Hydrofoil Segelboot selber bauen? Worauf ist zu Achten?

  • Ein kurzes Update.



    Das Ruderhorn für die Foils wurde nochmal neu gefräst, die neue Variante ist jetzt zum klemmen. Das soll verhindern, dass das CFK Rohr durch eine Schraube beschädigt wird.


    Ruderhorn, Anlenkung und Mastbaum



    Des Weiteren konnte die Anlenkung fürs Ruder fertig gestellt werden.
    Auf dem Ruderblatt wurde ein CFK Plättchen aufgeschraubt. Das Plättchen wird durch zwei M3er Schrauben gehalten.


    Ruderhorn, Anlenkung und Mastbaum


    Ruderhorn, Anlenkung und Mastbaum


    Und der Baum konnte am Mast befestigt werden. Hierzu habe ich mir einen Klemmhalter aus PVC gemacht.
    Als Baum dient ein CFK Rohr.


    Ruderhorn, Anlenkung und Mastbaum


    Ruderhorn, Anlenkung und Mastbaum



    Gruß Michael

  • Hallo zusammen


    Und wieder ein paar kleine Schritte nach vorne.
    Der Kampf mit der Seilführung brachte mich ein wenig zur Verzweiflung.
    Aber gut, jetzt ist es halt so.


    Somit habe ich mir nun ein Messingrohr zurecht gebogen und im Anschluss eingeklebt.


    Seil Durchführung


    Im hinteren Bereich wurden zwei Kugellager aufgeschraubt.


    Segel Verstellung


    Danach habe ich das Segeltuch auf Maß geschnitten.


    Das Segeltuch


    Für die Latten im Segel wurden Plastik Winkelprofile zugeschnitten, mit Doppelseitigen Klebeband beidseitig aufgeklebt und zusätzlich fest geknotet.


    Die Latten


    Das Boot soll nun doch noch ein Fock bekommen.
    Der Nächste Schritt war nun eine Befestigung fürs Fock zu erschaffen.
    Der Halter sollte am Mast befestigt werden.
    Naja gesagt getan.


    Der passende Winkel.
    Halter fürs Fock
    Rammdorn ?


    Das Fock wurde auch schon zugeschnitten und montiert.


    Zusammen gesteckt
    Befestigung


    Im Großen und Ganzen, ist nun fast alles drauf und drin. Das Gesamtgewicht liegt nun bei ca. 2600g inklusive Akku.


    Kein Leichtgewicht.



    Jetzt fehlen noch diverse Einstellungen und Befestigungen.


    Und dann schauen wir weiter :S


    Gruß Michael

  • Hallo zusammen.


    Neues Update.
    Dieses Wochenende konnte das Boot zum ersten Mal ins Wasser.
    Das Ergebnis ist, dass ich noch viel vor mir habe, bis das Boot gut läuft.


    Der erste Versuch war mit beweglichen Foils, Fock, Hauptsegel und leichter, wechselhafter Wind.
    Das Boot lässt sich kaum steuern und sobald es gegen dem Wind steht, treibt es rückwärts.
    Die Foil Verstellung wirkt in dem Fall wie ein Bremsfallschirm. Die Verstellung taucht ab und stellt die Foils fast senkrecht. Da der Mast hinter den Foils steht kann das Boot nur noch rückwärts treiben.


    Zweiter Versuch ohne Fock: das Resultat bleibt das selbe.


    Dritter Versuch mit fixierten Foils, Hauptsegel und leichtem Wind. Teilweise stärkere Windböen.


    Das Boot bewegt sich vorwärts. Gegen dem Wind drehen funktioniert nicht. Steuerung ist sehr schwer.


    Vierter Versuch mit fixierten Foils, Fock, Hauptsegel und leichten Wind. Teilweise stärkere Windböen.


    Das Boot fährt vorwärts. Gegen dem Wind drehen funktioniert meistens nicht, aber besser. Die Steuerung ist besser, aber nicht gut.


    Auffällig ist, dass das Boot bei seitlichem Wind auch seitlich fährt. Die Seitenkräfte können nicht ausschließlich in Vorwärts Bewegung umgesetzt werden.


    In diesem Zug habe ich Seile vom Mast zum Schwimmer gelöst, dadurch kommt der Haupt Rumpf weiter aus dem Wasser raus und das Boot ließ sich wieder etwas besser steuern.
    Das Boot kommt aber nicht auf die Foils.


    Wenn die Schwimmer mal aus dem Wasser kamen, kam das Boot auch gut in Fahrt.


    Das Positive.
    Das Boot ist nicht unter gegangen.
    Wenn das Boot bei den starken Seitenböen kippt, lässt sich das Boot super abfangen ohne zu kentern.
    Dadurch, dass die Schwimmer vorne sitzen, kippt das Boot immer schräg nach hinten, womit der belastete Schwimmer immer aus dem Wasser fährt und nicht weiter abtaucht.
    Bei Rückenwind hilft der schräg stehende Mast, dass das Boot nicht über dem Bug kentert. Meist bleibt das Boot auf dem gleichen Niveau.


    Der Plan ist momentan, die Latten im Hauptsegel zu kürzen, um mehr Profil im Segel zu erlangen.
    Zu dem sollen die Foils im Bereich hinter dem Mast wandern und auch eventuell länger werden um mehr Führung zu bekommen.
    Der Akku muss auch noch weiter nach hinten.
    Das T-Foil soll auch noch auf Lift gestellt werden.



    Hydrofoil Test run 001
    Hydrofoil Test run 001
    Hydrofoil Test run 001
    Hydrofoil Test run 001
    Hydrofoil Test run 001
    Hydrofoil Sailboat test run.


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Gruß Michael

  • Hallo Michael,


    das Video sieht doch gar nicht so schlecht aus. Besonders der Moment des Kippens wird gut abgefangen.


    Vielleicht zwei Anmerkungen zu Deinen Beobachtungen:


    - Quertreiben:
    Hier würde ich sagen, das ganz einfach Lateralfläche unter der Wasserlinie fehlt. Dein Rumpf hat kaum Tiefgang und die Foils bieten zu wenig Fläche. Ich würde dem Hauptrumpf daher noch ein Schwert spendieren.


    - Rückwärtsfahren:
    Dieses „Einparken“ eines Trimarans passiert immer wieder mal, insbesondere bei zu eng gefahrenen Wenden bei geringer Geschwindigkeit. Aufgrund der geringen Masse schiebt da auch nichts nach. Daher vielleicht der Tip Wenden eher als Kurve zu Fahren und die Geschwindigkeit zu halten. Kommt das Boot dennoch zum Stehen und fängt an rückwärts zu treiben, das Ruder bewusst so legen, dass der Bug in die gewünschte Richtung in den Wind dreht.


    - Fock:
    Grundsätzlich funktioniert ein Rigg mit Fock besser. Letztendlich segelt es sich mit einer Fock allein besser als mit einem Groß allein, zumindest bei Kursen am Wind. Die Fock ist im Prinzip eine Art Vorflügel. Das Groß wird dadurch besser angeströmt und zieht dann besser.


    Ansonsten meinen Respekt. Sieht man das Boot zum ersten Mal, so kommen doch gewisse Zweifel auf, dass es überhaupt segelt . Also, nicht aufgeben.


    Gruß
    Jörg

  • Hallo Jörg.


    Erstmal vielen Dank.
    Bei mir war es auch nicht viel anders.
    Je näher ich dem Wasser kam, um so mehr Zweifel kamen auf.
    Um so glücklicher war ich, dass die meisten Überlegungen doch so funktionierten wie gedacht.


    Im Bezug auf das Quertreiben, habe ich auch schon darüber nachgedacht ein zusätzliches Schwert zu montieren.
    Zuvor würde ich aber lieber noch die Foils vergrößern und umsetzen.
    Wenn ich jedoch dann immer noch eins brauche, dann würde ich dies im Bereich hinter dem Mast positionieren.


    Das rückwärts fahren:
    Dies war mir nicht bewusst, dass sich der Trimaran anders als ein Mono bei der Wende verhält. Dies ist gut zu wissen.
    Wenn das Boot rückwärts treibt, lässt es sich zumindest gut mit dem Ruder in die richtige Richtung drücken. Dies konnte ich schon feststellen.


    Zur Funktion des Focks:
    Wieder was gelernt.


    So ist das, wenn man ohne großes Wissen drauf los baut, klappt nicht immer alles auf Anhieb.


    Aber vielen Dank für für die guten Infos. Das hilft mir weiter.



    Gruß Michrael

  • Mal was für zwischendurch.


    Das Boot stand jetzt doch sehr lange in der Ecke und wartete darauf, dass es umgebaut wird.


    Ich habe lange überlegt, was ich mit den Foils mache.

    Erst hatte ich die Fläche einfach vergrößert. Aber dies brachte keine Verbesserung.


    Daher entschied ich, von der V Form weg zu gehen.

    Dies bedeutete, dass ich die gesamte Aufnahme ändern musste.


    Deshalb wurden die Schwimmer neu gebaut.


    Neue Tragfläche, Schwimmer  und Finne



    Da ich aber immer noch nicht so recht weiß was ich da mache, wurden Gewindehülsen im Schwimmer eingelassen. In diese können dann die Tragflächen fest geschraubt werden.

    Und wenn man andere Foils ausprobieren möchte, muss nicht alles neu gebaut werden. So zumindest meine Hoffnung.

    Des weiteren werden die Gestänge nun von oben an die Schwimmer fest geklemmt. Daher können die Schwimmer tiefer abtauchen, ohne das die Querstreben im Wasser bremsen.


    Neue Tragflächen und Schwimmer



    Ich habe mich für fest stehende Foils entschieden. Weil diese recht einfach zu realisieren sind.

    Um dem Boot mehr Seitenführung zu bieten, habe ich die Finnen unter die Tragflächen gesetzt.


    Eine neue Tragfläche.



    Die Überlegung war, wenn die Tragfläche mal komplett aus dem Wasser kommt, so wäre noch immer genug Seitenführung vorhanden.


    Nachdem ich den Segeldruckpunkt bestimmt hatte, habe ich die Position der Finnen und Tragflächen weiter nach hinten verlagert.

    Im Nachhinein weiß ich nicht, ob dies die richtige Entscheidung war.


    Neuer und alter Schwimmer



    Das alte T Ruder musste auch weichen.

    Das neue Ruder ist eine ganze Ecke länger als das Alte.

    Auch hier bin ich davon ausgegangen, dass die Tragfläche bis zu Wasseroberfläche rauskommt und ich dann ja noch etwas unter Wasseroberfläche brauche was auch Richtung beeinflussen kann.


    Neues Ruder mit Tragfläche


    Neue Tragflächen, Schwimmer  und Ruder



    Mit dieser Konstellation ging das Boot dann auch ins Wasser.

    Wobei der Wind recht schwach und sehr unregelmäßig war.

    Es gab eine Menge neuer Eindrücke, die nicht alle positiv waren.

    Und unweigerlich zu weiteren Umbaumaßnahmen führten.


    Negativ:

    Durch die etwas weiter nach hinten verlagerten Tragflächen neigt das Boot viel stärker zum abtauchen oder zum überschlagen über den Bug.

    (Überlegung mehr Gewicht nach hinten)


    Positiv:

    Das neue Ruder arbeitet wie erwartet.

    Die Tragfläche kommt bis zu Wasseroberfläche hoch.

    Mit dem T Ruder kam zuvor das Boot hinten nie komplett frei. Jetzt aber problemlos.


    Negativ:

    Das Ruder mit Tragfläche kommt meist zu früh hoch.

    ( Überlegung mehr Gewicht nach hinten)


    Positiv:

    Das Boot kippt nicht mehr so schnell zu Seite weg, da die Tragflächen besser die Kraft aufnehmen können.


    Negativ:

    Das Boot war nur einmal ganz kurz davor auf alle Tragflächen hoch zu kommen. Es braucht aber sehr viel Anlauf um aus dem Wasser zu kommen.

    (Überlegung größer Tragflächen)


    Positiv:

    Ich habe das Boot nicht aufs Dach gelegt.


    Negativ:

    Gegen den Wind fahren ist schlechter geworden.

    (Vermutung, dass die Segel-Geometrie nicht passt)



    Um erst mal einen besseren Eindruck zu bekommen, ob ich auf dem richtigen Weg bin, habe ich mich erst mal dazu entschlossen die vorderen Tragflächen zu vergrößern.


    Alte und neue Tragfläche



    Die Tragflächen sind nun fast doppelt so groß und die Tragfläche als solches wurde weiter nach vorne verlagert.


    Zusätzlich war noch der Plan mehr Gewicht auf Ruder zu bekommen.

    Damit zum einen die Überschlag Gefahr geringer ist und zum anderen, dass die hintere Tragfläche später hoch kommt.

    Da aber im Boot kein Gewicht verschoben werden konnte, wurde kurzerhand noch eine Kamera wieder aufs Ruder montiert.




    Und erneut ging es wieder aufs Wasser.

    Der Wind war wieder mal gering und sehr unbeständig.

    Na gut: was will man machen.


    Immerhin gab es neue Erkenntnisse.


    Boot fährt immer noch.

    Das Heck kommt nun später aus dem Wasser. Das Zusatzgewicht scheint schon mal ganz gut zu passen. Könnte vielleicht noch was erhöht werden. Da es doch ab und zu passiert, dass das Heck schon in der Luft ist aber die Schwimmer noch voll im Wasser sind. In diesen Momenten neigt das Boot vorne ab zu tauchen.


    Jedoch, trotz der schlechten Windverhältnisse, konnte das Boot auch wenn nur für sehr kurze Zeit eigenständig auf den Tragflächen aufschwimmen.


    Erstmalig auf den Tragflächen



    Jedoch gegen den Wind ansegeln bleibt vorerst noch extrem schwierig, bis fast unmöglich.

    Neue Segel sind bereits in Planung.



    Gruß Michael

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!