Twin Jet Cat Technologieträger

  • Der erste Teil des neuen "Spielzeugs" ist angekommen.

    IMG_1222.jpg


    Nun habe ich je 2 Kupplungen für 3,17mm (aktuell im Einsatz), 4mm (für die neuen Roxxy Motoren) und 5mm Motorwellen (falls es doch größere Motoren braucht). Die 2 TFL 29er Jet Düsen mit Rückfahrklappen und Ansteuerungsmaterial sind ebenfalls angekommen. Die 2 Motoren werden wohl erst nä Wo aufschlagen. Mal sehen ob sich noch eine Fahrt mit den Aussenläufern bis Mi vor dem Urlaub ausgeht.

  • Die "putzigen" Roxxy C35-36 1960kv (110g) Motoren sind angekommen. Ich habe die Motorwellen etwas kürzen müssen, damit ich die Motoren sauber montieren konnte.


    IMG_1226.jpg


    Vollgas aufgebockt an meinen 3S Akkus, (die ca noch zur Hälfte voll waren) ergaben sich folgende Werte:

    . 23500rpm

    . 12A beide Jets zusammen

    . 11,8V (entspräche 1990kv)


    Da waren die Innenläufer definitiiv genügsamer und das bei 28500rpm.


    Daraufhin ein Test in der Badewanne (halbvolle Akkus):

    . 3500rpm -> 3A

    . 5000rpm -> 4,5A

    . 7500rpm -> 12A

    . 10000rpm -> 25A

    . 12500rpm -> 45A (ab da war das Wasser schon so in Bewegung, dass die Jets immer wieder etwas Luft zogen, daher ein relativer Wert)

    . 18000rpm -> 100A (Vollgas habe ich einmal kurz probiert um zu sehen ob die Regler abschalten oä ... aber da schwankten die Werte recht hin/her wegen Luft ziehen)


    Die Motoren wärmten sich auf ... aber noch nix bedenkliches. Da waren die Innenläufer ohne Kühlung deutlich heisser. So weit so gut. Ich zieh mal aus dem Test, dass die Motoren die Jets nicht vollständig ausreizen können (=20000rpm). 50A pro Jet wäre ziemich die Leistungsgrenze der Motoren. Mit vollem Akku und glattem Wasser wird der Wert noch ansteigen. Wird also ne Gratwanderung und deutet schon in Richtung aktive Luftkühlung. Ich bin neugierig ob die Motoren mit der Last der 29er Jets eine Akkuladung durchhalten werden und was für eine Drehzahl bei voller Fahrt halten können.

  • Hallo Dominik, verfolge echt interessiert deine Geschichte hier. Ich würde mich als ein Jet Fan bezeichnen. . Habe schon ein Rettungsboot der DLRG mit Doppeljet gefahren. War super zu fahren.

    Ich hatte mir auf Basis einer Graupner Key Biscane ein Modellrettungsboot gebaut. Allerdings mit Kehrer Jet und Graupner 700 Neodym . Lief richtig Klasse. Wenn ich deinen Bericht so lese, macht es mich doch irgendwie an, meinen TFL in eine Magnum zu bauen.

    Vor allem bei der Motorenwahl, da habe ich noch keine Ahnung was ich nehmen soll. Deswegen ist dein Bericht für mich auch noch Interessant.

    Ich werde mich in die erste Reihe setzen. Viel Spaß noch beim Bauen.


    Reiner

  • Heute war es leider recht windig. Die Hydrofoiler hat es gefreut. Der Jetcat ist eher über die Wellen gesprungen. Mehr als 26A im Schnitt konnte ich nicht provozieren. 105A waren es peak für beide Jets. Die Motoren hatten bei 27°C in der Sonne keine messbar höhere Temperatur. Max Drehzahlen von 23100rpm sind nicht ernst zu nehmen, da das Boot öfters aus dem Wasser kam. Speed war schwer zu bewerten, da nur sehr kurze Passagen vollgas gingen. Also ging ähnlich wie die Innenläufer hatte ich den EIndruck. Aber dazu braucht es glatteres Wasser.


    Mal schauen ... morgen früh sollte der Wind abgeflaut sein und ich kann mehr sagen.


    @Reiner

    Ich trage den Gedanken Jets auszuprobieren schon ewig mit mir rum. Jetzt war es an der Zeit mal Nägel mit Köpfe zu machen. Für 2 Jets gibts halt nicht viele von haus aus dafür ausgelegte Rümpfe (leider) ... geschweige denn Katamarane. Mich hätte einst ne Gentry Eagle von Kehrer gereizt. Aber die ist schon ewig nicht verfügbar. Macht auf jeden Fall Spaß mit Jets herum zu experimentieren.

  • Sodale ... heute morgen konnte ich die Motoren voll ausfahren. Leider nicht wirklich glattes Wasser ... Aber es waren etwas längere Vollgaspassagen dabei.


    Hier Bewegtbilder mit 3s gefahren


    Es hatte 20°C. Die dargestellte Fahrt verschlang im Schnitt 36,5A bzw 3260mAh (= 600mAh pro Minute). Peak waren es 115A. Der Drehzahlmesser war am rechten Motor angeklemmt. Der Akku war voll beim losfahren ... leider waren aufgrund vom kabeligen Wasser bei Vollgas immer wieder "Luftansaugmomente" dabei ... aber auf gut 19500rpm dürfte es der Roxxy C35-36 schaffen (zu Beginn der Akkuentladung). Bei Glattwasser lässt sich das dann aber genauer sagen. Temperaturtechnisch gab es nichts zu berichten ... der Motor überstieg kaum 26°C. Wobei ich dazu sagen muss, dass sich Wasser um den Jetkanal befand und der Motor so evtl auch "unfreiwillig" etwas Wasser abbekam. Aber die Motorglocke schoß kein Wasser raus ... sprich der Motor badete nicht dauerhaft im Wasser.


    Ich bin dann nachher noch je 2x 5m runs mit dem Akku weiter gefahren und bin bewusst vollgas nach vor Wende Vollgas zurück gefahren. Das waren dann im Schnitt 45A. Das hat den Motor relativ unbeeindruckt gelassen ... Kaum Temperaturerhöhung (sehr beeindruckend für so kleine Babys). Sprich nun kann ich die Wasserschläuche mal abmontieren, Der Einfachheit halber hatte ich die Schläuche von der Jetdüse einfach wieder über den Rumpf nach hinten geleitet ... Sprich ich nehme mir hir auch noch etwas Vortriebsleistung weg. Ich werde den "Nippel" zum Abzapfen des "Kühlwassers" verschliessen. Fahrzeit waren gesamt 15min wobei ich die Akkus etwas zu tief runter zog (Restspannung 3,60-3,65V) ... sprich 14min wären safe gewesen unter den Bedingungen.


    Ich bin dann nachher noch 2 2s Akkus parallel gefahren. Im Schnitt flossen da 35A mit Peaks bei 65A. Max Drehzahl war dann etwa bei 13000rpm. Keine Erhöhung der Temp bei den Motoren zu registrieren ... die hatten einfach 20°C nach der Fahrt.


    Jetzt fehlt noch der Härtetest bei völlig glattem Wasser und 30-35°C Aussentemp. Gut ... noch fahre ich Cabrio und es gibt keine Tempprobleme im Rumpf. Aber bis dato sind die Motoren sehr vielversprechend.

  • Mich würde mal generell interessieren wie der Stromverbrauch steigender Geschwindigkeit des Bootes sinkt (mit konstanter Gas Stellung). Othello74 hast du diesbezüglich mal eine Messung gemacht oder Daten aufgezeichnet?


    Konkret geht es mir darum eine Vorstellung zu bekommen wie der Leistungsbedarf sinkt, wenn das Boot schneller fährt d.h. die Jets schneller angeströmt werden.


    Gruss und Dank,
    Mathias

  • Konkret geht es mir darum eine Vorstellung zu bekommen wie der Leistungsbedarf sinkt, wenn das Boot schneller fährt d.h. die Jets schneller angeströmt werden.

    Moin Mathias,

    meinst du nicht etwa "wie der Leistungsbedarf steigt, wenn das Boot schneller fährt d.h. die Jets schneller angeströmt werden, und der Geschwindigkeitszuwachs sinkt oder gar negativ wird ?"


    Dies würde nämlich zeigen, das ab einer bestimmten Strömungsgeschwindigkeit im Jetkanal die Reibungsverluste stärker steigen als die zugeführte mechanische Wellenleistung steigt und damit der Schubkraftzuwachs immer kleiner wird.


    Oder anders formuliert:

    Ab welcher Wellendrehzahl der Geschwindigkeitszuwachs des Modells kleiner wird als die Leistungssteigerung an der Impellerwelle.


    Z.B. ähnlich wie in dieser Grafik .


    Dabei wird es eine Grenzdrehzahl geben, ab welcher vor dem Impeller der Dampfdruck des Wassers unterschritten wird, und sich Luftblasen bilden die zur Kavitation und damit zu einem schlagartigen Schubkraftverlust führen.


    M.f.G. Jörg

  • Ich kenn das eher von RC Cars. In der Beschleunigungsphase steigt der Strom und fällt dann bei konstantem Speed auf ein gewisses Niveau herab. Beim Jet ist es eher so, dass jeder Zug am Gashebel quasi sofort umgesetzt wird. Beim Car verlieren die Reifen beim Beschleunigen tendenziell Grip und die Beschleunigungsphase "dauert" entsprechend länger ... da lässt sich das auch gut mit dem Logger mitverfolgen.


    Auf gut deutsch viel "Sinken" beim Strom gibt es da nicht nach der Beschleunigungsphase. Ausser Du beschleunigst von Null digital auf Vollgas ... nur da springt der Cat aus dem Wasser ;) Viel "erschreckender" ist der Anstieg im Stromverbrauch für das letzte drittel des Gaswegs (bzw zwischen 13000-20000rpm) ... auf der anderen Seite "wachen" die Jets in dem Drehzahlbereich so richtig auf.

  • Viel "erschreckender" ist der Anstieg im Stromverbrauch für das letzte drittel des Gaswegs (bzw zwischen 13000-20000rpm).

    Moin Dominik,

    genau diesen Leistungsanstieg bei nur mäßigem Geschwindigkeitszuwachs meinte ich. D.h. oberhalb dieses Drehzahlbereiches wird ein Betrieb zunehmend unökonomischer.

    Für noch mehr Schub, wäre es dann besser einen nächstgrößeren Jet zu verbauen.


    M.f.G. Jörg

  • Dazu müsste man den Gasweg und den Speed mitloggen um das in Relation zu stellen (alles machbar).


    Der Speedzuwachs zwischen 13000 -> 20000 ist auf jeden Fall deutlich erkennbar. 13000rpm entspricht etwa vollgas mit 2S. Hier die Fahrt mit 2s


    Aber ich verstehe was Du meinst. Ein 35er/40er Jet würde den Speed vom 29er bei 20000rpm (und wohl auch darunter) mit weniger Energie-/Leistungsaufwand (ökonomischer) bewältigen. Noch gelüstet es mich nicht nach größeren Jets ;) Zunächst haben die 29er mal "vernünftigere" Rümpfe verdient. Aber das wird ein Projekt für nach den 2wöchigen Urlaub ab morgen.

  • Käptn Graubeer Ich meinte eingentlich folgendes Szenario:


    Eine konstante "Gas" Position (Spannung) wird kommandiert d.h. der Knüpple bleibt stets an der selben Position.

    Zuerst wird das Boot festgehalten und der Strom gemessen. Danach wird das Boot losgelassen, es nimmt Fahrt bis zu einer gewissen Geschwindigkeit auf. Dabei würde ich nun erwarten, dass der Strom mit zunehmender Fahrt abnimmt. Dies mit der Begründung, dass bei schnelleren Anströmung des Impellers das benötigte Drehmoment und somit der Strom sinkt.

    Mich würde interessieren wieviel das ausmacht. Eine ungefähre Hausnummer reicht. Zahlen im Promille Bereich machen eh keinen Sinn, da hier wohl noch viele Faktoren mitspielen.
    Othello74 Ich frage darum, weil du scheinbar ein gutes Equipment zum Loggen hast.


    Gruss und Dank,

    Mathias

  • Moin Mathias,


    ok, jetzt verstehe ich was du meinst.

    So teste ich meine Antriebsaúslegungen auch. Hierbei habe ich durch Messungen festgestellt, das die max. Stromaufnahme vom Standschub um ca. 20 - 30% bei Freifahrt niedriger ist. 30 % für Propeller mit hoher Steigung von 1,5 * D.


    Ich hoffe das hilft dir weiter.


    M.f.G. Jörg

  • Wieder zurück aus dem Urlaub. Heute konnte ich bei "recht" glattem Wasser die 2 kleinen Roxxys schön auspowern.


    Zu Beginn der Akkuladung (in der ersten Minute) geht es mit 19500-19000rpm zur Sache.


    Nach einer Minute ein Beispiel Datenwert:

    . Drehzahl: 19000rpm (am rechten Motor gemessen)

    . Strom: 114A (für beide Motoren gemeinsam)

    . Akkuspannung: 11,63V (für beide parallel geschalteten 3s 6200mAh Lipos)

    . Leistung: 1320W


    Nach viel Vollgas hin her und etwas mehr als 4,5 Minuten habe ich den Jetcat an Land geholt. Bei ca 22°C in der Sonne waren die Motoren beliebig lange anzufassen. Etwas mehr als lauwarm. Temp Pistole hatte ich nicht dabei. Der Logger spuckte 64A, 11,62V, 750W und 15000rpm im Schnitt aus.


    Nach weiteren 4,5 Minuten weiter viel Vollgas gefahren spuckte der Logger im Schnitt aus: 70A, 10,95V, 762W und 15100rpm. Die Motoren fühlten sich nach dem 2ten Block kühler als vorhin an.


    Gegen Ende der Akkuladung sinkt die Drehzahl bei Vollgas auf etwa 17500rpm aufgrund der niedrigeren Spannungslage.


    Hier ein Beispiel Datenwert gg Ende der Akkuladung:

    . Drehzahl: 17600rpm

    . Strom: 101A

    . Akkuspannung: 10,74V

    . Leistung: 1085W


    Viel mehr fordern kann ich die Motoren (mit meinen 3s Akkus) nicht mehr. Hier wurden knapp 11000mAh in 9min verbraten. Im Schnitt flossen je Motor etwa 32-35A. Peak zu Beginn bei Vollgas 57-60A (gg Ende dann nur mehr 50A). Laut Datenblatt vertragen die Motoren auch 4s. Aber dann würde ich sie bei Vollgas überlasten, da ich schon an 3s an die Datenblatt Spitzenströme rankomme. In der Mitte der Akkuladung drehen die Motoren mit etwas mehr als 18000rpm. Der Drehzahlverlust zwischen vollem und nahezu leerem Akku ist beim Top Speed hör- aber auch "sehbar". Hier würde ich mir einen "Wunderakku" mit flacher Spannungskurve bis zum Ende wünschen.


    Wer also noch mehr aus den TFL29er Jets rausholen will sollte durchaus zu etwas grösseren Motoren und 4s greifen.


    Ich bin dann nachher noch 2x2s parallel gefahren:


    Beispieldatenwert zu Beginn:

    . Drehzahl: 12900rpm (am rechten Motor gemessen)

    . Strom 61A (für beide Motoren)

    . Spannung: 7,38V (für beide Akkus parallel geschaltet)

    . Leistung: 450W


    Da geht es dann spürbar gemächlicher voran ... dafür aber auch erstaunlich leise. An 2s gibt es keine merkbare Erwärmung der Motoren. Der Logger meinte nach 4,5 Minuten: 43A, 7,4V, 314W und 10800rpm im Schnitt. Verbraucht: 3150mAh.

  • Ich habe mal aus Interesse eine pitot tube am Cat "montiert" um den Speed mit zu loggen. Das Wasser war heute schön glatt.


    Hier 4 Minuten der Akkuladung inkl Loggerinserts


    Ich hoffe doch mal, dass es mehr als 25km/h waren (Edit: der Logger dürfte auf mph eingestellt gewesen sein ... umgerechnet 40km/h dürften hinkommen)... sonst wäre der Energieverbrauch unheimlich hoch ... ich würde dem Cat ca. 15km/h mehr geben ... aber am Wasser bin ich noch nicht so firm mit Speed einschätzen. Der Staudruck baut sich immer etwas zeitverzögert auf und daher hinkt der Geschwindigkeitszeiger etwas hinterher ... könnte man im Logfile korrigieren indem man die Zahlenreihe etwas nach vorne zieht.


    Der Drehzahlmesser war am rechten Motor montiert ... sieht man schön in Rechtskurven, dass der rechte Jet mitarbeitet aber eben mit reduzierter Drehzahl. Entsprechend deutlich geringer fällt auch die Stromaufnahme in Kurven aus. Schön mitzubeobachten nach Ende der Kurve wie der Strom wieder ordentlich hochschnellt wenn beide Motoren "alles" geben. Bin auch Kurven teils "voll" gefahren ... hört man gut am "hohen" zirpen des einen Motors, der noch Vollgas läuft während der andere mit verminderter Drehzahl arbeitet. Geht eigentlich auch recht flott voran wenn nur ein Jet voll läuft. Eigenlich sieht man fast nur am Stromverbrauch und am dualen hohen zirpen, dass beide Motoren voll arbeiten ... so deutlich fällt das mit dem Auge im Top Speed gar nicht aus.


    Warum die pitot tube "nur" 25-27km/h max gemessen hat kann ich noch nicht sagen ... evtl waren die Luftschläuche in der Führung etwas "gequetscht" oder der Sensor nicht korrekt kalibriert. Oder die Position vorne am Cat war nicht ideal (Luftverwirblungen). Müsste ich mal beim Fenster raushalten beim Autofahren und mit dem Tacho vergleichen ;) wäre wohl sinnvoller mit ner GPS App zu messen bzw gegenabzugleichen. Spielerei.

    Edit: Nachtrag ... Logger zeigte mph statt kmh an


    Bei den restlichen 6-7 Minuten bin ich unterschiedliche Drehzahlen gefahren um den Speed mit der Drehzahl zu korrelieren ... aber bedingt duch die Off Werte macht es keinen Sinn diese hier reinzuschreiben. Durch scharfe Kurven hat die pitot tube dann auch etwas Wasser abbekommen und schon fuhr der Cat gleich mal doppelt so schnell (laut Messwerte). Also nicht ernst zu nehmen.


    Ich denke aus der Rumpfform habe ich mal das max gezogen und es wird Zeit von Grund auf neu anzufangen.


    Ich habe gestern ein nettes Video eines "Wavepiercer" Cat Modells gefunden: Halunder Jet Helgoland. Beeindruckendes Modell. Zu dem ich nur 1m Länge und 6Kg Gewicht als Eckdaten beim nachgoogeln rausfinden konnte (sowie angetrieben durch 2 Kamewa Jets). Siehe hier. Allen Respekt für den Erbauer ... ein toller Nachbau des Austal Katamarans. Was gut erkennbar ist (auch wenn nur min. Wellen) wie gut die "Demihulls" durch das Wasser schneiden. Was mir etwas zu denken gibt, ist die kräftige Neigung des Modells, wenn man es nicht "Artgerecht" durch Kurven reisst. Da bin ich jetzt verwöhnt von meinen "Gleiter" oder "Halbgleiter" Rümpfen? Da stützen sich die Rümpfe bei Speed durch ihre Überbreite/Form so stark ab, dass man nahezu ohne Rumpfneigung um die Kurve kommt. Davon müsste ich mich dann wohl bei Wavepiercer Rümpfen verabschieden. Die Gewichtsverteilung wird da auch mitspielen ... bei so einem Detailgetreuen Model liegt naturgemäss mehr Gewicht oben.


    Mir geht es ja rein um die Funktion und die Findung einer "guten" Rumpfform für die 2 Jets. Auf glattem Wasser geht der aktuelle Cat für mein empfinden gut (vorallem in höheren Drehzahlbereichen) ... bei niedrigen Drehzahlen schauen die Rumpfspitzen recht "doof" Richtung Himmel. Und sobald es welliger wird hüpft der Cat eher von Welle zu Welle. Was mit Jets sinnbefreit ist. Sprich jetzt muss es Richtung Wavepiercer Design gehen. Relativ wenig Auftrieb. Die Spitzen der Rümpfe schön getaucht und schön spitz zulaufend und mittig zwischen den Demihulls einen "kurzen" Halbrumpf um das tiefe Eintauchen in die Wellen zu vermeiden. Siehe Condor 9 von Graupner oä.


    Das wäre in etwa das Ziel

    centre_bow_and_demihulls_von_unten.JPG


    Mal sehen was davon mit Nomaplan als Baumaterial machbar ist. Ich stelle mir das Modular vor. Die 2 Demihulls mit den Jets. Center Bow und dann der hintere Teil des Wetdecks. So könnte man hin/her optimieren bis man einen guten Kompromiss aus Demihulls und center bow gefunden hat. Noch lese ich mich etwas ein und schaue mir diverse Rümpfe an ... Dazu lässt sich recht viel in Arbeiten finden, die vorab in Wellenbecken mit dem Wavepiercer Design speziell mit der Center Bow "spielen" um das Verhalten der "echten" Cats vorherzusagen bzw das Design zu optimieren.

  • Hallo Dominik,


    klasse Teil was du da gezaubert hast.

    Einen "Experimental Rumpf" (nenne ich jetzt einfach mal so) aus Dämmplatten zu zaubern, ist ne klasse Idee.


    Da ich gerade auch am Planen eines Katamarans bin, interessiert mich das natürlich um so mehr.


    Darf man fragen, wie stabil denn diese Nomaplatten in 7mm sind?

    Kleben tust du die ja wahrscheinlich mit handelsüblichem Sekundenkleber..., oder?

    Aber mit was dichtest du das Ganze denn ab, um es 100%ig wasserdicht zu bekommen?


    Ich plane zwar meinen finalen Rumpf aus GFK herzustellen, aber zu Testzwecken hört sich deine Herangehensweise sehr viel versprechend an!


    Beste Grüße aus dem Münchener Westen, Artur

  • Arbeitsbedingt etwas verspätete Antwort. Zur Stabilität: ausreichend solange man nicht über Felsen entlangschrammt. Da hilft dann nur mit 1-2 Lagen Glasfasermatten den Rumpf von außen zu verstärken. Habe ich bei meinem 90cm Airboot auf selber Basis gemacht und würde mittlerweile eine 2te Lage empfehlen. Dann hast Du eine sehr leichte Basis, die auch recht stossfest ist.

    Genau ... kleinere Flächen klebe ich mit Sekundenkleber ... hier hat sich der dickflüssige bewährt (die Mittel/dünnflüssigen greifen das Material an). Wenn es mal schneller gehen soll auch mit Aktivator. Größere Flächen gehen gut mit Uhu Porr ... Sekundenkleber lässt einem da zu wenig Zeit ... Uhu Porr muss sowieso etwas ablüften.

    Zum Thema abdichten ... flachschleifen der Klebestellen sodass sie mal gut zusammenpassen ist schon mal ein erster guter Schritt. Von innen unterschiedlich ... wenn es schnell gehen soll: Superkleber entlang der Klebekanten und dann mit Aktivator. Oder mit mehr Zeit: Laminierharz reingiessen. Wenn man dann noch von Außen 1-2 Schichten Glasmatte drüber laminiert sollte es eigentlich Dicht sein.

    Und zum lackieren haben sich bei mir Tamiya Lexan Spraydosen bewährt. Duplicolor Sprühdosen haben das Material angegriffen.

    Nomaplan gibts auch mit 4mm ... das eignet sich vorallem an Stellen, die sehr gebogen sind. Bei den 7mm Platten sollte man im Vorfeld sanft mit Heissluft die Biegung "vorgeben". Eine gewisse Flexibilität und Biegsamkeit ist gegeben. Aber wenn es mal zu "doll" um Ecken oder Kurven geht bricht das Material auch mal (vor allem wenn man es nicht durch aufwärmen zuvor in Form gebracht hat).

    Aber prinzipiell kann man ähnlich wie mit Holz auch mit Nomaplan ein Spantengerüst aufbauen und dann beplanken. Man ist halt auf 4 oder 7mm beschränkt.

  • Hallo Dominik,


    da ich selbst einige Jetboote im Besitz habe, finde ich Deinen Baubericht sehr interessant, besonders das Herantasten an die Rumpfform.

    Ich selbst fahre den 29er TFL Jet mit Motoren von Surpass, Typ Rocket 3670 mit 1200 kV, und Wasserkühlung sowie Robbe 120A Navy Brushlessregler (baugleich Hobbywing Seaking) an 6S mit 6500 mAh, allerdings in einem ungestuften V-Rumpf mit ca. 70 cm Länge.

    Mit 3S und anderem Motor waren mir die Motorströme von ca. 65A im Durchschnitt einfach zu hoch und die Fahrzeit zu kurz.

    Jetzt macht es richtig Spaß und Geschwindigkeit, Fahrzeit und Akkubelastung passen optimal. Am wärmsten wird auf Grund der recht langen Fahrzeit der Regler, trotz seiner 120A. Aber nur spürbar handwarm. Der Motor bleibt kalt bzw. kommt nicht über Körperwärme (keine Temperatur fühlbar).

    Der von mir eingesetzte Surpass Motor passt auch mit 5S gut zum Kehrer 28er Jet und schafft eine äquivalente Motorisierung bis 40 km/h wie mit den alten richtig leistungsstarken 700er Johnson Motoren mit 16 NiMh oder Nc Zellen (Achtung nur die wenigsten 700er vertragen diese Spannung, es geht nur mit speziellen Typen!).

    Die Geschwindigkeit am TFL Jet konnte ich noch nicht mit GPS messen. Gefühlt dürfen es gut über 40 km/h sein.

    Bei Wind und Rauhwasser fahre ich am liebsten die SAR33. Für mich hat sie die optimale Rumpfform für dieses Wetter und ist da völlig unbeeindruckt. Durch die zwei Jets gibt es selbst da keine Aussetzer in der Fahrt durch Strömungsabrisse an den Jets. Ab und zu kann es zwar mal vorkommen, dass ein Jet kurz Luft zieht, aber da der zweite immer noch zieht geht es ohne Unterbrechung weiter und der andere ist sofort wieder geflutet und es kann ohne große Gasreduzierung weitergehen. Ich nehme zur Materialschonung beim "Leerdrehen" eines Jets, gut zu hören, immer das Gas leicht zurück, sonst dreht der Motor unnütz hoch und gut ist es für den Jet dann ja auch nicht, wenn die Drehzahl so hochjagt.

    Ich habe mich zum Ausprobieren der Motoren, um brushless Äquivalente für den Kehrer 28er Jet zu finden, eines Kehrer Stingray Rumpfes bedient.

    Dein Eigenversuch zur Rumpffindung finde ich sehr beeindruckend.



    .

  • Arbeitsbedingt habe ich mich im Herbst 2022 mal komplett aus dem RC Boot Fahren verabschiedet. Und von Mitte Dez bis Ende März lag mein Fokus beim "neuen" Baja 5B RC Car. Den Rumpf habe ich mittlerweile zerstört und gedumped um etwas Platz für RC Cars zu schaffen und da der Rumpf seinen Testzweck erfüllt hatte. Ich hatte im Herbst nur grob die Jets und die Antreibskomponenten aus dem Rumpf rausgeholt.


    Heute habe ich dann endlich die Jets von den Silikon-, Harz- und Dämmplattenüberresten befreit.

    IMG_2585.jpg


    IMG_2586.jpg


    IMG_2587.jpg


    Das hat zwar etwas gedauert. Ging aber mit Cutter + Dremel und Trennscheibe recht sauber und ohne Beschädigung an den Jets von statten. Ich hatte einst beim Einbau offensichtlich die 2 Dichtungen (Jetdüse auf Aluring und Aluring zum Heckspiegel) nicht vom Papierklebestreifen befreit (peinlich). Das habe ich erst heute überrissen und nachgeholt (ich hatte immer Wasser in den Jetgondeln ... evtl auch deswegen). Eine Dichtung habe ich zum Viertel leider mit einer Dämmplatte weggerissen ... aber damit setze ich mich bei erneutem Einbau wieder auseinander.


    Ein Trockenlauf mit den kleinen Roxxy Motoren war erfolgreich.

    IMG_2588.jpg


    Sprich die Jets sind wieder einsatzbereit. Fehlt noch ein neuer Rumpf ;)


    @Holger

    Sorry für die grob verspätete Antwort. Bin bei Dir ... mit 3s sind die Ströme am TFL Jet recht hoch. Mit 3s 6200nAh Lipos in parallel oder einzeln angeschlossen geht das Temperaturtechnisch aber "noch" gut und die Motoren kommen auch gut damit zurecht. Ich habe hier noch 4Stk 4s 8000mAh Lipos. Je 2 parallel und ich könnte umgerechnet >10min Dauervollgas fahren bzw entsprechend länger bei gemischter Fahrweise. 6s könnte ich mit den 2Stk 3s auch seriell in Betracht ziehen. So oder so bräuchte es andere Motoren. Für weitere Tests in einem anderen Rumpf sollte mal die Kombo oben noch ihr Ding tuen. Ich werde mir deinen 3670er (1200kv) im Hinterkopf behalten. Muss aber sagen, dass ich im Moment sehr von den kleinen Outrunnern angetan bin. Drehmoment und Sound passen gut zum Jet.


    Eine Sar33 täte mir auch gefallen. Der Rumpf schaut sehr Rauhwasser kompetent aus:

    External Content youtu.be
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.
    . Da gab es eine Kehrer und Robbe Variante was ich auf die Schnelle nachgoogeln konnte. Natürlich beide nicht mehr erhältlich. Schade. Auch die Kehrer Schlauchboote würden mich reizen. Bin ein paar Jahre zu spät dran. Also wird es wohl wieder auf Selbstaufbau hinauslaufen. Eine auf ca 90cm verkleinerte Gentry Eagle würde mich auch reizen. Habe mich noch nicht entschieden wie es weiter gehen soll. Danke fürs Kompliment ... Not (also kaum passende Rümpfe vorhanden) macht erfinderisch.


    Ich habe leider keine Bauberichte oder Bilder Deiner Jets gefunden. Würde mich interessieren.

  • Hallo Dominik,


    Bauberichte habe ich leider keine. Ich bin im Besitz von zwei SAR 33 und einem weiteren Rumpf. Die eine SAR ist eine Robbe, welche ich vor einigen Jahren bei der Hobbyaufgabe eines Modellbauers zu einem fairen Preis erworben habe. Allerding stellte sich bei der ersten Fahrt heraus, dass beide Jets defekt waren. Beide waren aus den ersten Serien von Kehrer und bei denen lösen sich meist die Stevenrohre im Jet. Das war auch hier so. Also wurden die Jets repariert (nicht ausgetauscht) und die SAR läuft seit dem top. Die andere ist eine Kehrer SAR aus GFK, erworben von einem ehemaligem Klubmitglied, aber böse verbastelt und noch nicht wieder fahrbereit. Sie hat eine 40er Kehrer Jet. Der noch vorhandene Rumpf der SAR ist jungfräulich direkt von Kehrer, die Stealth Version. Mal vor ein paar Jahren gekauft, als es das Modell mal wieder zu erwerben gab. Zu Glück hatte ich da zugeschlagen. Wie der mal bestückt wird, weiß ich im Moment noch nicht.

    Die Stingray ist im Moment auch nicht nutzbar, da ich den vom Vorbesitzer schief eingesetzten Jet erst einmal herausgenommen habe und dieser dann wieder gerade hinein soll. In einer Kurve zog der Jet immer zu früh Luft, da er nicht vernünftig eingebaut war. Dies war etwas nervig. Nach geradem Einbau sollte das Problem vom Tisch sein.

    Von den anderen Jetbooten gibt es auch keine Bauberichte, da die meisten schon in den Mitte 90ger Jahren gebaut wurden.

    Von meinem einen Daycruiser gibt es einige Bilder im Netz, da es sich um das Vorführmodell von Herrn Kehrer handeln muss. Es hat auch vor einigen Jahren gebraucht den Weg zu mir gefunden und äußerlich keine Veränderung erfahren. Da das Servo nicht mehr schön aussah gab es da ein neues. Zusätzlich wurde die Kühlung umgebaut als Zwangskühlung mittels Pumpe, da bei den langen Fahrzeiten mit 12000 mAh Akku als 4 oder 5 s der Motor nach der Fahrt im Sillstand des Modells zu stark überhitzte. Eine Nachkühlung ist bei dem alten Johnson Motor zwingend nötig.


    Gruß Holger

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!