bjoern,


    bei den Flutschlitzen bin ich im Laufe der Zeit immer besser geworden, mit dem Ergebnis, dass ich die ersten Schlitze noch einmal gemacht habe. Mit den richtigen Hilfsmitteln (Nagelfeile, Fühlerlehre, Schablonen), geht es eigentlich relativ flott. Ich bin aber froh das endlich hinter mir zu haben ...


    Die Helling kann ich gerne verleihen, falls Bedarf ist. Genauso auch die anderen Hilfsmittel (Rumpfhalter, Außenspant, Schablonen-Dateien).


    Gruß
    Henning

  • 12. Kapitel, Druckkörper und Spant R5


    Zur Längenbestimmung des Druckkörpers muss das komplette Technikgerüst am Heckteil montiert sein. Im Bugkonus habe ich, entgegen der Baubeschreibung, die Sektion 9 gleich eingesetzt und in ihrer endgültigen Position verschraubt. Die dafür vorgesehenen Löcher im Resin mussten noch etwas tiefer gebohrt werden. Wird nun der Bugkonus mit dem Technikgerüst verriegelt, kann die benötigte Länge des Druckkörpers zwischen Anschlagkante Bugkonus und Heckteil gemessen werden.


    Druckkörper Bearbeitung. Mit einem Tellerschleifer, und vier auf die Arbeitsplatte aufgeklebten Klötzchen als Prismen, kann durch Drehung der Druckkörper sehr einfach und schnell auf Länge gebracht werden
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    Mindermaß des Druckkörpers. Bei verriegeltem Bugkonus habe ich ein Mindermaß von ca. 0,5 mm
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    Druckkörperverbund. Heckteil, Technikgerüst, Druckkörper und verriegelter Bugkonus, hier noch ohne die O-Ringe und dem Spant R5
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    Da ich mit dem Einbau des Spants wesentlich von der Bauanleitung abgewichen bin, nun eine etwas ausführlichere Beschreibung:


    Um von vornherein gleich die ideale Position des Spant R5 im Rumpf zu bekommen muss meiner Meinung nach der obige Druckkörperverbund das Maß und die Lage beim Verkleben vorgeben. Anfangs hatte ich aber Bedenken:
    Wie bekommt man den gesamten Druckkörperverbund mit dem Rumpf wieder auseinander, wenn u.U. die Torsion im Technikgerüst kein Entriegeln erlaubt?
    Vermutlich wird deshalb nach Engel-Bauanleitung lediglich der Druckkörper als Längenmaß zum Verkleben des Spants R5 genutzt und die genaue Position der Sektion 9 im Bugkonus anschließend durch Unterlegscheiben angepasst.


    Eine Demontage ist aber auch bei der von mir gewählten Variante möglich:
    Auch wenn sich nur die hintere (Heckteil) und nicht die vordere Verriegelung (Konus) lösen läßt, kann zur Not alles (Konus mit Sektion 9 und Technikgerüst) zusammen mit dem Druckkörper aus dem Rumpf gezogen werden!


    Vorbereiteter Bugkonus. Ich habe den Bugkonus satt mit Vaseline eingestrichen, um ein unbeabsichtigtes Verkleben mit Spant oder Rumpf zu verhindern. Der Spant R5 ist auf den Konus verbaut. Vor dem Einbau musste der Spant allerdings noch deutlich in seiner Form zum Rumpf angepasst werden
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    Klebeposition Spant R5. Der rechte Bleistift-Strich markiert die Position des Spants. Vor diesem Strich habe ich eine dünne Epoxyd-Raupe aufgetragen. Nun wird der Druckkörper in den Rumpf eingeführt, nach Spant R4 der Bugkonus (mit O-Ring!), inklusive Spant R5, aufgesteckt, und alles bis zum bündigen Abschluss nach vorne geschoben. Jetzt noch das Technikgerüst mit Heckteil und Bugkonus verriegelt und der Spant R5 hat die perfekte Lage in Länge und Höhe.
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    R5 unmittelbar nach dem Montageprozess. Der obere Teil des Spants, hier mit nur wenig Kleber benetzt, wird später aufgefüllt (siehe unten)
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    Ggf. muss der Spant R5 noch in seine 12 Uhr Position gedreht werden. Bis zum Aushärten wird der Druckkörper über die Halteklammern der beiden mittleren Spante R3 und R4 fixiert.


    Vollständig verklebter Spant. Um die seitlichen Flutschlitze freizustellen, habe ich den oberen Teil des Spants abgetrennt. Auch unten (Bilge) ist der Spant kein Hindernis mehr für das Wasser im freidurchfluteten Raum.
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    Gruß
    Henning

  • 13. Kapitel, Ruder-Ansatz


    Aus irgendwelchen Gründen fehlen dem Rumpf der "Oktober 2015 Ausgabe" die Ansätze für die Ruderlager am Heckteil. Auch die Ansätze für das vordere Tiefenruder sind eher kümmerlich. Dieses Kapitel beschreibt die vorgenommenen Anpassungen.


    Hütchen für den Ruder-Ansatz. Aus dickem Zeichnungspapier habe ich die Form erstellt und mit Epoxy-Microballon-Mix ausgegossen
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    Aufgeklebte Ruder-Ansätze. Die genaue Position für die Bohrungen der Ruderlager wurde anschließend mit dem auf den Ruder- und Wellenträger montiert Ruderstützbügel ermittelt
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    Stabilisierungsbrücke. Die Stabilisierung für die Ruderlager wurde nach den Bohrungen der Ruder-Ansätze ausgerichtet und vorerst mit wenig Epoxyd fixiert. Beachte die Aussparung zur Entlüftung der hinteren Torpedoklappe.
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    Einkleben der Ruderlager. Die Messingröhrchen für die Ruderlager habe ich von innen nach außen durch die mit Epoxyd gefüllte Bohrung geschoben. Damit die Röhrchen innen nicht mit Kleber in Kontakt kommen, habe ich einen Rundholz-Stöpzel zum Abdichten genommen
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    Rechtwinklige Ausrichtung der Ruderlager
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    Fertige Ruder-Ansätze. Beachte den leichten Größenunterschied (links > rechts) durch den von Haus aus nicht 100% fluchtend verklebten Tieferruderträger. Modellbau ist und bleibt doch immer nur ein Kompromiss ...
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    Verlängerung der Ansätze des vorderen Tiefenruders. Mit einer Tesafilm-Manschette wurden die Ansätze erhöht und anschließend rund verschliffen
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    Vorderes Tiefenruder. Das montierte Tiefenruder hat durch die Verlängerung einen deutlich größeren Ruderweg und kollidiert nicht mit dem Rumpf. Beachte die Flutschlitz-Schablone rechts (bei dem Foto handelt es sich um eine frühere Aufnahme des Baustands)
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    Gruß
    Henning

  • 14. Kapitel, Montage des Ruder- und Wellenträgers


    Mein Ziel ist es den Ruder- und Wellenträger (vorerst) nicht zu verkleben. Speziell beim Lackieren ist es einfacher die Teile separat zu behandeln. Denn sind die Stützstreben des Wellenträgers erst einmal verklebt, kann anschließend eine Demontage nur noch durch erhebliches Verbiegen der Ruderbügel erfolgen. Und das möchte ich nach dem Aufwand mit dem Wellenträger (siehe Kapitel 2) vermeiden ...


    Um der Messingvorrichtung genügend Festigkeit auf dem Ruderträger zu geben, habe ein dritte Bohrung für eine weitere Schraube vorgesehen.
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    Dritte Schraube im Ruder- und Wellenträger. Die zusätzliche dritte Schraube in der Mitte der Anschraubfläche ist so positioniert, dass sie durch die kleinen Flutschlitze des Ruderträgers nicht zu erkennen ist. Bei dieser extremen Makroaufnahme ist gut zu sehen, wie die kleinen Flutschlitze im Resin bei Auslieferung ausgesehen haben (dunkle Epoxyd Verfüllungen). Um die beim Überschleifen verloren gegangenen Niete zu ersetzen, habe ich für den Ruderträger 0,8 mm und am Rumpf 0,9 mm Niete verwendet
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    Rumpfdurchbrüche für die Stützstreben. Die Schlitze für die Stützstreben sind so klein wie möglich gehalten. In Längsrichtung liegen die Stützstreben am Rumpf an. Erstaunlich wie klein die Schlitze sein können! Ursprünglich waren auch meine Rumpfdurchbrüche deutlich größer (siehe Epoxyd). Für die Montage muss der Ruder- und Wellenträger nun quasi auf den Ruderträger "gedreht" werden.
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    Schraubensitz im Ruderträger. Auch die Schraubensitze der anderen beiden Schrauben wurde verstärkt. Dadurch ist maximale Stabilität für den Wellenträger gegeben. Beachte die zusätzlich Epoxyd Raupe zur Verstärkung des Übergangs zwischen Innenrumpf und Ruderträger
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    Da im Getriebeblock für jede Antriebswelle nur ein Kugellager vorgesehen ist (auf der Abtrieb-Seite), zieht der innenliegende Zahnriemen die Antriebswelle leicht nach außen. Da sich das Lager im Ruder- und Wellenträger erst deutlich weiter hinten befindet, wird im Betrieb die Propellerwelle zwangsläufig bei einer bestimmten Drehzahl anfangen zu schwingen. Diese Phänomen wurde bereits durch andere Forum-Kameraden bestätigt.


    Zusätzliches Zwischenlager. Nach der Montage mit der Wellenkupplung habe ich die vorher aufgesteckten Bronzelager in Richtung Propellerschraube verschoben, bis ein leichter Druck vom Rumpf auf die Welle entsteht. Damit ist Schrägstellung der Antriebswelle kompensiert. Beachte das Hilfswerkzeug zur Montage der Wellenkupplung. Der mit einem Messingröhrchen verlängerte 1,5mm Inbus wird von oben durch den sichelförmigen Deckdurchbruch geführt
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    Antriebs- und Propellerwelle. Gut zu sehen ist der Versatz zwischen beiden Wellen auf Grund der Spannung vom Zahnriemen und die Ausrichtung zueinander mit Hilfe einer Drahtschlaufe. Beachte das inzwischen fixierte Steuerbord Bronzelager
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    Verkleben der Wellenhose. Die Wellenhosen sind mit Epoxyd verklebt und bis zum Aushärten durch Gummibänder fixiert
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    Fertige Ruder- und Wellenanlage. Die vermeintlich nicht parallelen Wellen und Seitenruder resultieren aus der perspektivischen Verzerrung der Kamera. Fokus der Bildachse ist ca. der Knick im Seitenruderbügel
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    Gruß
    Henning

  • Hallo Henning,


    das ist ein unglaublich guter Baubericht. Ein Kollege hat mir die Bitte angetragen, seine 203 fahrfähig zu machen und ich Depp kann sowas nicht ausschlagen...
    Er bringt sie kommende Woche vorbei und dann wollen wir mal sehen, was er schon alles "nach Plan" versaubackelt hat.
    Nach Studium deines Berichts gehe ich grundsätzlich davon aus, dass er auf die gleichen Probleme gestoßen ist wie du und sie mangels Erfahrung nicht lösen konnte.
    Und Mut zur Tat braucht man ja auch dabei.
    Ich habe selber in der Vergangenheit aus Wracks wieder Boote gemacht, bin also nicht ganz unbeleckt.
    Was das Projekt angeht, wäre mir aber wohler, wenn ich gelegentlich bei Bedarf einen bereits "gebrannten" anfragen dürfte.
    Hättest Du Interesse, mich an er Stelle ein Stück des Weges zu begleiten?
    Das wäre ganz zauberhaft und du hättest einen Wunsch frei...


    Viele Grüße aus Hannover


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ganz klar ist der Sinn und Zweck dieses Forums anderen Hilfestellungen zu geben! Mein Baubericht ist keine Selbstdarstellung, sondern ein möglichst genauer Blick auf die Probleme/Unstimmigkeiten die mich beschäftigt haben. Meine Umsetzung ist nicht die einzig wahre, es gibt sicherlich viele andere. Das macht es schließich so spannend Bauberichte im Forum zu verfolgen :w1:
    Wenn du Fragen hast melde dich! Hannover und Braunschweig ist nun auch nicht soweit auseinander...
    Gruß
    Henning

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