Schleifen, alte Boote renovieren

  • Hallo zusammen,


    alte Boote neu aufzuarbeiten ist ja häufig mit mehr Aufwand verbunden als ein neues Baukastenmodell zu bauen.


    Wie schleift ihr grössere Flächen wie z.B. einen Rumpf. In jedem Falle manuell - oder nutzt Ihr Maschinen?


    Ich kann mir vorstellen, dass man bei Maschineneinsatz punktuelle Unebenheiten riskiert, was bei ganzheitlichem manuellen Schleifen evt. ein geringeres Risiko darstellt.


    Solltet Ihr Maschinen bevorzugen, was nutzt Ihr dafür? Die kleinen Dremel Multifunktionstool-Aufsätze taugen da kaum.
    Minitool Schwingschleifer oder Minitool Bandschleifer?


    Eine Weser wird in Kürze eintreffen für eine Aufarbeitung.


    Besten Dank für Erfahrungsberichte oder Links auf ähnliche Artikel, die mir bei der Suche im Forum durchgerutscht sind.


    Grüsse
    Kai

  • Moin,


    eine Weser von Graupner hat einen Rumpf aus ABS, das ist heikel zum
    Anschleifen, denn der Kunststoff ist dünn, federt nach und kann u.U. spröde sein.
    Ich habe eine alte Weser übernommen und durfte die Stevenrohre austauschen,
    sehr viel Spachtelmasse die stützend reingekleistert war herausschleifen.


    Dabei habe ich innen den Winkelschleifer von Proxxon mit Lamellenschleifscheiben
    eingesetzt und von Hand mit Nassschleifpapier die gesamte Fläche angerauht,
    innen dann mit Harz und 80g Gewebe die Stabilität erhöht.
    Außen habe ich nass von Hand mit 150, 240 und 320 angeschliffen, nach einer Probe
    mit Füller und Sprüfarbe von molotow festgestellt das der alte Lack sich mit dem
    neuen vertrug, also nicht ganz runter muß, Glück gehabt, die neuen Stevenrohre
    und Koker eingebaut und dann lackiert.


    Tipp am Rande: wenn man im Rumpf mit Maschinen schleift, ist das eine Riesensauerei,
    mach es draussen mit dem Wind im Rücken und lass Dir von jemandem helfen, der
    den Bausauger bedient und immer an der richtigen Stelle absaugt, Schutzbrille und
    Staubmaske sind eigentlich unerlässlich (für beide).

    mit besten Grüßen aus einer kleinen ostfriesischen Werft


    ich zeichne noch mit Bleistift auf Papier, kann kein CAD, fräse nicht CNC,
    sondern habe Handwerkzeug wie Laubsäge und Feile in Gebrauch ....

  • Würde auch nur per Hand nass schleifen aber nur eventuelle Farbkanten zu egalisieren und für ne Grundierung anschleifen , nicht kpl abschleifen . Um Stevenrohre auszubauen nehme ich ein Messingrohr welches über das verbaute Stevenrohr paßt und feile an der Strirnseite Zähne wie bei einer Lochkreissäge an und bohre dann mit einem Akkuschrauber das Stevenrohr aus , eventuell muß man die Zähne mehrfach nachschärfen .

  • Abbeizen?

    magnificus in minisculum

    Im Dienst:

    Hr. Ms. VAN GALEN F 803, Van Speijk class frigate (1/100)

    S.S. FORT ORANGE, Liberty cargo ship with TND (1/96) - in dry dock!

    Im Bau:

    Hr. Ms. ABRAHAM CRIJNSSEN F 816, Kortenaer class frigate (1/72)

    Hr. Ms. WOERDEN A 882, Dokkum class diver support (1/50)

    Hr. Ms. JAGUAR F 822, Wolf class PCE (1/96) and GALAXY Radio London (PCE conversion)

    In Planung:

    D.S. SACHSENWALD, 1945 10.000 to. Cargo (1/100)

    M.S. RENATE JACOB, 1972 Semi Container (1/100)

  • Ich klinke mich hier mal ein.


    Und zwar versuche ich gerade, den Rumpf einer ca. 40 Jahre alten Graupner Nautic zu "entfärben".
    Der Rumpf wurde damals dick und breit mit dem Pinsel (damals up-to-date, kein Vorwurf) mit Farbe versehen.
    Für meine Zwecke ist die Farbe allerdings nicht ganz passend, da noch einige Änderungen am Rumpf vorgenommen werden sollen, speziell im Heckbereich.


    Lange Rede kurzer Sinn... die Farbe muss irgendwie runter.
    Zunächst habe ich es mit viiieeel grobem Schleifpapier und viiiieeel Geduld versucht, bis ich auf den Facebookpost in einer RC-Modellgruppe aufmerksamt wurde.


    Und zwar wurde dort der Power-Abbeizer von Molto empfohlen. Diesen habe ich in den letzten Tagen an besagtem Rumpf ausprobiert und stück für Stück zunächst einmal das Unterwasserschiff vom alten Lack befreit.
    Man trägt die dickflüssige Abbeizmasse mit einem Pinsel dünn auf den alten Lack auf, lässt diese mindestens 4 Stunden einwirken (ich habe es meist über Nacht einwirken lassen) und anschließend kann man den alten Lack mit einem Stechbeitel oder anderem spitzen/scharfkantigen Gegenstand vom Rumpf ablösen.


    Was mir aktuell noch Sorgen bereitet ist, dass auf dem entlackten Rumpf kleine Schlieren im Material zurück bleiben - ich muss noch schauen, ob sich das durch abschleifen erübrigt oder hier ggf. gespachtelt werden muss.IMG_20191002_174414[1].jpgIMG_20191002_174407[1].jpgIMG_20191003_213207[1].jpgIMG-20191001-WA0000[1].jpeg

  • Power-Abbeizer

    Sind eine gute Wahl um alte Farbschichten abzutragen. Aber aufpassen, je nach Untergrund (Kunststoff) Abbeizer kann sich der Rumpf gleich mit auflösen...
    Also immer erst auf kleiner Fläche testen.
    Meist problemlos sind da Untergründe aus Holz (-werkstoffen)

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