Baubericht Dampfanlage und Suche nach Lösungen

  • Liebe Dampfexperten,


    ich hoffe bei euch einige Ideen zu bekommen, wie ich weitermachen soll. Ich baue gerade an einer Dampfanlage für ein Postschiff: 1,13 m lang und 26cm breit.


    Ich habe bereits alle notwendigen Teile beisammen und die Maschine soweit zusammengebaut. Der 1,4 Liter Niro-Stahl Kessel ist isoliert und mit Holz verkleidet. Der Kessel hat einen Durchmesser von 10,5x23cm mit einem Flammrohr und darin 10 Quersiederohre. Das Flammrohr hat einen Durchmesser von 5,5 cm. Als Brenner habe ich einen Regner 45mm Keramikbrenner gekauft und diesen in das Flammrohr eingebaut. Er ist leider noch ca. 5cm von den Quersiderohren entfernt. Tiefer kann ich ihn momentan nicht in das Flammrohr einbauen. Daran ist das RC-Gasventil und der 300ml Gastank von Regner. Alles mit 2mm Kupferleitung verbunden.


    Ursprünglich war ein Rotenberger Industriebrenner mit 22mm Durchmesser von dem Erbauer vorgesehen. Jedoch haben mir hier die Gasanschlüsse/Tank und auch die Fernsteuerbarkeit gefehlt. So habe ich nun diese Brennervariante von Regner in der Hoffnung sie liefert genug Hitze für den Kessel.


    Maschine ist eine Saito Dreizylinder. Die arbeitet mit ca. 2 bar Druck. 3x doppelwirkende Zylinder mit 12mm Bohrung, 12mm Hub und Zylinderkapazität 8,1 ccm. Scheint aber viel Dampf zu brauchen. Die Dampfleitung ist momentan noch nicht ganz isoliert und der Dampf nicht nachträglich erhitzt.


    Bei meinen ersten Versuchen heizte der Kessel in 30 Min auf gut 1 bar (Allerdings im Freien bei 4 Grad Außentemperatur). Der Kessel war zu 70% gefüllt. Aber mit 1 bar läuft die Saito bereits ohne Last sofort an. Mit Last (also Anschluss an der Welle) brauche ich schon ein wenig mehr Dampfdruck und bisher verbraucht die Maschine den aufgebauten Druck von 2 bar relativ schnell (ca. 5 Minuten). Ich musste das Dampfventil voll aufdrehen. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Maschine viel Kondensat mit dem Dampf bekommt. Die Leitung ist ca. 30cm lang. Anbei habe ich Ihnen einige Bilder von der Anlage angehängt.


    Ich frage mich nun, was ich als erstes Versuchen sollte um die Laufzeit zu verlängern?


    1. Überhitzter Dampf
    Bei dem Originalkessel von Saito wird die Leitung durch den Abdampf geführt, bevor sie in die Maschine gelangt. Ich überlege also die Dampfleitung in einer Schleife durch die Abgaskammer zu leiten und so den Dampf zu erhitzen. Ich glaube, dass der Dampf für die Maschine zu nass ist und daher der hohe Dampfverbrauch kommt.


    2. Brenner zu schwach
    Vielleicht ist auch der Brenner zu schwach, obwohl es ja heißt, dass die Keramikbrenner mehr Hitze produzieren, als die alten Flammbrenner. Ich hatte mit der Firma Regner gesprochen und hier wurde mir gesagt, dass dieser Brenner gleiche wenn nicht größere Heizleitung besitzt als mein alter Brenner. Es scheint, als könnte der Brenner momentan mit dem Kessel nicht genug Dampf produzieren, als dass die Maschine weiter läuft. Den Brenner auszutauschen wäre auch erst mein zweiter Ansatzpunkt, wenn das Überhitzen keinen Erfolg bringt.


    Macht diese Reihenfolge für euch auch Sinn? Habt ihr noch eine Idee/Tipps, was ich noch verändern sollte?


    Danke für eure Ideen und schönen Abend
    Philipp


    IMG_0226.jpgIMG_0230.jpgIMG_0225.jpg

  • Hallo Phillip,
    ich habe sehr wenig Erfahrung mit Kolbendampfmaschinen, habe aber beruflich viel mit Dampfturbinen zu tun. Daher sind meine Anmerkungen ehr grundsätzlicher und theoretischer Natur...


    Eventuell könnte es helfen, wenn du mal einen Plan postest, welche Leitung wohin geht, ist auf den Bildern teilweise schwer zu erkennen.


    Überhitzung wäre auf jeden Fall ein guter Ansatz!
    Feuchter Dampf kann für die Maschine nie gut sein.


    Was mir auffällt:


    Du hast die Abdampfleitungen isoliert, wozu? Der Dampf soll nach der Maschine ja kondensieren und du würdest ein größeres Temperaturgefälle erreichen.


    Im Gegenzug dazu ist die Dampfleitung vom Kessel bis zum Regelventil nicht isoliert, das solltest du auf jeden Fall ändern. Ich würde den Öler auch isolieren.


    Die Abdampfleitung des 1. Zylinders (also Richtung Kessel), was hat es da mit dem T-Stück und dem Absperrschieber auf dem roten Behälter ( Kondensatsammler?) auf sich? Je freier der Abdampf strömen kann, desto geringer der Gegendruck.


    Zum Brenner selbst: Bekommt der Brenner genug Verbrennungsluft? Der Luftspalt rund um den Brenner sieht auf den Bildern recht schmal aus, der original empfohlene Brenner hatte ja deutlich weniger Durchmesser....


    Soweit erstmal..


    Gruß
    Chris :)


    P.S.: Bilder vom Schiff? ;):bild:

  • Moin
    . Brenner wird OK sein der zieht Luft übers Düsenrohr, nur hält der Gasdruck ? Da geht schon eine Abdampfleitung per T-Stück in die Richtung. Ist die als Tankheizung gedacht ?


    Wenn die Maschine neu ist, muss die natürlich noch einlaufen. D.H. Nach 5 -10x Durchheizen wird sie leichter laufen.


    Erstmal meine [Blockierte Grafik: http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_my2cents.gif] Ralph

  • Hallo Leev,


    bin zwar auch kein Experte, aber mir ist aufgefallen, das der Dampf nicht am Dom, also an einer der höchsten Stellen abgenommen wird, sondern seitlich vom Kessel. Da kann sich natürlich auch Schleppwasser einmischen.


    Für die Dampfleistung ist auch die zur Verfügung stehende Heizfläche entscheidend.
    Wie groß ist also die Heizfläche? Fläche Flammrohr, Fläche Quersiederohre, welchen Durchmesser und Anzahl?
    Vermute, das es auch keine Rauchgasrohre gibt und das Flammrohr direkt in den Kamin mündet.


    Der beste Brenner taugt nichts, wenn die Heizfläche zu klein ist.


    Beim Anlaufen der Maschine ist auch noch alles kalt, da muss ja viel Kondensat entstehen, bis alle Rohre und Zylinder Temperatur haben.


    Hast Du mal geklärt mit welcher Drehzahl Du fahren willst? Das ergibt den notwändigen Dampfverbrauch.
    Modellgewicht, Sollgeschwindigkeit, Schraubenparameter wie Durchmesser, Steigung, Blattanzahl
    Zumindest sollte das Konzept annäherungsweise durchgerechnet werden.


    Vermutlich willst Du so was bauen: http://prinz-heinrich.tridem3.com/startseite/


    Gruß Bernhard

  • Hallo Leev!
    Chris hat die schon einige gute Anleitungen gegeben: Abdampf nicht isolieren ! dafür aber das nackte Stück Zudampf ab dem Dom und wenns dein Auge nich beleidigt, gib auch dem Dom eine dicke Isolierung, der hat auch eine abkühlende Oberfläche von mindest einem dm2.
    Den Zudampf durch den Kamin zu führen (wenn geht mit Schleife) wäre auch sehr gut. Etwas schockiert bin ich von der Anheizzeit von 30 min. auf 1 bar. Die Zwillingskessel meines Dampfers "Welle", von denen jeder etwa die Größe deines Kessels hat bringe ich mit je 1 Keramikbrenner von 36 mm Dm innerhalb von 10 Minuten auf 2 bar. Ich denke, dass vielleicht dein Gastank (ich schätze Dm 6 cm) zu rasch abkühlt. Der Brenner muß nicht im Flammenrohr verschwinden, bei meinen sind sie ca 5 mm noch außen, man kann die glühende Keramik sehen! Ich würde dir raten den Brenner mal herausnehmen und beobachten. Dass er 5 cm vom 1. Quersieder weg ist spielt keine Rolle, Keramikbrenner habe keine offene lange Flamme, die Hitze gibt die glühende Oberfläche (katalytische Verbrennung)
    Zur Maschine: die Saito ist ein Kurzhuber (= Schnellläufer) sehr leistungsfähig aber leider auch seeeeehr dampfhungrig. Aber lass dir den Spass nicht verderben, der Winter ist lang genug zum Experimentieren und Erfahrungen sammeln.
    Grüße, Leo

  • Servus Philipp,
    vermutlich ist dein 45er Regner-Brenner nicht für deine Anwendung geeignet, sondern dürfte eher für einen kleinen Stehkessel o.ä. Anwendung konstruiert sein. Kannst du einmal ein Foto von der brennenden (glühenden) Keramik, so wie sie im Betrieb aussieht, einstellen.
    Hier siehst du einen Brenner, der für deinen Kessel sicherlich funktionieren dürfte http://www.eichendampf.de/


    Dieter

  • Hallo Zusammen,


    erst einmal vielen Dank für die vielen Tipps von allen. Genial!


    Kessel und Leitungen

    Du hast die Abdampfleitungen isoliert, wozu? Der Dampf soll nach der Maschine ja kondensieren und du würdest ein größeres Temperaturgefälle erreichen.


    Im Gegenzug dazu ist die Dampfleitung vom Kessel bis zum Regelventil nicht isoliert, das solltest du auf jeden Fall ändern. Ich würde den Öler auch isolieren.

    Das mit der Abdampfleitung macht absolut Sinn. Ich habe sie eigentlich nur aus ästhetischen Gründen isoliert.. Da der Abdampf ja gleich in den Kondensator geht (roter Tank) dürfte das ja nicht von großen Nachteil sein oder?
    Das mit der Dampfleitung ist absolut richtig und einfach noch nicht passiert. Hier hatte ich noch sehen wollen, ob ich ein Leck habe. Isoliere ich noch.



    Die Abdampfleitung des 1. Zylinders (also Richtung Kessel), was hat es da mit dem T-Stück und dem Absperrschieber auf dem roten Behälter ( Kondensatsammler?) auf sich? Je freier der Abdampf strömen kann, desto geringer der Gegendruck.

    Ja da war die Idee in der Tat den Abdampf durch die noch nicht fertiggestellte Leitung zum Erwärmen zu dem Gasstank zu leiten. Sollte der Abdampf nicht freiwillig durch die Leitung gehen, würde ich die direkte Leitung in den Kondensator mit dem Ventil schließen, um den Abdampf durch die Wärmeleitung zu jagen. Aber die Belastung für die Maschine ist in der Tat ein Problem. Hast Du eine Idee für eine Alternative. Ich habe mal ein Anschlussdiagramm angehängt.



    bin zwar auch kein Experte, aber mir ist aufgefallen, das der Dampf nicht am Dom, also an einer der höchsten Stellen abgenommen wird, sondern seitlich vom Kessel. Da kann sich natürlich auch Schleppwasser einmischen.

    Also das Ventil ist das seitlich oben am Dampfdom. Das ist jetzt nicht ganz oben. Aber das sollte doch so passen? Hast Du evtl. eine andere Leitung mit der Dampfleitung verwechselt oder bist Du der Meinung ich sollte die Dampfleitung ganz oben anschließen?



    Also der Kessel hat eine Heizfläche von 592 Quadrat-Zentimeter. Ich habe die Berechnungen, die ich gemacht habe mal angehängt. Auch Drehzal und die anderen Parameter sind dort berechnet. Was meinst Du dazu?



    dafür aber das nackte Stück Zudampf ab dem Dom und wenns dein Auge nich beleidigt, gib auch dem Dom eine dicke Isolierung, der hat auch eine abkühlende Oberfläche von mindest einem dm2.

    Ja überlege ich mir. aber wie sieht das denn aus :cry: Aber es wäre vernünftig



    Den Zudampf durch den Kamin zu führen (wenn geht mit Schleife) wäre auch sehr gut.

    Das werde ich jetzt auf jeden Fall machen. Unabhängig von dem Brenner ist das ja ein Schritt, der auf jeden Fall eine Verbesserung bringen wird.



    Brenner-Thematik


    Etwas schockiert bin ich von der Anheizzeit von 30 min. auf 1 bar. Die Zwillingskessel meines Dampfers "Welle", von denen jeder etwa die Größe deines Kessels hat bringe ich mit je 1 Keramikbrenner von 36 mm Dm innerhalb von 10 Minuten auf 2 bar. Ich denke, dass vielleicht dein Gastank (ich schätze Dm 6 cm) zu rasch abkühlt. Der Brenner muß nicht im Flammenrohr verschwinden, bei meinen sind sie ca 5 mm noch außen, man kann die glühende Keramik sehen! Ich würde dir raten den Brenner mal herausnehmen und beobachten. Dass er 5 cm vom 1. Quersieder weg ist spielt keine Rolle, Keramikbrenner habe keine offene lange Flamme, die Hitze gibt die glühende Oberfläche (katalytische Verbrennung)

    Finde ich sehr interessant, dass es bei Dir ein 36mm Brenner schafft. Es scheint immer klarer, dass auf jeden Fall der Gasdruck, die Leitung oder eben die Qualität des Brenners ein Problem ist.

    Da geht schon eine Abdampfleitung per T-Stück in die Richtung. Ist die als Tankheizung gedacht ?

    Ja genau - das wird eine Tankheizung

    Zum Brenner selbst: Bekommt der Brenner genug Verbrennungsluft? Der Luftspalt rund um den Brenner sieht auf den Bildern recht schmal aus, der original empfohlene Brenner hatte ja deutlich weniger Durchmesser....

    Das sind 3 mm in etwa.

    vermutlich ist dein 45er Regner-Brenner nicht für deine Anwendung geeignet, sondern dürfte eher für einen kleinen Stehkessel o.ä. Anwendung konstruiert sein. Kannst du einmal ein Foto von der brennenden (glühenden) Keramik, so wie sie im Betrieb aussieht, einstellen.

    Ihr Beide habt sicher einen wunden Punkt getroffen. Das ist für mich auch noch die größte Herausforderung. Ich stelle gerne die Tage ein Video mit dem Brenner ein. Ich werde noch einmal mit dem orginal Flammbrenner von Rothenberger einen Heizversuch unternehmen und dann noch einmal den Keramikbrenner testen.


    Anschlussplan.pdf20171130_Dampfberechnung.pdf

  • Hallo Philipp

    Ja da war die Idee in der Tat den Abdampf durch die noch nicht fertiggestellte Leitung zum Erwärmen zu dem Gasstank zu leiten. Sollte der Abdampf nicht freiwillig durch die Leitung gehen, würde ich die direkte Leitung in den Kondensator mit dem Ventil schließen, um den Abdampf durch die Wärmeleitung zu jagen. Aber die Belastung für die Maschine ist in der Tat ein Problem. Hast Du eine Idee für eine Alternative. Ich habe mal ein Anschlussdiagramm angehängt.

    Hm... MICH würde dabei schon alleine stören, dass hierdurch für EINEN Zylinder der Abdampfgegendruck steigt, was dem Rundlauf der Maschine bestimmt nicht zuträglich ist. Wie groß ist denn der Durchmesser der Heizwendel im Gastank? Eventuell würde ich einen Sammler in Erwägung ziehen, mit denen du den Abdampf aller drei Zylinder zur Gastankbeheizung heranziehst. Dies käme aber nur in Frage, wenn die Durchlassfläche mindestens 3 mal so groß wäre, wie eine einzelne Abdampfleitung (also ca. 7mm lichte Weite), sprich: wenn der Abdampf ebenso gut abströmen kann, wie ohne diesen Umweg. Hierbei könntet du eventuell auf den Kondensator verzichten. Die Kondensation würde im Sammler und im Gastank erfolgen und das Kondensat geht zum Wassertank.



    Gruß
    Chris :)

  • Hallo Leev,


    da hast Du ja vorbildlich vorgearbeitet und gerechnet.
    Hab jetzt die Berechnung nicht nachgerechnet, müsste ich erst wieder ausgraben wie.
    Allerdings hast du in Deiner Berechnung schon selbst festgestellt,
    das Du 900cm² Heizfläche benötigst, aber nur 600cm² zur Verfügung hast.
    Der Kessel ist also deutlich unterdimensioniert.


    Gruß Bernhard

  • Guten Abend in die Runde,


    MICH würde dabei schon alleine stören, dass hierdurch für EINEN Zylinder der Abdampfgegendruck steigt, was dem Rundlauf der Maschine bestimmt nicht zuträglich ist. Wie groß ist denn der Durchmesser der Heizwendel im Gastank? Eventuell würde ich einen Sammler in Erwägung ziehen, mit denen du den Abdampf aller drei Zylinder zur Gastankbeheizung heranziehst.

    Verstehe das Problem. Der "Heizkanal" am Gastank hat jedoch nur 4mm. Das klappt also nicht mit dem Abdampf direkt in den Tank. Ich werde da noch mal in mich gehen und nach einer anderen Lösung suchen müssen. Danke für die Idee.



    da hast Du ja vorbildlich vorgearbeitet und gerechnet.
    Hab jetzt die Berechnung nicht nachgerechnet, müsste ich erst wieder ausgraben wie.
    Allerdings hast du in Deiner Berechnung schon selbst festgestellt,
    das Du 900cm² Heizfläche benötigst, aber nur 600cm² zur Verfügung hast.

    Danke für das Lob- das ermutigt! Ja ich werde mit der Drehzahl der Maschine arbeiten müssen und diese runterdrücken. Wenn ich eine Übersetzung/Getriebe einbaue, kann ich mit geringerer Drehzahl und mehr Druck arbeiten. Dann könnte die Heizfläche gerade so funktionieren (So die Hoffnung). Eine 1:2 Übersetzung reduziert die notwendige Maschinendrehzahl auf unter 1000 U/min. Dann passt es mit der Heizfläche.
    An der Schraube muss ich dann auch noch arbeiten. Höhere Steigung reduziert die notwenidge Drehzahl auch noch. 3-Zylinder ist nun mal eine recht schwierige Maschine ...



    eine Möglichkeit ein besseres Dampfergebnis (Sattdampf) zu erzielen wäre eine Dampfüberhitzung im Flammrohr.
    Die Leitungsverlängerung habe ich mit 3x180° gebogenen Nirostarohr erzielt.

    Es gibt ja anscheinend 2 Methoden der Überhitzung:
    1. Durch das Flammrohr und damit am Brenner vorbei
    2. "Nur" in der Abgaskammer mit wahrscheinlich geringerer Erhitzung.


    Welche sollte ich umsetzen und kann ich denn bei der zweiten Methode auch nur eine Kupferleitung nutzen?


    Bei dem originalen Saito Kessel scheint die Überhitzung über den Schornstein zu laufen - also Methode 2. Vielleicht verträgt die Maschine auch nicht die hohen Temperaturen von Methode 1 ?
    AEN-713302_2.jpg



    Danke an alle!
    Philipp

  • Servus Philipp,
    du hast die Wahl und dann fragst du ob das Kupferrohr bei der Nacherhitzung in der Rauchgaskammer verwendet werden kann. Ja, das Kupferrohr ist dafür tauglich. Dampfnacherhitzung ist eine andere Dimension als die Dampfüberhitzung.
    Es kommt auf ob du mit dieser Dampftemperaturbei deinen Ansprüchen zufrieden bist.
    Ob die Maschine für die Methode 1 geeignet ist, hängt von mehreren Faktoren ab.
    Z.B. wie weit ist die Maschine vom Dampfabgang des Kessels weg, denn auf diesem Weg reduziert sich die Dampftemperatur trotz Isolierung der Dampfleitung ab, was dann für die Maschine bzw. deren Kolbenringe o.ä. nicht mehr so kritisch wäre, falls überhaupt welche vorhanden sind. Außerdem besteht deine Maschine aus einigen Gramm Metall. Daran kühlt sich der Dampf auch noch ab.
    Ich möchte dich auf meine Einträge unter dem Thema „Dampfmaschinen und Dampfkessel“ hinweisen, denn ich bin mir sicher, dass du da auf viel Interessantes stoßen wirst.
    Dampfmaschinen und Dampfkessel
    Tschüss
    Dieter

  • Hallo Zusammen,


    Ich möchte dich auf meine Einträge unter dem Thema „Dampfmaschinen und Dampfkessel“ hinweisen, denn ich bin mir sicher, dass du da auf viel Interessantes stoßen wirst.

    Danke für den Link. Ja den Thread habe ich schon einmal durchgearbeitet. Da war einiges interessantes dabei. Da ich von der Abgaskammer bis zur Maschine nur wenige Zentimeter habe, werde ich die Nacherhitzung mal versuchen.



    Mein neuer Anheizversuch:
    Unabhängig davon habe ich gestern noch einmal experimentiert und erfreuliches herausgefunden. Ich habe mit dem 45mm Keramibrenner von Regner und dem Rothenberger Flammbrenner geheizt. Letzte Variante ist einfach ein kommerzielle Brenner bei den Kartuschen von Rothenberger dabei ist. Dieser war ja auch bei dem Kessel zu Anfang dabei.


    Keramikbrenner:
    (2mm Gasleitung, 45mm Keramikbrenner)
    Nach Anheizen 27 min auf 3 bar
    Gastank Temp von 18 auf 13 Grad gefallen
    Maschine läuft unter Last 6 Minuten und Druck fällt auf 1 bar
    Gastank Temp am Ende 9 Grad


    Flammbrenner:
    (Normaler Rothenberger Gasschlauch und 22mm Brenner)
    Nach Anheizen 23 min auf 3 bar
    Maschine läuft unter Last 14 Minuten und Druck fällt kaum unter 2 bar
    Wäre mit dem Brenner weitergelaufen
    IMG_0539.jpgbrenner.jpg
    (Videos lade ich noch hoch)


    Fazit für mich
    Der Brenner in der Tat zu wenig Heizleistung haben muss. Der Keramikbrenner braucht 7 sek um 1 Liter Wasser um ein Grad zu erhitzen. Ich muss also für diesen Niro-Stahl-Kessel einen anderen Brenner finden.

    der Brenner von D. Schacht eichendampf.de/ (ist ein erprobtes Teil und ist aus einem speziellem Material (von Petromax).
    Deshalb ist er für liegende Kessel der ideale Brenner und erzeugt auch eine effektive Flamme. Anfragen kostet nichts.

    Mit Herrn Schacht bin ich schon im Gespräch. Mal sehen.


    Gruss
    Philipp

  • Liebe Dampfgemeinde,


    Ich habe jetzt doch noch einmal nach dem erfolgreichen letzten Versuch den Flammbrenner genommen und eine 3mm Leitung direkt an den Brenner hart angelötet. Diese mit dem Gastank von Regner verbunden und auch damit konnte ich die Dampfleistung liefern, die ich für die Maschine brauche. Sie lief eine halbe Stunde und es gab keinen Dampfengpass. Sie wäre noch weiter gelaufen...
    forum.rc-modellbau-schiffe.de/…ex.php?attachment/185472/


    Ich habe auch mit Herrn Schacht geschrieben. Er müsste in der Tat einen Brenner komplett bauen. Ich überlege mir das noch einmal, weil er verständicher Weise dazu auch die Anlage zum Testen bräuchte und baue ersteinmal mit dem Flammbrenner weiter. Umrüsten kann ich später immer noch.



    Nun meine Frage bzgl. der Anordnung.
    Grundsätzlich sollte die ganze Elektronik (Akku, Empfänger etc.) in das Heck und die Servos an die jeweiligen Stellen der Maschine an der Anlagenplatte befestigt werden. Aufgrund der großen Anlage überlege ich, wo ich aber nun den Gastank besser positioniere?


    1. Auf einem Podest schräg über dem Brenner.


    Vorteil: Tank bekommt Wärme ab und ist weit weg von jeglicher Elektronik, Akku etc. Ich würde zwischen Tank und Brenner eine Wand aus Alu einziehen.


    Nachteil: Aber da der Brenner so lang ist, würde dieser unter diesem Podest durch die Wand ragen. Evtl. ist der Tank damit zu nah an dem Flammbrenner.


    skizze.jpgIMG_0574.jpg


    2. Tank in das Heck und lange Gasleitung nach vorne zum Brenner.


    Den Tank könnte ich mit Holzwänden von der ELektronik abschotten. Jedoch ist dann Elektronik und der Gastank nah beisammen.
    Vorteil: Tank ist weit genug entfernt und keine Gefahr zu nah an der offenen Flamme des Flammbrenners zu sein


    Nachteil: Jedoch sehr nah an der Elektronik und dem Akku.


    forum.rc-modellbau-schiffe.de/…ex.php?attachment/185471/forum.rc-modellbau-schiffe.de/…ex.php?attachment/185473/


    Habt ihr dazu Ratschläge oder fällt euch sonst noch was auf?
    Danke und schönen Tag an alle
    Philipp

  • Hallo,
    verfolge Deinen Bericht sehr aufmersam, da ich ja auch mit einer ähnlichen Anlage herumexperimentiere. Es freut mich, dass der Flammbrenner die ausreichende Leistung bringt, da ich auch dieses System nutzen möchte.


    Was mir jedoch noch nicht ganz klar ist, warum Du den Gastank mit Holzumbauten von der Elektronik abschotten willst? was soll das für einen sinn haben, kann doch auch ohne Zwischenwand nebeneinander liegen.


    Gruß
    Klaus

  • Guten Abend,


    danke für die Antworten:

    hier ein Vorschlag mit dem Brenner von D. Schacht. Damit hast du weniger Umgebungstemperatur als bei einem Rohrbrenner und trotzdem wird der Gastank genügend warm. Außerdem brauchst keine Angst wegen Überhitzung des Gastanks zu haben. Verwendet wurde hier ein einzügiger Flammrohrkessel.

    Tolle Anlage. Das ist mal maßgeschneidert. Die Brennerlösung von D.Schacht wäre auch meine ideale Lösung. Aber da ich die ganze Anlage ja an Herrn Schacht senden müsste und ich glaube, dass ich es erst einmal mit dem Flammbrenner auch hinkomme. Wollte ich es eben mit dem Flammbrenner mal versuchen. Er liefert ja genug Wärme und die Hitzeentwicklung werde ich noch einmal messen. Was wäre deiner Meinung die richtige Position Bug oder Heck?


    Was mir jedoch noch nicht ganz klar ist, warum Du den Gastank mit Holzumbauten von der Elektronik abschotten willst? was soll das für einen sinn haben, kann doch auch ohne Zwischenwand nebeneinander liegen.

    Ich bin sicher ein wenig übervorsichtig. Aber entweder könnte sich der Gastank erhitzen, Gas austreten und sich durch den Brenner entzünden oder durch die Elektronik austretendes Gas entzünden.


    Mir geht es jetzt also nur um den sichersten Platz für den Gastanks. Egal ob Keramikbrenner oder Flammbrenner. Kann ich bei so wenig Platz den Gastank trotzdem im Bug platzieren oder sollte ich ihn besser im Heck einbauen? Im Heck würde ich den Tank mit Holzwänden deshalb abschotten und mit Brandschutzmatten abdichten, um so den Tank so von elektrischen Funken oder einem Brand aus dem Brenner abzuschotten. Im Bug würde ich dies auch mit der Trennwand machen.


    So die Idee - was meint ihr?
    Gruss
    Philipp

  • Hallo Philipp

    Mir geht es jetzt also nur um den sichersten Platz für den Gastanks. Egal ob Keramikbrenner oder Flammbrenner. Kann ich bei so wenig Platz den Gastank trotzdem im Bug platzieren oder sollte ich ihn besser im Heck einbauen? Im Heck würde ich den Tank mit Holzwänden deshalb abschotten und mit Brandschutzmatten abdichten, um so den Tank so von elektrischen Funken oder einem Brand aus dem Brenner abzuschotten. Im Bug würde ich dies auch mit der Trennwand machen.

    Selbstverständlich kann man es so hinrechnen, dass bei Gasaustritt aus dem Tank UND einem Defekt an der Elektronik/ dem Akku es ganz eventuell zur Bildung eines zündfähigen Gemisch kommen KÖNNTE und die (defekte) Elektronik genau dann grade die Zündenergie (Zündfunke) liefert, obwohl die Flamme des Brenners das in dem Moment nicht getan hätte......


    Meine ganz ehrliche Meinung:
    Von allen möglichen Schadenszenarien kannst du Entzündung vom am Tank austretenden Gas durch die RC-Elektronik wohl so ziemlich am ehesten vernachlässigen.....


    Völlig unabhängig davon, würde ich die Anordnung in der Nähe des Brenners bevorzugen, weil:
    - Abwärme zur Tankbeheizung
    - Durch den Luftstrom des Brenners (Angesaugte Verbrennungsluft klein(st)e Gasmengen, die am Tank frei werden mit Abgesaugt UND verbrannt werden, bevor es zur Bildung direkt zündfähigen Gemisch kommt.


    Prinzipiell gilt, dass du besser damit fährst, durch Durchlüftung das BILDEN von zündfähigen Gemischen zu verhindern, als wenn du das zündfähige Gemisch als gegeben betrachtest und auf jeden Fall dessen Entzündung verhindern willst.
    Von daher KÖNNTE dein Plan mit den Zwischenwänden zur Abschottung unter dem Strich sogar nach hinten losgehen...


    Gruß
    Chris :)

  • Hallo Chris,
    danke für die Antwort. Genau darum ging es mir. Mir ist bewußt, dass ich hier sicher die absolute Eventualität erdacht habe. Aber wenn man jetzt noch die Möglichkeit hat, das alles richtig zu positionieren ...

    Völlig unabhängig davon, würde ich die Anordnung in der Nähe des Brenners bevorzugen, weil:
    - Abwärme zur Tankbeheizung
    - Durch den Luftstrom des Brenners (Angesaugte Verbrennungsluft klein(st)e Gasmengen, die am Tank frei werden mit Abgesaugt UND verbrannt werden, bevor es zur Bildung direkt zündfähigen Gemisch kommt.

    Das ist für mich mit der springende Punkt. Der Brenner wird in der Tat eine ziemliche Luftbewegung im geschlossenen Schiff verursachen und dann macht es Sinn den Tank und absolut evtl. austretende Gasmengen zu verbrennen. Die Abwärme des Brenners und auch den Platz am Bug will ich unbedingt nutzen. Dann werde ich mal meine Anlagenplatte erweitern und den Tank wie gezeichnet anbringen. Mal sehen, wie sich das dann verhält.


    Schönen Tag an alle
    Philipp

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