Moin Leute!
Hier nun mein Baubericht zum Ankerziehschlepper Normand Borg / Far Scout (Habe mich noch nicht endgültig entschieden) der Reederei Farstad Solstad im Massstab 1:50. Es ist mein erstes Modell das komplett am Rechner durchkonstruiert ist - inklusive Rumpf.
Das Ganze ist aus einem Versuch entstanden, ob so etwas überhaupt praktikabel möglich ist; ich habe über meinen Versuch berichtet, nachzulesen hier: Modellversuch UT722 in Fusion 360 als Volumenkörper Konstruieren
Da der "Versuch" als solches nun erfolgreich beendet werden konnte und das Modell jetzt tatsächlich gebaut wird, nun also hier der neue Thread.
Vor einigen Jahren fing ich an mich fuer Offshore-Modelle zu interessieren, da stolpert man frueher oder später unausweichlich ueber den Typ UT722 mit seiner charakteristischen platten Schnauze von Rolls-Royce / Ulstein, welcher ab den 1990er entweder als Kurzversion 722 oder spaeter besonders als Langversion 722L bis in die späten 2000er zig Male auf verschiedenen Werften gebaut wurde. Fast jede grosse Offshore Reederei, Boskalis, Farstad / Solstad, Bourbon / Havila, Simon Mokster, Gulf, Augustea, Atlantic Towage, dof, Maersk Supply Service etc etc. hatte / hat Schiffe basierend auf diesem Typ in der Flotte.
Wie auch im oben verlinkten Konstruktions-Thread beschrieben, war es mir damals nicht möglich an Pläne zu kommen. Jahre später waren gleich mehrere Plansätze da, aber keine Zeit mehr wegen zu vieler anderer Projekte. In der Zwischenzeit hatte ich jetzt etwa 2 Jahre mit Fusion 360 gelernt. Anfangs waren es Ausstattungsteile, dann ganze Aufbauten Komponenten - der nächste Schritt wäre nun ein ganzes Modell, samt Rumpf digital zu konstruieren.
Um so ein Verfahren mal zu testen schien mir der Typ 722 als idealer Kandidat, nach dem Motto "Wenn's damit geht, dann geht auch jeder andere Rumpf".
Mittlerweile sind viele Stunden Zeit und viel Gehirnschmalz in die Konstruktion geflossen, sodass ich getreu dem Motto "Manchmal muss man's einfach machen" entschieden habe, dass der jetzt auch wirklich gebaut wird.
Viele denen ich von meinem Vorhaben erzählt habe finden es total schwachsinnig, ein Modell / Rumpf dieser Größe zu drucken. Viele glauben auch, dass es nicht klappt. Ich sehe das anders und glaube zudem, dass man die Antwort nur erhält, in dem man's einfach mal ausprobiert. Hier ist also der Schlachtplan:
Zusammengefasst hier nochmal meine Hauptargumente, den Rumpf so zu fertigen: Die niedrigen Stueckkosten (Rd. 13 EUR fuer 750g Filament ich werde wohl ein paar dieser Spulen brauchen), es ist eine stubenreine Fertigung (anders als GfK / Epoxy / Polyester etc.) und drittens, der relativ hohe Vorfertigungsgrad verglichen mit der traditionellen Herstellung.
Der Druck aller Segmente wird sich vermutlich ueber mehrere Wochen hinziehen; die einzelnen Segmente haben Zwischenwaende und werden auf Führungsstiften exakt miteinander verklebt. Anschliessend werden die Nähte verspachtelt und der Rumpf wird mit Primer und Sprühspachtel lackierfertig vorbereitet.
Der Rumpf wird bereits mit Ankertaschen, Schlingerkielen, Decksauflage, Ruderkoker, Wellenhose mit Durchbrüchen, Querstrahler Öffnungen, Motorspant, Akkuwanne, Seekästen etc. gedruckt.
Mein Drucker hat einen Bauraum von rund 200x200x300mm; das Modell wird rd. 1,60m lang, und knapp 38cm breit.
Der Rumpf wird also in der Mitte, sowie alle knapp 300mm geteilt. Der vordere Teil wird zudem in zwei uebereinanderliegenden Ebenen gefertigt.
Das erste (linke) Bugsegment mit der Schürze ist seit heute Mittag im Drucker (Siehe Foto). Anders als die nachfolgenden Segmente war ein Ausschalen auf 5mm Wandsaterke hier nicht moeglich, weswegen das Bugsegment mit rd. 70g relativ materialintensiv und langsamdruckend ist; das wird bei den ausgeschalten restlichen Segmenten anders.
Ich werde also in den nächsten Tagen hier vor Allem Bilder aus der Rumpffertigung zeigen, und dann vielleicht ein kleines Time-Lapse Video anfertigen wenn der Rumpf zusammengesetzt wird.
Anbei ein paar Ausschnitte aus dem Factsheet der Reederei zu den Originalen; ich habe mich noch nicht endgültig entschieden, ob es die Normand Borg (im Orange) oder die Far Scout im leuchtenden Rot wird. Beide Schiffe sind relativ ähnlich, fruehe 722L 2000/2001 gebaut, mit dem kurzen Forecastle Deck, eingerückten Aufbauten und Dreibein-Mast vorne. Die späten 722L haben nochmal ordentlich zugenommen und sehr viel massivere, kantige Aufbauten, die gefallen mir nicht so sehr. Die Farben der Normand Borg gefallen mir an sich besser, fuer die Far Scout spricht dagegen dass sie nicht aufgelegt sondern gut im Geschäft ist und somit möglicherweise dem Modellbauer noch länger mit aktuellen Fotos zur Verfügung steht. Unten gibt es neben dem Foto aus dem Drucker noch den aktuellen Ausgangszustand der Konstruktion.
Das soll es fuer den Moment erst mal gewesen sein.
Gruss Fabian
Hier nun mein Baubericht zum Ankerziehschlepper Normand Borg / Far Scout (Habe mich noch nicht endgültig entschieden) der Reederei Farstad Solstad im Massstab 1:50. Es ist mein erstes Modell das komplett am Rechner durchkonstruiert ist - inklusive Rumpf.
Das Ganze ist aus einem Versuch entstanden, ob so etwas überhaupt praktikabel möglich ist; ich habe über meinen Versuch berichtet, nachzulesen hier: Modellversuch UT722 in Fusion 360 als Volumenkörper Konstruieren
Da der "Versuch" als solches nun erfolgreich beendet werden konnte und das Modell jetzt tatsächlich gebaut wird, nun also hier der neue Thread.
Vor einigen Jahren fing ich an mich fuer Offshore-Modelle zu interessieren, da stolpert man frueher oder später unausweichlich ueber den Typ UT722 mit seiner charakteristischen platten Schnauze von Rolls-Royce / Ulstein, welcher ab den 1990er entweder als Kurzversion 722 oder spaeter besonders als Langversion 722L bis in die späten 2000er zig Male auf verschiedenen Werften gebaut wurde. Fast jede grosse Offshore Reederei, Boskalis, Farstad / Solstad, Bourbon / Havila, Simon Mokster, Gulf, Augustea, Atlantic Towage, dof, Maersk Supply Service etc etc. hatte / hat Schiffe basierend auf diesem Typ in der Flotte.
Wie auch im oben verlinkten Konstruktions-Thread beschrieben, war es mir damals nicht möglich an Pläne zu kommen. Jahre später waren gleich mehrere Plansätze da, aber keine Zeit mehr wegen zu vieler anderer Projekte. In der Zwischenzeit hatte ich jetzt etwa 2 Jahre mit Fusion 360 gelernt. Anfangs waren es Ausstattungsteile, dann ganze Aufbauten Komponenten - der nächste Schritt wäre nun ein ganzes Modell, samt Rumpf digital zu konstruieren.
Um so ein Verfahren mal zu testen schien mir der Typ 722 als idealer Kandidat, nach dem Motto "Wenn's damit geht, dann geht auch jeder andere Rumpf".
Mittlerweile sind viele Stunden Zeit und viel Gehirnschmalz in die Konstruktion geflossen, sodass ich getreu dem Motto "Manchmal muss man's einfach machen" entschieden habe, dass der jetzt auch wirklich gebaut wird.
Viele denen ich von meinem Vorhaben erzählt habe finden es total schwachsinnig, ein Modell / Rumpf dieser Größe zu drucken. Viele glauben auch, dass es nicht klappt. Ich sehe das anders und glaube zudem, dass man die Antwort nur erhält, in dem man's einfach mal ausprobiert. Hier ist also der Schlachtplan:
Zusammengefasst hier nochmal meine Hauptargumente, den Rumpf so zu fertigen: Die niedrigen Stueckkosten (Rd. 13 EUR fuer 750g Filament ich werde wohl ein paar dieser Spulen brauchen), es ist eine stubenreine Fertigung (anders als GfK / Epoxy / Polyester etc.) und drittens, der relativ hohe Vorfertigungsgrad verglichen mit der traditionellen Herstellung.
Der Druck aller Segmente wird sich vermutlich ueber mehrere Wochen hinziehen; die einzelnen Segmente haben Zwischenwaende und werden auf Führungsstiften exakt miteinander verklebt. Anschliessend werden die Nähte verspachtelt und der Rumpf wird mit Primer und Sprühspachtel lackierfertig vorbereitet.
Der Rumpf wird bereits mit Ankertaschen, Schlingerkielen, Decksauflage, Ruderkoker, Wellenhose mit Durchbrüchen, Querstrahler Öffnungen, Motorspant, Akkuwanne, Seekästen etc. gedruckt.
Mein Drucker hat einen Bauraum von rund 200x200x300mm; das Modell wird rd. 1,60m lang, und knapp 38cm breit.
Der Rumpf wird also in der Mitte, sowie alle knapp 300mm geteilt. Der vordere Teil wird zudem in zwei uebereinanderliegenden Ebenen gefertigt.
Das erste (linke) Bugsegment mit der Schürze ist seit heute Mittag im Drucker (Siehe Foto). Anders als die nachfolgenden Segmente war ein Ausschalen auf 5mm Wandsaterke hier nicht moeglich, weswegen das Bugsegment mit rd. 70g relativ materialintensiv und langsamdruckend ist; das wird bei den ausgeschalten restlichen Segmenten anders.
Ich werde also in den nächsten Tagen hier vor Allem Bilder aus der Rumpffertigung zeigen, und dann vielleicht ein kleines Time-Lapse Video anfertigen wenn der Rumpf zusammengesetzt wird.
Anbei ein paar Ausschnitte aus dem Factsheet der Reederei zu den Originalen; ich habe mich noch nicht endgültig entschieden, ob es die Normand Borg (im Orange) oder die Far Scout im leuchtenden Rot wird. Beide Schiffe sind relativ ähnlich, fruehe 722L 2000/2001 gebaut, mit dem kurzen Forecastle Deck, eingerückten Aufbauten und Dreibein-Mast vorne. Die späten 722L haben nochmal ordentlich zugenommen und sehr viel massivere, kantige Aufbauten, die gefallen mir nicht so sehr. Die Farben der Normand Borg gefallen mir an sich besser, fuer die Far Scout spricht dagegen dass sie nicht aufgelegt sondern gut im Geschäft ist und somit möglicherweise dem Modellbauer noch länger mit aktuellen Fotos zur Verfügung steht. Unten gibt es neben dem Foto aus dem Drucker noch den aktuellen Ausgangszustand der Konstruktion.
Das soll es fuer den Moment erst mal gewesen sein.
Gruss Fabian
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