NEPTUN wird Bugsier 30

  • Die Arbeiten am Modell des Salon-Schnelldampfers BERLIN (M = 1:50) sind abgeschlossen. Für einen Nachfolger habe ich rechtzeitig Vorbereitungen getroffen und u. a. einen Bausatz gekauft.


    See #04_Kopie.jpg



    Begonnen habe ich mit dem Hafenschlepper Neptun M = 1:50 (ro1030) der anschließend zum Bugsier 30 umgebaut wird. Wenn am Ende alles wie gewünscht gelungen ist folgt ein Bugsier 30 in Eigenanfertigung, M = 1:30. Der Bausatz soll zunächst als Anschauungsmaterial dienen und mir später helfen Fehler zu vermeiden. Den ungewöhnlichen Maßstab habe ich gewählt, damit der Schlepper dann auch bequem auf die Rückbank paßt.



    Bilder folgen!!!

  • Moin Wolf,


    hier setze ich mich mal ganz frech in die erste Reihe und erlaube mir (im Sinne von Jürgen's Frage)
    einen kleinen bildhaften Vorbildvergleich:


    905750b2.jpg
    BUGSIER 30 (Aufnahme 1990 im "Dreiangel" Hamburg)
    (pssst, zum Baubericht in 1:50 gehts hier :pf: )




    _os_bugsier_33.JPG
    BUGSIER 33 (um 1987 in Neumühlen, Hamburg)


    Also wenn Du mich fragst: das wird ein mühsamer Umbau .....


    So weit 5 Cent von mir dazu


    Gruß Gerrit


    P.S: Wenn Du Bilder brauchst, melde Dich gerne per PN (= Konversation) bei mir

  • Eine berechtigte Frage, die Jürgen (Tura-Lu) hier stellt und Gerrit (tug-baer) ergänzt.


    @ Jürgen, Herzliche Dank


    @ Gerrit, Herzliche Dank


    Ja, ich meine Bugsier 30. Damit vergleiche ich zwar Dinge die grundsätzlich nicht vergleichbar sind. Neptun ist 566 mm lang, Bugsier 30 ist 456 mm lang, beide in M = 1:50. Ich wollte aber etwas vom direkten Nachbau abweichen.


    Bevor ich an das handwerkliche Arbeiten gehe entstehen meine Modelle in 3D im Computer. Gegenwärtig zeichne ich alle Aufbauten für den Bugsier 30 im Maßstab 1:50 und setze sie dann auf den Neptun. Wo es nicht möglich seien sollte wird modifiziert. Jedenfalls gelange ich so an verwendungsfähige Fräsvorlagen auch für den späteren Bau des Bugsier 30.


    Zu Baubeginn hatte ich die Wahl zwischen einem Modell mit Voith-Schneider-Antrieb oder einem Modell mit Kortdüse. Einen Voith-Schneider-Antrieb im Maßstab 1:30 zu bauen wäre gegebenenfalls möglich gewesen, aber auch mein Kandidat eröffnet vielfältige Möglichkeiten für zusätzliche Feinarbeiten. Ich habe es versäumt hier im Forum zu forschen ob gegebenenfalls schon ein Bugsier 30 gebaut wurde/gebaut wird.

  • Hmmm,
    da wirst Du wohl (damit die Proportionen stimmig bleiben) den Maßstab leicht anpassen müssen.
    Genau nachgerechnet hab' ichs nicht, aber geschätzt 1:42 - 1:45 (für die B 30 Aufbauten auf Neptun - Rumpf).


    Dann könnte das was werden.


    Gruß Gerrit


  • Also wenn Du mich fragst: das wird ein mühsamer Umbau .....

    Moin,


    der Versuch, sich der Bugsier 33 anzunähern, ist ja leider nicht minder mühsam. Kein einziges Teil des Bausatzes kann man ohne Veränderung verwenden, nicht einmal den Rumpf. Nix stimmt überein, alles muß bearbeitet, verkürzt, verlängert, umgebaut oder gleich komplett neu gebaut werden. Ich würde sagen, der Aufwand ist also der gleiche.


    Ich nehm schon mal Platz,
    Jürgen

  • Der Anfang ist gemacht.


    Ich habe den Karton ausgepackt und mir alle Einzelteile angesehen. Der tiefgezogene Rumpf aus ABS erschien mir zunächst etwas wabbelig. Das Deck hingegen ist steif und soll, wie auch zwei hölzerne Spanten, mit dem Rumpf massiv verklebt werden. Damit sollte der Rumpf dann ausreichende Stabilität besitzen. Weniger überzeugt war ich vom Plastikhecksteven, der an den Rumpf geklebt werden sollte. Noch weniger gefiel mir die hölzerne Auflage für das Stevenrohr. Es erschien mir fraglich ob ich, mit diesen Teilen, auf diese Weise, den Propeller und die Kortdüse sauber und auf Dauer ausrichten kann.


    Aus einem Stück Alu, 6 mm fertigte ich einen Hecksteven nach Vorbild und integrierte den Unterbau für das Stevenrohr. Zu beiden Seiten des Unterbaus habe ich noch zwei leicht nach innen gebogene Alu-Streifen montiert. Der Rumpf wurde an entsprechender Stelle aufgeschnitten und der neue Hecksteven dort eingeklebt. Die Kortdüse erhielt noch ein Beckerruder. Der Ruderschaft mußte nachgearbeitet und ein neuer Ruderkoker angefertigt werden. An den Ruderkoker habe ich seitlich noch zwei Flossen angelötet, die die Klebefläche vergrößerten und ein Drehen des Kokers sicher verhindern.


    01 Alu-Hecksteven.JPG


    Hecksteven


    02 Kortdüse mit Beckerruder.JPG
    Kortdüse mir Beckerruder

  • Nach Montage von Kortdüse, Stevenrohr mit Welle und Propeller, war der Propeller in der Kortdüse seitlich zentriert ausgerichtet. Geringfügiges Nachjustieren war am oberen Ende vor dem Verkleben des Ruderkokers möglich aber nicht notwendig. Der Propeller samt Stevenrohr ließen sich vor und zurück sowie vertikal bequem justieren, da das Stevenrohr zwischen den beiden Blechen eingeklemmt ist. Anschließend wurde auch das Stevenrohr verklebt. Der mitgelieferte Plastikpropeller wurde gegen einen Messingpropeller getauscht.



    03 Kortdüse und Propeller im Rumpf.JPG04 Ruder 38°.JPG
    Kortdüse mit Propeller eingebaut ....................Ruder auf 37° gelegt


    Jetzt konnte ich an den Einbau des Motors gehen. In meinem Fundus befand sich noch ein Plettenberg-Bürstenmotor, 12 V, den ich vorerst ohne Getriebe verwenden werde. Zunächst tauschte ich die Antriebswelle gegen einen Rundstahl, 4 mm. Der Motorspannt erhielt einen Durchbruch, etwas größer als der Motordurchmesser. Dann kopierte ich auf ein Stück Buchensperrholz, 4 mm die Form des Motorspants und klemmte es vor den Spannt. Danach zog ich den Rundstahl gegen das Buchensperrholz. Den Berührungspunkt markierte ich auf dem Buchensperrholz als das Zentrum des Motors. Der Motor wurde am Buchensperrholz montiert und gemeinsam an den Motorspannt geklemmt. Auf den Rundstahl schob ich ein längeres Stück Messingrohr, Innendurchmesser 4 mm. Nun zog ich den Rundstahl gegen die Motorachse und schob über beide das Messingrohr. Damit waren Motor und Propellerwelle perfekt ausgerichtet. In dieser Position verklebte ich die beiden Motorspanten mit dem Rumpf. Als der Klebstoff ausgehärtet war wurde Motor, Rundstahl und Messingrohr demontiert und der Sollzustand mit Welle und Propeller hergestellt. Zwischen Motor und Propellerschaft klemmte ich eine starre Kupplung. An den Motor legte ich volle Betriebsspannung zur Prüfung meiner Arbeit. Der Motor surrte leise, Welle und Propeller drehten perfekt und geräuschlos.


    05 Motor und Welle ausgerichtet.JPG06 Starre Kupplung.JPG


    Motor und Welle ausgerichtet ...............................Starre Kupplung

  • Hallo Wolf,


    aus eigener Erfahrung kann ich einen Kortdüsen-Propeller sehr empfehlen. Der bringt gegenüber der 3-Blatt-Schraube einiges mehr an Pfahlzug. Aber Obacht: Da die Flunken oben breiter sind, paßt nur ein 45 mm Propeller (und nicht 50 mm wie beim Dreiblatt), da die Ecken sonst bei Hartruderlagen in der Kortdüse schleifen.


    Gruß,
    Jürgen


    750_1944.jpg

  • Moin Jungs,


    der 4 Blatt Prop bringt allein schon aufgrund der größeren Blattfläche deutlich mehr Schub (hat dann evtl. etwas weniger Speed bei Freifahrt zur Folge bei gleicher Steigung).


    @ Jürgen: diese spezielle Propellerform passt ja lediglich in starre Kort - Düsen. Für die drehbaren Düsen müssen die Aussenkanten der Propellerblätter ja auch in der Ansicht "von oben" (also parallel zur drehachse der Düse) den Innenradius der Düse (minus Mindestspiel) einhalten, das gibt dann eine leicht gerundete Blattform (am Aussenradius)


    So weit 5 Cent von mir dazu.


    Gruß Gerrit

  • er (Vier Blatt) bewährt sich…
    Zur Not auch ohne Becker Ruder.
    C516B5DE-9DF0-49A2-A16E-5AB6C71B45DA.jpeg
    Das ist ein 50 mm Propeller an dem ich ganz ganz wenig an den Kanten abgenommen habe. Mit dem Boot drehe ich in der Badewanne. (Ohne schwarze Streifen)
    Herzliche Grüße Georg

  • Liebe Modellbaukameraden.


    Seit Ende Mai sind schon einige Tage vergangen, ich war nicht untätig. Meine Nachforschungen, auf der Suche nach Unterlagen über den Bugsier 30/TOTO, blieben weitgehend ergebnislos, Briefen wurden nicht beantwortet. Einzig die Kommunikation mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven brachten einige Erkenntnisse. Ich wurde ungeduldig und wollte endlich meinem Ziel, Bau des Bugsier 30 im Maßstab 1:33, näher kommen. Also begann ich Spanten und Wasserlinie zu entwerfen, wie sie meinen Vorstellungen und Erkenntnissen entsprachen. Nachfolgend stelle ich Euch meine Arbeiten vor und bitte um Eure kritische Betrachtung/Meinung. Die Kwl wird zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt.


    Wasserlinien.bmp


    Linienrisse


    Halbspanten.bmp


    Halbspanten



    Nachtrag, jpg-Dateien


    Linienrisse.jpg



    Wasserlinien


    Halbspanten_offen.jpg



    Halbspanten

  • Der Propeller soll noch gegen einen vierblatt Kortdüsepropeller getauscht werden, wenn der Dampfer seine Jungfernfahrt erfolgreich absolviert hat. Der gegenwärtig verbaute Propeller ist eine Eigenanfertigung.
    Zunächst habe ich in eine Messingschraube, zentriert und der Länge nach, ein Gewinde für die Antriebswelle geschnitten. Dann auf den Schaft der Schraube zwei Messingmuttern fest gegeneinander gekontert. Dieses Bauteil wurde auf Länge und Durchmesser auf der Drehbank reduziert. In diese Propellernabe habe ich vier Schnitte eingesägt. In die Schnitte wurden die Propellerflügel eingelötet. Die Flügel habe ich aus hartem Messingblech ausgeschnitten.
    01 Messingschrauben .jpg
    Messingschrauben und Messingmuttern



    02 Propellernabe und Propellerflügel.jpg
    Propellerflügel und Propellernabe

    03 Propellernabe.JPG
    Propellernabe

    04 Gereinigt und poliert.jpg
    Gereinigt und poliert

    05 Propeller.jpg

    Propeller

  • Hallo Wolf,


    der Prop ist schön poliert, nur die Wölbung stimmt nicht, die Blätter müssen eher von innen nach aussen verwunden werden (Winkel nahe der Nabe größer als am Aussenradius).


    Bei Deinem Spantenriss ist auch noch deutlich "Luft nach oben", da stimmen weder Aufkimmung noch Kimmradius und Formgebung an Bug und Heck.


    Da solltest Du deutlich besseres Material zu Grunde legen wenn es ein maßstäbliches Modell (in 1:33 auf Eigenbaurumpf) werden soll.


    So weit unmaßgebliche 5 Cent von mir dazu


    Gruß Gerrit

  • Georg und Gerrit, - wünsche Euch beiden einen „Guten Morgen“ und einen angenehmen Sonntag.
    Ich danke Euch für Eure freundlichen Worte und daß Ihr Zeit gefunden habt mir qualifiziert zu antworten.
    Die Wölbung der Propellerblätter war nicht gewollt, mußte aber für den Betrieb am Eisbrecher STETTIN vorgenommen werden, da die Steigung der flachen Schaufeln nicht angepaßt war. Ich wollte eigentlich nur zeigen, ich fertige meine Propeller selbst an, verzichte weitgehend auf Kaufteile.
    Für die Spantenrisse bin ich weiterhin auf der Suche nach besserem Material das ich für ein maßstäbliches Modell zugrunde legen könnte. Zwischenzeitlich werde ich meine Daten nach FREEship (ex DelftShip) portieren um ein echte 3D-Modell zu erzeugen. Letzte Erkenntnisse erhalte ich, wenn ich das Urmodell anfertige.
    Nochmals, ich danke Euch beiden Modellbaukameraden, bitte begleitet mich weiterhin.

  • Moin Wolf
    Der Propeller lässt erhebliches know how im Handwerk durchblicken umso verwunderlicher das die Drehrichtung nicht zur "Linie" passt.
    Zur Anregung Schau mal bitte beim Greif rein, ab Beitrag 8 fertige ich da einen Propeller.


    Propeller haben eine Linie D.H. das Blatt ist Streng radial glatt
    IMG_0948.JPG
    Dabei ist die Steigung aber außen und innen gleich. Dazu mal ein Tortenstück vorstellen das von rechts oben nach links unten geschnitten wird. Die Schnittfläche ist zur Tortenmitte senkrecht und außen nur leicht schräg.
    In 1:1 gibts da sogar Messgeräte
    IMG_0961.JPG


    Hoffe geholfen zu haben
    Ralph

  • Hallo Ralph,


    DANKE. Ja Du hast geholfen.


    Laß mich zunächst jedoch sagen, Deine Arbeiten am “Greif“ sind phantastisch perfekt.


    Zum Propeller, vielleicht hätte ich besser ein anderes Beispiel wählen sollen. Die Physik der Schiffsschrauben ist mir grundsätzlich bekannt. So ist z. B. Herr Dr. Günter Miel in seinem Werk „Schiffsmodellbau- Schiffsmodellsport“ ab Seite 85 ff. auf alle, von Dir angesprochenen und in beneidenswerter Weise gezeigten, Eigenschaften von Schiffspropellern eingegangen. Ich gebe gern zu, wollte ich auch noch damit beginnen eine „Gießerei“ einzurichten, würde SIE mich aus dem Tempel jagen. Genial finde ich auch Dein Verfahren einen Rohling herzustellen. Ich hätte bestimmt zunächst das lost wax casting angewendet.


    … wünsche weiterhin viel Freude und den Erfolg des Tüchtigen.

  • Die beiden Bausätze der Fa. krick, ro1030 und ro1031, hatte ich gekauft um daraus ein Funktionsmodell des „Bugsier 30“ zu bauen. Nachdem ich einige Arbeiten begonnen hatte wurde mir klar, meine Vorstellungen kann ich nicht umsetzen. Das Modell würde zu klein sein und es gab nur wenig Möglichkeit eigene Vorstellungen in Handarbeit umzusetzen. Daraufhin entschloß ich mich dieses Projekt aufzugeben und das gesamte Material, zunächst hier im Forum, zum Verkauf anzubieten (siehe: RC-Hafenschlepper „NEPTUN“, M = 1 : 50, Bausätze: krick, ro1030 und ro1031 ).

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