vernünftige Wellenanlage für höhere Drehzahlen

  • Ok Julian, das scheint bei dir so eine Art Religion zu sein. Im Prinzip irgendwelche Rohre, die einigermassen passen, zusammenschieben und dann Fett reinballern mag zwar funktionieren, aber wenn ich mir auf deinen Bildern anschaue, wieviel Fett deine Welle auf dem Rumpf verteilt hat, kommen mir da einige Fragezeichen.

    Aber sei es drum, am Ende ist die Herstellung einer tadellos funktionierenden Welle kein Hexenwerk.

    Viele Grüße

    Jörg

  • Moin,

    Welches Powerboot hat kugelgelagerte Wellen? Die dürften wohl nicht lange halten. In der Regel sind es gleitgelagerte flexwellen. Entweder nur in einem passenden Messingrohr oder einem Messingrohr mit teflon.

    Bei den kleineren booten kann ich mir starre Wellen vorstellen, aber ab einer gewissen Größe und Art von Antrieben kommen nur noch Flexwellen mit den bereits beschriebenen Führungen zum Einsatz.

    Baue gerade eine Showtime mit zwei Z-Antrieben auf. Auch hier sind Flexwellen im Messingrohr und Teflon verbaut.

    DSC_0490.jpgDSC_0489.jpg

    Gruß

    Thomas

    Hubraum ist eben durch nichts zu ersetzen! Manchmal geht aber auch reichlich Ampere. Und allen immer genug
    Wasser unter dem Kiel!

  • Genau! Der Grund ist, dass sich die Schiffsschrauben ohne Flexwelle nicht in der benötigten Position und zugleich dem passenden Winkel betreiben ließen. Wenn es eine axial-gerade Verbindung zum Motor geben würde, ginge es nicht. Und Flexwellen können halt weder Schubkraft aufnehmen, noch das Wellenende in der Flucht halten. Nur aus diesem Grund gibt es halt keinen anderen Weg, als das Wellenende kugelzulagern.


    Eine Starrwelle jedoch kann die Axialkraft der Schraube direkt zum Motor durchleiten, wessen Lager diese auch ohne Probleme aufnehmen können, zumindest wenn es sich um einen BL-Motor handelt, da diese immer kugelgelagert sind.

    Das Wellenende wird durch die Steifigkeit der Welle an sich in der Flucht gehalten. Es treten also keinerlei Kräfte auf, die eine Kugellagerung am Wellenende unabdingbar machen würden.

    • Official Post

    Letzte Aussage ist falsch

    Je höher die Drehzahl, um so präziser muss das Wellenende gelagert sein. Mit steigender Drehzahl machen sich geringe Unwuchten am Prop immer stärker bemerkbar. Fahre ich einen halbgetauchten Antrieb wirken erhebliche Radialkräfte, welche eine entsprechende Lagerung erfordern.

    Schubkräfte leitet man nach Möglichkeit nicht auf den Motor, sondern nimmt sie über das Stevenrohr auf

    Heiko

  • []

    Schubkräfte leitet man nach Möglichkeit nicht auf den Motor, sondern nimmt sie über das Stevenrohr auf

    Heiko

    Warum?


    "Fahre ich einen halbgetauchten Antrieb wirken erhebliche Radialkräfte, welche eine entsprechende Lagerung erfordern."


    Wie Thomas schon schrieb, sind Gleitlager ausreichend. Genau diese Funktion erfüllt der Teflonschlauch bei meiner Konstruktion, und das sogar auf voller Länge. Sie wäre daher sogar nicht nur für getauchte, sonder auch für Hydro-Propeller geeignet, von der Winkelproblematik mal abgesehen.

  • Na weil der Schub oder Druck den der Prop abgibt nicht über die Welle auf den Motor abgegeben werden sollte, das strapaziert nur die Lager vom Motor und die Kupplung.

    Die Kraftübertragung sollte Prop --> Stevenrohr --> Rumpf sein.


    Nicht Prop --> Welle --> Motor. Welle, Kupplung und Motor sollten möglichst drucklos sein.

  • Moin liebe Kollegen,


    ich kann mich Heiko und Rene nur anschließen.

    Kraft- und Lastwege sollten immer so kurz wie möglich sein.


    Die Ausführung der Wellenlagerung in Form eines "langen Gleitlagers" ist prinzipiell möglich, aber von den vorhandenen Radialkräften hier weit überdimensioniert. Eine Überdimensionierung ist immer mit vermeidbar zu hohen Kosten verbunden. Und würde im Original deshalb so nicht umgesetzt.


    Mehr Infos über Lagerarten und Auswahlkriterien gibt es z.B. hier und hier.

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