Hallo, ich möchte hier einmal mein neues und abgeschlossenes Bauprojekt Robbe-Schütze in eine detaillierte M1094 "Widder" zum Besten geben.
Nachdem mein Neuaufbau der Graupner Optimist in Scale abgeschlossen war (Bericht auf meiner web-site http://www.rc-schiffsmodellbau.com), musste natürliche ein neues Projekt auf dem Tisch.
Ich lasse einfach die Bilde ohne Kommentar, da ich im Text versuche, alles so genau wie möglich zu beschreiben.
Also, auf geht es
Die Widder gehört zur Klasse der schnellen Minensucher der Schützeklasse.
Gebaut wurden diese Boote zwischen 1958-1963 bei verschiedenen Werften in Norddeutschland.
Ihr Aufgabengebiet war i.d.R. das Aufspüren und Räumen von Seeminen in der Nord und Ostsee.
Gebaut wurden die Boote aus Teak und Mahagoniholz, wobei der Rumpf diagonal beplankt war.
Im Prinzip bestand die Klasse aus zwei Typen der Klasse 340 und 341, welche sich nur durch den Einbau verschiedener Motoren unterschieden.
Die Klasse 340 (ab Schütze 10 Einheiten), hatte zwei MD 16 Zylinder Motoren mit jeweils 2250 PS, während die Nachfolgemuster der Klasse 341 zwei Maybachmotoren mit 2380 PS erhielten.
Insgesamt wurden 30 Einheiten für die Bundesmarine und 6 Stk. für die brasilianische Marine gebaut.
Technische Daten (WIDDER):
Bauwerft: Gebrüder Schürenstedt KG in Bardenfleth, Weser
Bau-Nr.: 1162
Verdrängung: max. 280,14 t
Länge: 47,44 m
Breite: 7,20 m
Tiefgang: 2,15 m
Besatzung: 31 Mann
Bewaffnung: 1x 40mm Flak L/70 Bofors
Minenschienen
Minenräumgerät
Geschwindigkeit: max. 25 kn
Antrieb: 2x Maybach-4 Takt-16 Zylinder Dieselmotoren
Leistung: 2x 2600 PS
Stromerzeugung: 3x Dieselgeneratoren je 80 PS
1x Räumdieselgenerator 900 PS
Kurzlebenslauf:
Stapellauf: 12.03.1959
Indienststellung: 26.09.1960 beim 5. MSG in Olpenitz
Generalüberholung: 1966
01.02.1967-31.12.1975: Schulboot bei der Marinewaffenschule
01.01.1976-14.07.1989: 5.MSG
Bis 1995: Ausbildungsboot bei der seemännischen Lehrgruppe auf Borkum/ Nordsee
1996-2004: Ausbildungsboot bei der Marinetechnikschule Parow / Ostsee
2004: Endgültige Außerdienststellung und zum Verschrotten nach Dänemark verkauft
Mein Weg zur Widder:
Dieser begann mit meinem Dienstbeginn bei der Marine 1991 auf Borkum.
Die Widder fiel mir sofort auf, da sie im Marinestützpunkt als Ausbildungsboot lag.
Bei näherer Betrachtung stach die elegante Linienführung und der yachtförmige Aufbau in Auge, was für mich als Schiffsmodellbauer natürlich nicht ganz uninteressant war.
Im Laufe der Zeit begann ich mich mit dem Boot ( über dem Dienst hinaus) zu beschäftigen und irgendwann kam der Entschluss, sie als Modell zu bauen.
Leider blieb es für fast 27 Jahre ein Entschluss, bis ich mit meiner Frau Urlaub in Stralsund machte.
Bei einem unserer Hafenbegehungen, sah ich auf dem Dänholm den Rumpf einer Schütze auf Land liegen, was mich natürlich sofort neugierig machte.
Bei näherer Betrachtung entpuppte sich das Boot als das Typschiff M 1062 Schütze.
Nun waren sofort alle Erinnerungen an meine Zeit an Bord und M 1094 Widder in meinem Kopf- und der sofortige Wunsch, endlich die Widder zu bauen.
Hier nun der Baubericht der Widder:
Als Grundlage zum Bau der Widder diente der Bausatz der M 1062 Schütze von Robbe.
Dieser Bausatz ist schon einige Jahre nicht mehr im Handel vertreten,aber ich hatte das Glück, bei einem bekanntem Auktionshaus eine alte Schütze als Wrack für wenig Geld zu ersteigern.
Das Hauptproblem der Schütze von Robbe besteht darin, das der Bausatz lediglich in der Silhouette dem Original nahe kommt.
Das ist eigentlich sehr schade, denn gerade bei der vor Jahren erfolgte Neuauflage des alten Bausatzes hätte man diese mehr als gravierenden Fehler im Äußeren beheben können.
Nachdem die alte Schütze im Trockendock lag, begann ich mit der Planbeschaffung und dem recherchieren nach Fotos und Filmaterial, sowie die Vermessung
und Bestandsaufnahme, was zu der Erkenntnis führte, das der Rumpf auch noch 20 mm zu kurz ist, aber dazu später mehr.
Anschließend habe ich das Modell komplett in seine Einzelteile zerlegt und alles, was nicht mehr zu gebrauchen war, entsorgt bzw. als Vorlage beiseite gelegt.
So sah die Schütze bei der Ankunft aus:
Das gekaufte Modell wurde damals aus dem Baukasten heraus gebaut und hat natürlich im Laufe der Jahre gelitten, aber wie schon geschrieben, die Neuauflage ist leider auch nicht besser.