
Hydroplane "Rocket" in 1 zu 10
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So zurück zum Baubericht:
ich hab mal ein paar Leisten (1x2 mm²) provisorisch aufgeklebt und getestet:
Der Test war sehr positiv: in Geradeausfahrt kaum noch eine seitlich hochsteigende Gischt. Nur in der Kurve und wenn das Boot durch eine abrupten Halt aus dem Gleiten "ins Wasser fällt" baut sich noch eine Wasserwand auf. Weitere Leisten dieser Größe entlang des Wasserpasses aufkleben? Generell dickere Leisten verwenden, z.B. 2x2 mm²?
Hallo Stefan,
es gibt im Architekturbedarf und bei manchen Modellbaushops Dreikantprofile aus Kunststoff in verschiedenen Querschnitten. https://www.architekturbedarf.…profile/dreikantprofile/1 Die nehme ich als Grundlage.
Ich klebe die entlang der Kimmlinie , also Übergang Rumpfboden zur Bordwand auf, schleife die Richtung Bug dünner und spachtele an. Zum Kleben nehme ich den hier. Wenn die Kanüle dicht ist, kann man die mit einem Feuerzeug frei brennen. Klebt nicht sofort. Man muss etwas fixieren, bis das Lösemittel verdunstet ist.
Idealerweise soll das dann so aussehen wie im Bild.https://www.novi-marine.com/wp-content/uploads/2016/02/Sprayrail.jpg Bei Deinem sehr flachen Rumpfboden geht das so natürlich nicht, da bleiben sie eher alsDreieck stehen.
https://images.boatsgroup.com/…309042228637_1_XLARGE.jpg Bei dieser Jacht ist die ausgeprägte Kante gut zu sehen.
Ich würde hier Profile verwenden, die im Querschnitt ein gleichschenkeliges Dreieck bilden und mit einem der beiden gleichen Schenkel aufkleben. 2mm Höhe könnten da schon ausreichen. Ob Du weiter zum Kiel dann noch was brauchst, musst Du austesten.
Google einfach mal nach Sprayrails. Da findest Du jede Menge Bilder.
Gruß Heiko
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Hallo Heiko,
vielen Dank für Deine ausführlichen Hinweise. Ich glaube, ich habe es jetzt endlich kapiert :-).
Genau die von dir beschriebenen 3-Kant-Leisten habe ich gestern im Aeronaut-Regal bei Hornbach gesucht aber nichts gefunden. Am besten hätte ich das Furnier der Bordwand, das anfangs reichlich Überstand hatte, einfach nicht ganz runtergeschliffen, sondern mit Epoxid angespachtelt - das hätte genau das notwendige Profil ergeben! Anfängerpech - das nächste mal weiß ich es besser...
Aber ich habe heute nochmals Fahrversuche und Vergleiche mit dem fertigen kleinen Modell in M1:20 durchgeführt.
Ergebnis:
wenn ich den Schwerpunkt nicht wie in der Anleitung genau zwischen Spant 3 und 4, also kurz vor die Stufe lege, sondern etwas hinter die Stufe, dann fährt das Modell sehr viel trockener! Die Spritzer, die das Cockpit fluten, entstehen vorne am Bug und fallen direkt ins Boot hinein. Mit dem Trimm nach hinten hat der Bug in Gleitfahrt kaum noch Wasserkontakt und kann auch keine Fontaine ausbilden. Das Cockpit blieb bis auf akzeptable einzelne Tropfen trocken. Außerdem ist die Kurvengängigkeit deutlich besser und schiebt dabei keine Wasserwand. Jetzt baue ich das Cockpit mal fertig und prüfe dann weiter den Trimm. Aktuell musste der Akku dazu ein gutes Stück ins Cockpit wandern, was so nicht bleiben kann.
Viele Grüße
Stefan
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Hallo Stefan
Üblicherweise liegt der Schwerpunkt bei etwa 28% der Rumpflänge gemessen vom Heck
Das ist dann bei gestuften Rümpfen immer hinter der Stufe. Das macht so auch Sinn
Heiko
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Gegen schlechtem Wetter laufen weitere Erprobungen ziemlich zäh. Daher mal ein Update zum Thema "Leder-Sitzmöbel":
Gruß
Stefan
PS:
Wer Fehler in der Lackierung findet, darf sie gerne behalten
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Kleines Update zum Kühlkörper für den Motor - ja er funktioniert, wie ich heute bei Testfahrten mit eingebauten Temperatursensor feststellen durfte.
Der Fühler des Telemetrie-Sensors liegt an dem Kupferrohr an.
Die Wärme muss über den Stator mit den Wicklungen ins Kupferblech, von da ins Rohr und in das durchströmende Wasser.
Im Betrieb zeigte der Sensor 17°C an. Nach einigen Minuten Fahrt habe ich das Boot aus dem Wasser genommen, wobei sich die Kühlung entleert. Die Temperatur stieg recht schnell auf 23°C an.
Es ist trotz der nicht gerade üppigen Kontaktfläche ein brauchbarer Wärmetransport vorhanden.
Außerdem habe ich über Fahrzeit und entnommener Ladung aus dm Akku mal die Stromaufnahme abgeschätzt und komme auf 7,5A bei "Vollgas".
Die Fahrzeit ist dabei über die GS% aus OpenTX ermittelt. Das bedeutet: bei 100% Gas läuft der Fahrzeit-Timer mit normaler Geschwindigkeit bei x% Gas-Wert entsprechend langsamer. Für OpenTX-User: da die GS% für Flugzeug-Regler gedacht ist, musste da noch eine V-förmige "Kurve" dazwischen geschaltet werden.
Die 7,5A sind noch weit weg von den 20A max gemäß Datenblatt. Es besteht also noch ausreichend "Luft" für einen steileren Propeller oder 4S.
Aber auch mit der aktuellen Konfiguration kommt das Boot problemlos vollständig ins gleiten.
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Bei meiner heutigen Ausfahrt habe ich leider ein unfreiwilliges Kneippbad im Baggersee genommen
Nach einigen Runden musste ich einem Paar Wildgänse ausweichen und habe dabei offensichtlich ein ungeschicktes Manöver gefahren, das das Boot einfach auf den Kopf gestellt hat
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Es trieb dann kopfüber stabil auf der eingeschlossenen Luftblase. Funke ablegen und hineinwaten bis über die Knie - das Modell rausholen - Ausfahrt war dann natürlich beendet.
Zu Hause trocken wischen und dann etliche Silicagel Beutel hinein und abdecken...
Was jetzt genau der Auslöser für den Kopfstand war, ist mir nicht klar, auch meine Begleitung konnte nichts genaues sagen.
Vermutlich habe ich beim Ausweichen vor den Gänsen gerade so ungeschickt Gas weggenommen und gleichzeitig gelenkt, so dass das auftretende Drehmoment der beiden Aktionen sich so verstärkt hat, dass es für die Rolle gereicht hat. Ein übersehenes Hindernis im Wasser wäre auch denkbar - verdecktes Tau oder Boje von den zahlreich liegenden Booten? eine Tendenz zum kippen habe ich aber schon einmal beobachtet, also schließe ich das Hindernis mal aus.
Jetzt ist natürlich zu klären, wie ich das zukünftig verhindere.
Ich habe schon den Mixer für Gas mit einer Verlangsamung konfiguriert, steigend mit 1,0s fallend aber nur mit 0,6s. Die Idee hinter der geringeren Verzögerung bei fallender Bewegung ist, das ich eine eventuelle Notbremsung nicht zu sehr verlangsame. Aber vielleicht ist das doch zu wenig? Jedenfalls werde ich die Verlangsamung des Mixers hochsetzen.
Der Akku liegt absichtlich links vom Motor, so dass im Stillstand das Boot etwas Schlagseite hat, aber das soll das Gegendrehmoment des Antriebs etwas kompensieren - das hat sich bei meiner kleinen "Rocket" bewährt. Aber vielleicht ist das gerade kontraproduktiv bei "Gas weg"?
Eine andere Überlegung ist das Ruder: dies ist im Gegensatz zu der kleinen Rocket spatelförmig und reicht bis 5mm vor dem unteren Ende des Schraubendrehkreises. Bei der "kleinen" reicht es gerade bis zur Mitte des Propellers. Das könnte ein größeres Rollmoment erzeugen, was letztendlich zu viel ist.
Ferndiagnose ist natürlich schwierig, aber vielleicht kann mir jemand einen Hinweis geben?
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Ahoi Stefan,
Nach einigen Runden musste ich einem Paar Wildgänse ausweichen und habe dabei offensichtlich ein ungeschicktes Manöver gefahren, das das Boot einfach auf den Kopf gestellt hat
kann man sich dein Manöver ähnlich wie hier ab 2:30" vorstellen ?
Gas weg und Lenken fast gleichzeitig ?
Wie im Video zu sehen taucht beim Bremsen der Bug ein paar cm unter die Wasserlinie ab.
Bei deinem leichteren Modell wäre es durchaus vorstellbar, das es sich dabei auf den Bug "stellt". ...
M.f.G. Jörg
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Hallo Jörg,
eine beeindruckende Präsentation, ein derartiges Bremsverhalten habe ich bei Originalen nie erlebt. Anders sieht es bei den flachen jet boats (V8) aus, da kommt schon mal die Bugwelle über.
Daß runabouts umschlagen kann ich mir nur mit hecklastiger Justierung und abruptem Fahrverhalten erklären.
Ein Sportboot kann man auf der Stelle drehen, wenn das Ruder hard right or left gelegt wird und dann kurze Gasstöße gegeben werden. Vorsicht bei Dieselantrieb, kann Kleinholz geben.
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Ich frage mich gerade, ob ein Flutkanal wie bei Rennbooten machbar wäre. D.h. das Boot richtet sich selbstständig wieder auf. Aber da gibt es sicher Leute die damit sehr viel mehr Erfahrung haben als ich.
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kann man sich dein Manöver ähnlich wie hier ab 2:30" vorstellen ?
Gas weg und Lenken fast gleichzeitig ?
Wie im Video zu sehen taucht beim Bremsen der Bug ein paar cm unter die Wasserlinie ab.Bei deinem leichteren Modell wäre es durchaus vorstellbar, das es sich dabei auf den Bug "stellt". ...
Hallo Jörg,
So ähnlich wie in Deinem Video kann das schon gewesen sein. eine Vollbremsung war nicht beabsichtigt, vielleicht aber auch versehentlich hingelegt. Wenn ich Gas weg nehme ohne Lenkeinschlag fällt meine Rocket aus der Gleitfahrt einfach wieder zurück ins Wasser als Verdränger. Natürlich taucht der Bug dabei auch ein. Mit einer Kurve schiebt der Bug auf der Außenseite der Kurve seitlich ordentlich Wasser und driftet. Es ist schon möglich, dass hier beide Effekte, also das Zurückfallen aus der Gleitfahrt ins Wasser als Verdränger während seitlicher Drift das Überschlagen verursacht haben.
Ich habe gerade den ersten Test der Elektronik nach dem Trocknen absolviert - zum Glück ohne Befund. Dabei habe ich auch mal von Vollgas möglichst schnell auf Drehzahl null geregelt. auf dem Ständer macht das Boot keinen Mux. Also kann ich einen Effekt durch den Drehimpuls von Motor und Welle ausschließen. Hätte mich auch gewundert, da die die rotierenden Massen gering sind und ich max 15k/min drehe. die schon programmierte Verlangsamung um 1,2s lasse ich jetzt aber mal drin.
Wahrscheinlich muss ich das Boot auch noch hecklastiger trimmen.
Ein Umbau zum Selbstaufrichter ist bei einem offenen Sportboot so eine Sache. Das wäre dann ein ganz anderes Modell. Ziel ist trotz offenem Cockpit halbwegs ohne Wasser im Boot zu fahren. Bei spiegelglattem Wasser und ordentlich Blei im Heck hat das schon ganz gut funktioniert mit seitlichen Wasserabweisern. Gesten habe ich wieder Ballast reduziert und wollte nochmals testen. Bis zu dem besagten Manöver lief das Boot auch recht trocken.
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Hier ein erneutes Video, nachdem ich seitlich noch Leisten 2x2mm² angeklebt habe.
Propeller ist jetzt Graupner Rennschraube 31mm mit Steigung 1,6
Das Video ist leider etwas wackelig, meine Tochter übt noch filmen mit Tele
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Ich bin zwar kein Rennbootexperte, aber das sieht doch richtig gut aus.
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Ein kleines update - ich habe die letzten fehlenden Teile begonnen.
eine Instrumententafel und Lenkrad
das Bullauge als großes Instrument braucht noch etwas Inhalt, eine Art "Tachofolie" mit Skala. Für Ideen, wie man sowas baut wäre ich dankbar!
außerdem habe ich die Windschutzscheibe aufgestellt.
Leider muss ich die Scheiben nochmals machen, da der Sekundenkleber zum Festkleben in den Streben die Schutzfolie hinterlaufen hat, was hässliche Schlieren gibt.
die rechte ist noch alt, links habe ich schon neu gesägt.
Welcher Kleber ist denn geeignet, um die Vivak-Scheibe in die Nuten der Holzstreben zu kleben, ohne dass es wieder so eine Sauerei gibt?
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Welcher Kleber ist denn geeignet, um die Vivak-Scheibe in die Nuten der Holzstreben zu kleben, ohne dass es wieder so eine Sauerei gibt?
Moin Stefan schau mal hier:
Wie Acrylglas z.B. auch mit Methylenchlorid. Ein weißfarbiges Aussehen wird vermieden, wenn das Lösemittel mit VIVAK - Spänen verunreinigt ist ! Auch UHU-Allplast, Pattex Plastic und nichtanlösende Kleber, wie "Ruderer L 530" und "Pattex transparent" eignen sich für VIVAK
M.f.G. Jörg
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Welcher Kleber ist denn geeignet, um die Vivak-Scheibe in die Nuten der Holzstreben zu kleben, ohne dass es wieder so eine Sauerei gibt?
Hallo Stefan,
ich habe mit dem gute Erfahrungen gemacht. ( wie auch Jörg bereits vor mir erwähnt hat ).
Falls Du die sichtbaren Kanten von der Windschutzscheibe behandeln möchtest gibt es auch diese Möglichkeit ( Falls Du bis jetzt noch nicht entdeckt hast. oder Du kennst vielleicht schon bereits )
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