Hallo Zusammen,
ich bin gerade dabei den Antrieb für mein neues Mahagoni-Projekt auszuwählen. Meine ersten Erfahrungen mit einem Modellbau Brushless Außenläufer habe ich in meiner Chriscraft gesammelt. Da sitzt jetzt ein D-Power AL 42-06 mit 540 kV an 6s drin, Regler ist ein D-Power Wave 65. Der Motor ist, wie ich inzwischen gemerkt habe, "leicht" überdimensioniert. Dafür treibt er das 3,5 kg schwere und knapp 80 cm lange Boot in FAST allen Geschwindigkeitsbereichen souverän vorwärts, nichts wird ungesund warm, kein Pfeifen, ich bin NAHEZU zufrieden. Nur das Rucken beim Anfahren nervt. Gefühlvolles hochdrehen lassen und leichtes abbremsen funktionieren nicht. Reduziere ich auf 3s, klappt es. Nach etwas Grübelei ist meine Vermutung nun, dass der Regler direkt mit einer Blocktaktung startet, anfangs hart eine Taktung vorgibt, die volle Akkuspannung auf die Phasenleitungen startet und dann anhand der induzierten Phasenspannungen die Rotorlage bestimmt und ab da auf die Rotorposition regelt um die Drehzahl zu stellen. Aber eben mit den zwei Restriktionen "volle Akkuspannung" und "Startdrehzahl für Erkennung der Rotorlage".
Erste Überlegung war, dem Regler einfach noch einen DCDC-Wandler vorzuschalten (Hauptschalter ist ohnehin durch einen MOSFET realisiert) und die Spannung beim Anfahren runterzuregeln, ich bin mir aber nicht ganz sicher ob ich dann in Konflikt mit der automatischen Zellenerkennung vom Regler gerate und hab auch noch nicht am Labornetzteil getestet.
Nun überlege ich bei der Auswahl der neuen Regler, ob es im Modellbaubereich wohl schon irgendwo einen Brushless-Regler gibt, der je nach Drehzahl unterschiedliche Modulationsverfahren anwählt, also z.B. mit einer Sinus-PWM startet, dann ab solider Erkennung der Rotorlage in eine Raumzeigermodulation übergeht und im oberen Drehzahlbereich Blocktaktung fährt.
- Kennt jemand von Euch Brushless-Regler mit Modulationsarten zum gefühlvollen Anfahren?
- Hat jemand schon Mal getestet, ob die Lösung mit DCDC-Wandler zwischen Akku und Regler funktioniert?
- Hat jemand von Euch Erfahrungen gesammelt, so etwas einfach selber zu bauen oder Interesse an einem gemeinsamen Bastelprojekte?
- Was gibt es ggf. an Stolpersteinen? Ich hab den Beitrag zu den Taktfrequenzen und Teillast und auch die Ausführungen von Lehner gelesen, ggf. gibt es ja auch Schwierigkeiten mit den Wirbelstromverlusten oder wahlweise dem Hundepfeifen-Sound a la S-Bahn...
Ich hab ja noch viel Zeit bis es das erste Mal ins Wasser geht, Platz ist in meinem Boot auch nicht so das Thema und bei Eigenbau könnte ich auch gleich das Thema mit den zwei Schrauben und gegenläufigem Antrieb bzw. Drehzahldifferenzen a la Kettenfahrzeug mit angehen...
Ich freue mich auf Eure Tipps, Anregungen und Kommentare!
David