robbe S130 - Erfahrung mit Lürssen-Effekt?

  • Hallo Schnellbootfahrer,


    nach längerer Zeit habe ich mein S130 von Robbe wieder ausgemottet und mit einem neuen LiPo-Akku in Betrieb genommen.
    Das Boot ist aufgebaut, wie von robbe vorgeschlagen:
    2 Fahrtegler: Mittelmotor + Außenmotoren, alle 3 Motoren rechtsdrehend
    Ruder laufen parallel an einem Servo


    Bei Höchstgeschwindigkeit "gräbt" sich das Heck entsprechend ein und der Bug hebt sich bis zur Vorderkante der Brücke aus dem Wasser. Außerdem Kippt der Rumpf bei größerem Rudereinschlag weg.


    Der Lürssen-Effekt soll diese Effekte reduzieren.
    Ich würde jedes der 3 Ruder mit einem separaten Servo ausstatten (seit damals deutlich günstiger geworden) und mit 2 frei programmierbaren Mixern über Drehregler ansteuern. wie genau, muss ich mir noch überlegen ... :kratz:


    Hat jemand damit Erfahrung beim robbe-Modell? Einen kleinen Staukeil hat der Rumpf nur an einer Seite.

    Stefan


    Modelle (Auswahl):RS1 Colin Archer in 1:40, Fomo Segler Tarana in 1:10, T22, S130 (robbe), Bugsier 1 , Örjan (14cm Schlepper), Griech. Fischerboot, Sea Scout
    Baustellen: Rocket

  • Hallo Stefen,


    habe die S130 von Robbe noch nicht gebaut. Aber der erste Fehler der mir bei deiner Beschreibung auffällt ist dass bei Dir alle Schrauben rechtsdrehend sind, bei Schnellbooten laufen die Schrauben immer gegensätzlich, also eine linksdrehene Schraube einbauen. Habe mal eine Heckansicht beigefügt. Der Geradeauslauf und das Kurvenverhalten sollte sich jetzt verbessert haben. Der Lürssen-Effekt ist nicht für eine stabilere Kurvenfahrt entwickelt worden sondern um die Geschwindigkeit und das Seeverhalten zu verbessern. Kannst ja mal bei Wikipeda unter Lürssen-Efekt nachsehen, ist dort sehr gut beschrieben. Bisher habe ich noch nichts von einem Nachbau im Modell gehört, wäre sehr an Deinen Erfahrungen beim Bau interessiert.


    Gruß Udo

  • Moin,


    das Robbe Modell kenne ich nicht, aber beim Italeri Boot, habe ich mal gesehen, wie jmd den Lürsseneffekt realisiert hat.
    Es wurde mit Hebeln und 2 Servos gemacht. Heute würde ich das auch eher mischen und mit 3 Servos machen.
    Das die Italeri Propeller alle in die selbe Richtung drehen liegt bestimmt daran, das es nicht so aufwendig ist.
    Staukeil an der Seite? Hört sich merkwürdig an. Hast du davon Bilder?
    Der gehört in die Mitte unter den mittleren Propeller.


    Ein wirklich guten Baubericht kannst du hier finden:
    S-100 Baubericht


    Der Link sollte so gesetzt sein, daß du das Vergleichsbild vom Lürssen effekt bei der Fahrt sehen kannst!

  • Hallo Udo, hallo Jürgen,


    das Boot war mein erstes Modell nach längerer Pause. Inzwischen weiß ich, dass einiges nicht passt, z.B. 3 gleichdrehende Propeller. Aber die Schrauben im Baukasten sind sehr schlank. Ich habe mal testhalber welche von Graupner gleicher Größe montiert, die die Motoren deutlich mehr stressten. Keine Ahnung, ob es diese auch linksdrehend gibt.
    Die 3 Motoren (Mabuchi RS380-SH 7,2V) werden ziemlich grenzwertig betrieben und würden keine höhere Last mehr vertragen, ich musste schon einen kleinen PC-Lüfter nachrüsten, da der Motorspant aus ABS weich wurde!
    Zum "Staukeil": Das Boot hat ein leicht asymmetrisches Heck. lt. Bauplan zum "dynamischen Drehmomentausgleich".
    Immerhin funktioniert das Konzept und der Rumpf liegt gerade, auch bei Höchstgeschwindigkeit, die nach älteren Messungen auch in etwa maßstäblich den 39kn entspechen.


    P5070037a.jpg

    Stefan


    Modelle (Auswahl):RS1 Colin Archer in 1:40, Fomo Segler Tarana in 1:10, T22, S130 (robbe), Bugsier 1 , Örjan (14cm Schlepper), Griech. Fischerboot, Sea Scout
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    Einmal editiert, zuletzt von StefanK ()

  • Moin aus Hamburg,


    hier mal eine Skizze:
    http://www.freundeskreis-schne…e/geschichte/bootekm.html
    bißchen nach unten scrollen.
    http://s-boot.net/sboote-bmarine-klasse-149.html
    nach unten, letztes Bild zeigt den Staukeil.
    Entscheidend für den Lürssen-Effekt ist wohl - unter anderem - das die Ruder direkt im Propellerstrom angebracht werden.


    Als erstes würde ich den "Drehmomentausgleich" am Heck ändern und statt dessen, wie schon Udo schrieb, einen Propeller mit entgegengesetzter Laufrichtung aussen anbringen. Damit heben sich die Drehmomente fast auf.



    Gruß Volker

  • Hallo


    danke für die Hinweise. Es gibt offensichtlich deutlich mehr Infos im Netz als im Jahr 2000, als ich das Boot gebaut habe.
    Zu dem Baubericht Italeri S100: Das Wellenlager hinter der mittleren Schraube ist zwar korrekt fürden Urahn Oheka II, habe ich aber noch auf keinem Foto der späteren Kriegsboote Typ S38 oder S100 gesehen.


    Um den Lürssen-Effekt zu realisieren müsste man zunächst die Drehrichtung der Steuerbord-Schraube ändern und den Staukeil korrekt umbauen. Da dies ein größerer Eingriff in den 17 Jahre alten ABS-Rumpf ist, stelle ich das Projekt zurück, bis ggf. eine "Totalsanierung" des Modells ansteht.
    Die passende Schraube mit umgekehrter Drehrichtung hat robbe auch nicht mehr im Angebot. Ein Linksgewinde wäre vermutlich auch angebracht ...


    Die Effektruder stehen nicht mittig im Propellerstrom der Außenschrauben, sondern weiter innen. Soweit ich das an alten Fotos abschätzen kann, hat robbe hier nicht "gepfuscht"

    Stefan


    Modelle (Auswahl):RS1 Colin Archer in 1:40, Fomo Segler Tarana in 1:10, T22, S130 (robbe), Bugsier 1 , Örjan (14cm Schlepper), Griech. Fischerboot, Sea Scout
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  • Über den Lürssen-Effekt haben wir schon öfter geschrieben.
    Er soll die maximale Geschwindigkeit über die RUMPFGESCHWINDIGKEIT des Bootes hinaus steigern.
    Diese liegt darin, dass das Boot maximale Geschwindigkeit erreicht, wenn die Rumpfspitze und das Heck die einzigen Stellen sind, an denen der Rumpf noch im Wasser liegt ( 1 Wellenlänge = Rumpflänge ). Das wirkt sich dann so aus, als ob der Rumpf "bergauf" fährt. Der Lürssen-Effekt verändert diese Wellenlänge, indem er an den Ruderblättern Druck erzeugt und das Heck hebt.
    Am Modell hat es aber wenig Sinn, an den Ruderblättern Druck zu erzeugen, denn die sind ja recht klein.
    Aber eine Voreinstellung der äusseren Ruder leicht nach aussen hat einen ähnlichen Effekt. Da sind dann auch keine Mischer etc. notwendig, der Effekt ist ja eh am Modell schwach.
    In der Kurvenfahrt wird sich das Boot nach innen legen und das "kurveninnere" Ruderblatt hat dann etwas mehr Wirkung. Ausserdem ähnelt das Wellenbild dann dem des Lürsseneffektes.



    Am Allerwichtigsten wäre es aber, die Drehrichtung der Motoren einzuhalten !
    Schrauben mit starker Steigung ( "Rennschrauben" ) in beiden Drehrichtungen gibts z.B. bei Raboesch. Die hier verbauten Schrauben haben die normale Steigung, das ist für ein S-Boot MEINER Meinung nach zu wenig.
    Aber wenn die Motoren sowieso ausgereizt sind, ist doch das Maximale errreicht, oder ?

  • Hallo Michael,


    Du schreibst dass sich das Heck abwärts zieht, ist es nicht genau umgekehrt, durch den Effekt wird das Heck aus dem Wasser gehoben. Dadurch wird die Heckwelle kleiner und der Wirkungsgrad der Schrauben verbessert sich. Klappt aber , wie du auch schreibst, nur beim Orginal, beim Modell sind die Ruder zu klein.


    Gruß Udo

  • Du hast recht, das Heck hebt sich... weil der Druck auf die angestellten Ruderblätter wirkt, und stärker ist als der Unterdruck. Ich hab es korrigiert.
    Im Modell aber trotzdem kaum spürbar.
    Aber es würde sich vielleicht lohnen, die äusseren Ruderblätter mit 15-20 Grad anzustellen und zu schauen, ob sich das Heck hebt....

    Michael


    Schiffsregister:
    Einsatzbereit: Z13, Z20, S13, S100, Tön12, Wiesel
    Im Bau: M43, Kreuzer Karlsruhe, Z5, Z24, Z32, U202, U5070 noch ein Wiesel, ein Dachs , und unendlich viele Plastikbausätze ... :s:

  • Hallo Michael,


    ich wollte den Lürssen-Effekt nicht zum x-ten mal hier diskutieren, sondern fragen, ob sich jemand am robbe Modell versucht hat. Vermutlich ist das Modell in den entscheidenden Details zu abweichend vom Vorbild, als dass es funktionieren würde.
    Die Schrauben sind zwar nicht scale aber auf die Motoren gut abgestimmt.


    Eine kleine Korrektur zum Thema Rumpfgeschwindigkeit: die liegt hier bei 14kn! Hat also mit dem Lürssen-Effekt wenig zu tun, der bringt 2kn mehr, also 37 auf 39kn. Die S-Boote waren Halbgleiter, wie auch die Zerstörer.

    Stefan


    Modelle (Auswahl):RS1 Colin Archer in 1:40, Fomo Segler Tarana in 1:10, T22, S130 (robbe), Bugsier 1 , Örjan (14cm Schlepper), Griech. Fischerboot, Sea Scout
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  • 14kn am Vorbild:


    Rumpfgeschwindigkeit [kn] = Wurzel(Länge) * 2,43 kn
    bei ca 34m sind das gut 14kn.

    Stefan


    Modelle (Auswahl):RS1 Colin Archer in 1:40, Fomo Segler Tarana in 1:10, T22, S130 (robbe), Bugsier 1 , Örjan (14cm Schlepper), Griech. Fischerboot, Sea Scout
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  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade mein S 130 von Italeri fertig gestellt. Ob der Lürssen Effekt zum tragen kommt wird sich bei den Testfahrten zeigen. Ich steuere alle drei Schrauben einzeln an. Hierfür hab ich die F 14 von Robbe. Die Fernsteuerung ist dafür super ausgelegt. Alle Geschütze habe ich drehbar mit Servos ausgestattet und natürlich Lichteffekte verbaut. Zur Motorisierung sind folgende Elemte verbaut worden:
    - alle 3 Schrauben zusammen werden über einen NiMh 7,2 V/ 3000mAH Akku (Fahrakku) angetrieben. Bei AK Fahrt alle Schrauben im Einsatz, sonst nur die Mittelschraube
    - Mittelschraube über Modulcraft Series 20 Regel angesteuert
    - die beiden Seitenschrauben jeweils mit einem Navy 10 Nc von Robbe.
    Durch die Einzelsteuerung der Schrauben kann ich dann auch bei Kurrvenfahrten entsprechend Unterstützung geben. Die Mittelschraube und rechte Schraube drehen rechts rum und die linke Schraube entsprechend links rum


    Grüße aus Köln
    Michael

  • Hallo Schnellbootfahrer,


    ich muss diesen Tread nochmals hevorkramen.
    Heute habe ich mal Fotos von meinem "Windhund" versucht:
    P7081648a.JPGP7081634a.JPG
    Das Boot hat die Originalkonfiguration von robbe mit 3 Motoren Mabuchi 380 7,2V, hier betrieben mit einem 2S LiPo 3,8Ah.
    Das Boot hebt sich bei Höchstgeschwindigkeit bis zur Brücke aus dem Wasser.


    Ich habe mir jetzt 2 kleine Servos bestellt, um die Seitenruder nach einem Umbau der Ruderanlenkung separat ansteuern zu können.
    Die Effektruder sollen dann auf einen separaten Hebel der Fernsteuerung gelegt werden, damit ich mit den Anstellwinkel experimentieren kann.
    Über das Ergebnis werde ich hier weiter berichten.

    Stefan


    Modelle (Auswahl):RS1 Colin Archer in 1:40, Fomo Segler Tarana in 1:10, T22, S130 (robbe), Bugsier 1 , Örjan (14cm Schlepper), Griech. Fischerboot, Sea Scout
    Baustellen: Rocket

  • Hallo Stefan, ich habe deine Info-Bilder vom Schnellboot gesehen. Dieses Schnellboot der KM habe ich als einen unvollständigen Robbe Bausatz erhalten. Es handelt sich um die Artikelnummer 1165. Da ich keine Bauunterlagen habe, darum meine Frage an dich zwecks Hilfe!? Ist es möglich von dir ein paar Angaben für Montage zu erhalten? Gruß Klaus :bitte:

  • Hallo Stefan, ich habe deine Info-Bilder vom Schnellboot gesehen. Dieses Schnellboot der KM habe ich als einen unvollständigen Robbe Bausatz erhalten. Es handelt sich um die Artikelnummer 1165. Da ich keine Bauunterlagen habe, darum meine Frage an dich zwecks Hilfe!? Ist es möglich von dir ein paar Angaben für Montage zu erhalten? Gruß Klaus

    Hallo Klaus,


    vielleicht startest du einen separaten Baubericht bzw. eigenen Thread, anstatt deine Fragen hier in diesem Randthema zu verstecken.
    Ich habe meine S130 vor 19 Jahren gebaut, aber auf konkrete Fragen gibt es bestimmt eine Antwort hier im Forum.


    Viele Grüße
    Stefan

    Stefan


    Modelle (Auswahl):RS1 Colin Archer in 1:40, Fomo Segler Tarana in 1:10, T22, S130 (robbe), Bugsier 1 , Örjan (14cm Schlepper), Griech. Fischerboot, Sea Scout
    Baustellen: Rocket

  • Das haben wir im Club mal bei einer Graupner Wiesel, mit 4 Motoren (dem Oiginal entsprechend)
    verbaut......im Modell könnten wir da keine Wirkung fest stellen....aber netter Gimmicks ist es alle
    mal.

    Hallo Jens,


    ich kenne die Nachkriegsboote Typ 140/41 und 142 nicht so gut: hatten die Boote im Original auch diese kleinen Lürssen-Effektruder?
    das Graupner Wiesel hatte meines Wissens 3 gleiche Ruderblätter - wie habt Ihr denn beim Umbau auf 4 Motoren die Ruderanlage modifiziert?
    Wenn das ganze am Modell mit vorbildgerechter Konfiguration nichts bringt, dann kann ich mir den Aufwand sparen...
    Das robbe S130 hat immerhin 3 Schrauben und die Ruderanlage nahe am Vorbild.


    Viele Grüße
    Stefan

    Stefan


    Modelle (Auswahl):RS1 Colin Archer in 1:40, Fomo Segler Tarana in 1:10, T22, S130 (robbe), Bugsier 1 , Örjan (14cm Schlepper), Griech. Fischerboot, Sea Scout
    Baustellen: Rocket

  • Hey Stephan,


    na das ist ne gute Frage....wenn ich ehrlich bin.....das Modell hätte der Kollege als 3Motoren Variante
    übernommen....später erst auf 4 umgebaut. Kann natürlich sein, dass wir das noch vor dem Umbau
    getestet hatten....sind schon paar Jahre her und Bildmaterial dazu hab ich leider nicht.... :dno:


    Das einzigste was ich noch weiß, dass das im Modell kein Effekt hatte.....

  • Tach Stephan
    im Verein (SMC Gelsenkirchen) haben wir 2 Modelle der S100 ,aufgebaut mit 3 freilaufenden Wellen ,alle 3 Wellen sind auch angetrieben. Die Modelle sind auch beide mit dem Lürsenefekt/Effektruder ausgerüstet und laufen damit super ,man kann einen /den Unterschied sehen. Die Boote der 140,141und 142 Klase sind am Heck völlig ander aufgebaut im Orginal.4 Wellen und 2 Ruder und hatten einen Staukeil .
    Bernd

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